Martin Smolinski und das Geheimnis perfekter Starts

Von Ivo Schützbach
In den letzten drei Speedway-Grands-Prix hat sich Martin Smolinski kontinuierlich gesteigert, langsam findet der Bayer zu alter Stärke zurück. SPEEDWEEK.com verriet er, was er geändert hat.

Seit drei Rennen ersetzt Martin Smolinski den verletzten Weltmeister Greg Hancock im Speedway-GP. In Malilla strauchelte der Olchinger mit einem Punkt, in Landsberg wurden es vier, beim Heimrennen in Teterow fehlte mit acht Punkten nur einer zur Teilnahme am Halbfinale. Smoli punktete in vier von fünf Läufen und konnte Heat 12 gegen Antonio Lindbäck, Tai Woffinden und Piotr Pawlicki sogar gewinnen.

Dass es nach einem monatelangen Tief endlich wieder bergauf geht, ist das Resultat harter Arbeit und massiver Änderungen beim Material, wie Smolinski im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com verriet.

Seit Landsberg hat Smoli wieder den Speed der Weltspitze, in Teterow gelangen ihm zum Teil ordentliche Starts. Um die Startschwäche auszumerzen, hat der 32-Jährige am Donnerstag vor Teterow eine Extra-Trainingseinheit auf seiner Heimbahn in Olching eingelegt.

«Der Ansatz war gut, ich habe auf andere Kupplungsbeläge umgestellt», erzählte der einzige deutsche GP-Sieger.«Wir haben auch die Grundeinstellung des Fahrgestells verändert. Auf dem ersten Meter bin ich meist ganz gut dabei, auf den Metern danach fehlte es immer etwas. Jetzt sind wir wieder auf einem guten Weg.»

Der Mann mit der Nummer 84 weiß, dass seine Starts gegen die Besten der Welt noch besser werden müssen: «Mir fehlt es an Vertrauen, ich gehe diese Woche wieder zum Testen. Ich muss 100 Starts hinlegen – da geht es um mich, nicht um die anderen. Wir haben viel umgebaut, ein dickes Dankeschön an Holger Lund, er hat mich mit neuem Material versorgt. Wir haben ein bisschen spioniert, was die anderen für Abstimmungen fahren. Das funktioniert, es ist aber ein ganz anderes Losfahren, als ich es gewohnt bin.»

Du warst noch nie ein sehr guter Starter, aber auch nicht so schlecht, wie wir es dieses Jahr gesehen haben. Wie kommt es, dass bei einem Fahrer das System auf einmal nicht mehr funktioniert? Das haben wir auch bei Weltmeistern wie Hancock, Pedersen, Woffinden oder Holder erlebt.

«Das beste Beispiel ist Greg Hancock», schilderte Smolinski. «Er war die letzten fünf Jahre der beste Starter, dieses Jahr konnte er kaum etwas zeigen, weil er seine Startweise ändern musste. Das Leistungsniveau war noch nie so hoch. Wenn dir gegen drei andere der erste Moment fehlt, dann ist es ein schwieriges Problem, da auf einen Nenner zu kommen.»

Weil er sich selbst mit seinem Material nicht mehr zu helfen wusste, stieg Smoli Mitte August auf Motorräder von Nicki Pedersen um, den er aus seiner Zusammenarbeit in der Best-Pairs-Serie im Team Trans MF Pro Race gut kennt.

«Es sind viele Kleinigkeiten, die Nickis Motorräder von meinen unterscheiden», beschrieb Smolinski. «Speziell an der Kupplung, da hat er einige interessante Sachen. Ich betreibe den Sport seit 15 Jahren hauptberuflich, habe aber trotzdem noch etwas gelernt. Es sind die Kleinigkeiten, die das gewisse Etwas ausmachen. Damit musst du aber auch erst zurechtkommen.»

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