Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Aaron Yates: Buell holt auf, aber noch 3,5 sec hinten

Von Ivo Schützbach
Aaron Yates ist mit 40 Jahren der zweitälteste Fahrer in der Superbike-WM. Dass er auf seine alten Tage noch so eine Chance erhält, dafür ist er Erik Buell Racing (EBR) sehr dankbar.

Die Formkurve von Buell zeigt dezent nach oben. Am ersten Testtag letzten Montag verlor Geoff May als Schnellerer des EBR-Duos auf der 1190RX katastrophale 7,6 sec. Am Dienstagabend waren es noch 4,5 sec, nach dem heutigen zweiten Zeittraining sind es 3,5 sec.

SPEEDWEEK.com sprach mit EBR-Pilot Aaron Yates, der bislang deutlich hinter seinem Teamkollegen zurücksteht: 5,2 sec Rückstand auf die Bestzeit von Alex Lowes (Crescent Suzuki) im zweiten Zeittraining.

Du tust dir schwerer als Geoff May, oder?

Am Montag saß ich zum ersten Mal seit Oktober auf dem Motorrad. Ich bin in meiner Karriere auch nicht viel auf Pirelli-Reifen gefahren, sie fühlen sich ganz anders an. Und ich kannte die Strecke hier nicht.

Du bist jetzt 40 Jahre alt. Wolltest du nie in der Weltmeisterschaft fahren oder fehlte es nur an Möglichkeiten?

Interessiert war ich immer und es gab auch Möglichkeiten. In den 1990er-Jahren fuhr ich in den USA auf einer Werks-Suzuki. 1998 hätte ich die Lucky-Strike-Suzuki probieren können, das 500er-GP-Motorrad. Aber eine Woche davor brach ich mir ziemlich schlimm den Arm. Ein paar Mal hätte ich auch Superbike-WM fahren können. Aber dann hatte ich eine Familie, kleine Kinder und meine Karriere in den USA lief gut. Ich verdiente gutes Geld und war glücklich dort zu fahren.

An diesem Punkt meiner Karriere die Chance zu erhalten Superbike-WM zu fahren, dafür bin ich wirklich dankbar. Mein Ziel ist, dieses Abenteuer zu genießen und das Beste daraus zu machen. Ich will EBR helfen dieses Motorrad zu entwickeln.

Du konntest dir jetzt drei Tage lang die besten Superbike-Piloten der Welt anschauen. Sind sie wirklich um so viel besser als die Fahrer in der US-Meisterschaft?

Das ist schwer zu beurteilen, da die Rennstrecke auf Phillip Island so grundverschieden ist. Und die Motorräder hier sind so schnell. Schnelle Bikes auf einer schnellen Strecke. Und die Fahrer sind auch auf Toplevel, sonst wären sie nicht hier. Ich habe auch gleich gemerkt, dass Streckenkenntnis viel Wert ist. Und wir hatten keine Daten. Wir haben am Montag mit einem Set-up begonnen, das wir nie zuvor probierten. Bei mir kam viel zusammen, weshalb ich am Schluss viel langsamer war als Geoff May.

Was wird für euch dieses Wochenende möglich sein?

Wir werden mit den anderen nicht mithalten können, dafür fehlt es uns zu arg an Speed. Wenn wir mal 1:33 min oder hohe 1:32er-Zeiten fahren können, dann wäre ich zufrieden (bislang beste EBR-Zeit: 1:34,6 min – die Red.)

Wirst du während der Saison in Europa leben?

Ja. Nach Australien fliege ich nach Hause und komme Ende März nach Europa. Den größten Teil der Saison verbringe ich in Europa, zum Rennen in Laguna fliege ich wieder heim.

Was meint deine Frau dazu?

Ich bin geschieden, habe aber viel die Kinder. Dass ich jetzt WM fahre bedeutet für sie, dass sie sich mehr um die Kinder kümmern muss. Aber zu einer Chance wie dieser kann man nicht nein sagen, unmöglich.

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