Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

M-Sport und Ford präsentieren neuen Rallye-Fiesta R5

Von Toni Hoffmann
Nach sechs Jahren, mehr als 250 Wettbewerbsfahrzeugen in Kundenhand und über 40 Meistertiteln allein in den vergangenen beiden Saisons steht der Nachfolger jetzt bereit.

Zweite Generation des Turbo-Allradlers leistet nun 290 PS und vereint dies mit verbesserter Fahrbarkeit und einem weiter entwickelten Fahrwerk. Umfangreiches Testprogramm auf unterschiedlichsten Strecken und Straßenbelägen mit acht verschiedenen Rallye-Fahrern - darunter auch ein Formel 1-Grand Prix-Sieger, Projektleitung des neuen Ford Fiesta R5 lag in den Händen des 28 Jahre jungen Konstrukteurs Bernardo Fernandes, 2017 der Rallye-Ingenieur von Sébastien Ogier.

Der neue Fiesta R5 ist bereit für sein Rallye-Debüt. Der von M-Sport und Ford entwickelte und von einem hocheffizienten EcoBoost-Benzin-Direkteinspritzer angetriebene Turbo-Allradler vereint modernste Motorsport-Technologie mit dem attraktiven Design der aktuellen Fiesta-Generation, so wie sie als Serienmodell in der ST-Line-Ausführung im Werk Köln-Niehl vom Band läuft. Das neue Wettbewerbsfahrzeug soll da anknüpfen, wo sein Vorgänger noch immer erfolgreich ist: mit Bestzeiten und Siegen in der R5-Wertung von Rallye-Veranstaltungen auf nationaler und regionaler Ebene sowie im Rahmen der Rallye-Weltmeisterschaft.

Erstmals vor die Öffentlichkeit tritt der Fiesta R5 im kommenden Monat als Vorauswagen auf den schnellen Asphaltpisten der belgischen Ypern-Rallye (6. bis 7. Juli) in den Händen des erfahrenen Entwicklungsfahrers Éric Camilli.

Das neue Modell tritt in große Fußstapfen. Mehr als 250 Exemplare des bisherigen Fiesta R5 hat M-Sport bislang gebaut. Mit ungezählten Wertungsprüfungs-, Klassen- und Gesamtsiegen auf der ganzen Welt ist es das erfolgreichste Rallye-Auto des Herstellerteams - und der Fiesta R5 ist bis heute konkurrenzfähig. Dennoch übertrifft ihn jetzt der Nachfolger in praktisch jeder Beziehung.

Der 1,6 Liter große EcoBoost-Turbo-Vierzylinder leistet nun 290 PS. Sie werden von einem Drehmomentmaximum von 475 Nm unterstützt, das bei 4.000 Touren anliegt. Trotz des vom Reglement vorgeschriebenen 32-Millimeter-Luftmengenbegrenzers überzeugt der Benzin-Direkteinspritzer mit einer nochmals verbesserten Fahrbarkeit und einem direkteren Ansprechverhalten - beim verwegenen Tanz über rasante Schotterpisten ein wichtiges Kriterium.

Die komplett neu entwickelten Fahrwerkskomponenten vereinen McPherson-Federbeine an den Vorder- und Hinterrädern mit speziellen Reiger-Stoßdämpfern, die sich auf drei Wegen verstellen und anpassen lassen. Ihr Aluminium-Gehäuse spart signifikant Gewicht ein.

Optimierte Achsgeometrien erhöhen die Traktion und steigern die Fahrstabilität

Neu konzipiert wurde auch das sequenzielle Fünfgang-Schaltgetriebe des Spezialisten Sadev sowie die Differenzialsperren an der Vorder- und Hinterachse. Hinzu kommt eine hydraulisch unterstützte Zahnstangen-Servolenkung und geschmiedete Brembo-Bremssättel mit jeweils vier Bremskolben.

Die Entwicklung des neuen Fiesta R5 hat im Januar 2018 begonnen. Im Dezember standen die ersten Versuchsfahrten an. Seither haben acht verschiedene Rallye-Piloten - darunter sogar ein Formel 1-Grand Prix-Sieger - mehr als 30 Testtage mit dem neuen Allradler abgespult und das Fahrzeug bei schwierigsten Bedingungen und auf unterschiedlichsten Strecken auf Herz und Nieren geprüft: von glattem und rohem Asphalt bis hin zu Pisten mit losem und grobem Schotter. Auf der Suche nach größerer Schnelligkeit, höherer Belastbarkeit und insgesamt verbesserter Performance wurde jede einzelne Komponente des Fiesta R5 kritisch betrachtet und weiter verbessert.

Die Projektleitung hat M-Sport-Chef Malcolm Wilson dabei einem jungen, hochtalentierten Konstrukteur anvertraut: Der erst 28 Jahre alte Bernardo Fernandes fungierte 2017 noch als Renningenieur für dasFiesta World Rally Car von Sébastien Ogier. Am Saisonende sprangen zwei Weltmeistertitel für M-Sport und Ogier heraus.

Malcolm Wilson, Geschäftsführer von M-Sport: «Der Ford Fiesta R5 ist das erfolgreiche Rallye-Fahrzeug, das wir jemals gebaut haben - damit besitzt es für uns eine ganz besondere Bedeutung. Obwohl es auch weiterhin Rallyes und Meisterschaften auf der ganzen Welt gewinnt, haben wir frühzeitig mit der Entwicklung desneuen Modells begonnen und uns dabei die nötige Zeit genommen, damit die neue Version Performance-Fortschritte in allen Bereichen bietet. Das Testprogramm ist sehr intensiv ausgefallen. Wir waren praktisch rund um den Globus und auf allen relevanten Streckenbelägen bei unterschiedlichen äußeren Bedingungen sowie mit unterschiedlichen Fahrern aktiv. Wir wollten, dass Kunden jeglicher Erfahrungsklasse mit dem neuen Fiesta R5 gut zurecht kommen. Das Auto ist sehr wichtigfür uns und sein Erfolg hängt auch davon ab, wie gut er sich den Anforderungen anpassen lässt.»

«Ich bin sehr stolz auf dieses Projekt. Als Unternehmen haben wir schon immer junge Talente gefördert - nicht nur im Cockpit. Nachwuchskräfte, die mit hoher Motivation und Begeisterung bei der Sache sind, bekommen von uns regelmäßig die Chance, sich zu beweisen.Darum haben wir die Konstruktion und Entwicklung des neuen Fiesta R5 in die Hände eines unserer vielversprechendsten jungen Ingenieure gelegt - Bernardo Fernandes. Nachdem ich das neue Auto selbst getestet habe, kann ich sagen: Gemeinsam mit seinem Team hat er einen fantastischen Job abgeliefert. Ich freue mich darauf, den neuen Fiesta R5 endlich in Action zu erleben, und hoffe, dass er noch erfolgreicher wird als sein Vorgänger."

Gerard Quinn, Leitender Manager Ford Performance: «Die Einführung des neuen Fiesta R5 markiert für Ford einen weiteren Meilenstein. Er kombiniert modernste Motorsport-Technologienmit den Vorzügen des erfolgreichsten Kleinwagen Europas. Mit ihm und dem Fiesta R2, den wir zu Saisonbeginn vorgestellt haben, sichern wir die Zukunft des Rallye-Sports und ermöglichen auch unserem Partner M-Sport ein nachhaltiges Geschäft. Allein in den vergangenen zwei Saisons konnte der Fiesta R5, den wir vor sechs Jahren vorgestellt haben, mehr als 40 nationale oder regionale Meisterschaften auf der ganzen Welt gewinnen. Mit seinem Nachfolger wollen wir diese bemerkenswerte Erfolgsbilanz fortführen.»

Bernardo Fernandes, Projektleiter Fiesta R5 bei M-Sport: «Zum ersten Mal konnte ich ein Entwicklungsprojekt in dieser Größenordnung anführen. Diese Verantwortung war sicher eine Herausforderung, aber auch ein Privileg. Das Vorgängermodell kann auf eine enorm erfolgreiche Karriere zurück blicken, in den richtigen Händen fährt er noch immer von Sieg zu Sieg. Wir haben uns die notwendige Zeit genommen, jeden Bereich dieses Auto weiter zu verbessern.»

«Die R5-Kategorie zeichnet sich durch ein enorm hohes Wettbewerbsniveau aus. Die schwierigste Aufgabe ist es, den richtigen Kompromiss zwischen Performance und Kosten zu finden. Wir konnten aufeinem riesigen Erfahrungsschatz aufbauen, das hat natürlich geholfen.Hinzu kam ein rigoroses Testprogramm mit einer Vielzahl unterschiedlicher Strecken und Fahrer.»

«Das gesamte Team hat sich wahnsinnig hart engagiert. Auf der Suche nach höherer Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit haben wir jede einzelne Komponente des neuen Fiesta R5 bis ans Limit ausgereizt. Dabei möchte ich mich ausdrücklich bei Richard Christensen als Leiter der Konstruktion bedanken - ohne seinen enorm wichtigen Input hätten wir dieses Projekt nicht stemmen können. Allesin allem bin ich mir sehr sicher, dass uns ein signifikanter Schritt nach vorne gelungen ist. Jetzt bin ich gespannt darauf zu sehen, wie sich unser neuer Fiesta R5 in den Händen unserer Kunden schlägt.»

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