VW-Sportchef Capito: «Man bekommt nichts geschenkt»

Von Toni Hoffmann
Volkswagen und seine Piloten ziehen nach den verpassten Chancen beim WM-Heimspiel ein Fazit.

«Die Rallye Deutschland war mein Antrittsbesuch in der neuen Funktion», so Dr. Heinz-Jakob Neußer, Vorstand für Technische Entwicklung der Marke Volkswagen und zuständig für den Motorsport. «Ich bin sehr beeindruckt von der Professionalität des Markenauftritts und der Expertise der Ingenieure und Mechaniker. Es gab aufgrund der schwierigen Witterungsbedingungen einige Rückschläge für uns zu verkraften. Die Mechaniker haben in einer super Leistung die Fahrzeuge wieder instandgesetzt, sodass wir auf der abschließenden Powerstage noch vier Extrapunkte geholt haben. Insgesamt haben wir acht von 15 Wertungsprüfungen für uns entschieden – das beweist die Konkurrenzfähigkeit des Polo R WRC und die Leistung unserer Fahrer. Wir freuen uns auf die kommenden Rallyes und werden alles dafür geben, Weltmeistertitel nach Wolfsburg zu holen.»

Stimmen, 4. Tag Rallye Deutschland

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #7
«Um mit dem Positiven zu beginnen: Meine Leistung auf Asphalt hat sich im Vergleich zur Vergangenheit verbessert. Noch nie hatte ich zuvor eine Asphalt-Rallye angeführt und auch die Zeiten zeigen, dass ich auf diesem Untergrund besser geworden bin. Natürlich ist immer noch Luft nach oben, doch nach meinem enttäuschenden Ausfall gestern freue ich mich, dass ich dem Team noch einmal Punkte für die Herstellerwertung gesichert habe, auch wenn der Ausgang für mich persönlich alles andere als perfekt war. Dennoch gehe ich zuversichtlich in die kommenden Rallyes und werde alles dafür geben, mein Team im Kampf um die Hersteller-WM so gut wie nur irgend möglich zu unterstützen. Ich freue mich für Dani Sordo, der hier in Deutschland seinen ersten Rallye-WM-Sieg gefeiert hat. Ich kann nachfühlen, wie sich Dani jetzt fühlt. Er hat den Sieg verdient.»

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #8
«Für uns war das natürlich nicht der erhoffte Verlauf des Wochenendes, aber wir haben das Beste daraus gemacht. Der Gewinn der Powerstage am Schluss war nochmal ein schöner Erfolg und kann sich im Hinblick auf die WM-Entscheidung noch als wichtig herausstellen. Es tut mir leid für das Team, dass wir hier bei der Heimrallye den Sieg nicht eingefahren haben. Für Dani Sordo freue ich mich sehr, weil die Saison für ihn bisher nicht so gut verlief und der erste Sieg in einer WM-Rallye immer etwas Besonderes ist. Jetzt freue ich mich auf Australien und werde versuchen, mit Julien dort dem WM-Titel so nah wie möglich zu kommen.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Ich hatte mich sehr auf die Rallye Deutschland gefreut und bin enttäuscht, dass wir beim Heimspiel für unser Team nicht starten konnten. Doch die Gesundheit meines Beifahrers Mikko Markkula geht natürlich vor. Ich wünsche ihm, dass die beiden Wirbelbrüche schnell wieder verheilen und wir bald wieder gemeinsam in der Rallye-Weltmeisterschaft starten. Mit ihm zusammen habe ich in dieser Saison ein für mich völlig neues System des Aufschriebs ausgearbeitet, das nur ihm vertraut ist. Ersatz zu finden, war so kurz vor der Rallye nicht mehr möglich. Immerhin haben wir die ‚Recce‘ abgeschlossen und können in den kommenden Jahren darauf zurückgreifen.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Acht von 15 Wertungsprüfungen zu gewinnen, ist ein gutes Zeichen und entspricht der Quote, die wir auch im Saisonverlauf vor der Rallye Deutschland erreicht hatten. Der Polo R WRC ist also auch auf Asphalt konkurrenzfähig. Doch unser Heimspiel ist nicht so verlaufen, wie wir uns das vorgestellt oder erhofft hätten. Und das enttäuscht uns. Wir haben die Rallye Deutschland sowohl mit Sébastien Ogier als auch mit Jari-Matti Latvala angeführt, doch beide sind jeweils in Führung liegend ausgeschieden. Wir waren dem Sieg nah, haben ihn aber wegen kleiner Fehler verpasst. Aber im Sport kann man Erfolg nicht planen und man bekommt nichts geschenkt. Ganz besonders nicht in der Rallye-WM, in der es auf jedes Detail und den berühmten Null-Fehler-Job ankommt. Genau das macht die Faszination unseres Sports aus. Wir werden jetzt hart arbeiten, um bei der Rallye Australien wieder erfolgreich zu sein. Wir gratulieren Dani Sordo zu seinem verdienten ersten Sieg in der Rallye-WM, der längst überfällig war.»

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