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Mattias Ekström: «Kein Fan will das Geschönte hören»

Von Andreas Reiners
Mattias Ekström

Mattias Ekström

Mattias Ekström ist einer der letzten DTM-Typen gewesen. Seinen «Nachfolgern» gibt er ein paar gute Ratschläge mit auf den Weg, wie man sein Profil schärfen kann.

Mattias Ekström hatte es drauf. Er konnte Kritik oder Sticheleien problemlos mit Charme und einem spitzbübischen Lächeln so verpacken, dass ihm kaum jemand ernsthaft böse sein konnte.

Nasenbohrer oder Pappnasen hören sich eben netter an als das böse Wort mit A oder ähnliche Entgleisungen. Ekström war es immer wichtig, dass bei aller Rivalität oder bei allem Ärger der Respekt gewahrt wird. Meistens bekam er den Spagat hin, auch die Unterhaltung blieb dabei nicht auf der Strecke.

Auch, was die Zukunft der Serie betrifft, war Ekström einer der Hauptkritiker, sprach immer offen die Probleme an. Sagte das, was er dachte. Was viele dachten. Sehr oft zum Leidwesen der Audi-Verantwortlichen.

Denn auf irgendwelche Sprachregelungen hat der Schwede immer gepfiffen. Zum Glück, möchte man sagen. Denn Typen mit Ecken und Kanten sind wichtig für den Sport.

Fahrer, die sagen, was Sache ist, sind aber auch wichtig für die Fans, wie Ekström weiß: «Der Fan registriert das und merkt, dass er an der Quelle sitzt. Ich bin extrem neugierig, wollte immer alles wissen. Egal wie. Ich habe nachgehakt, bis ich das Gefühl hatte: Das ist die Wahrheit. Das Geschönte will keiner, alle wollen die Wahrheit hören. Deshalb denke ich, dass es nicht besser wird, wenn man schweigt», sagte er bei seinem Abschied in Hockenheim.

«Wenn man die Wahrheit mit Humor gibt, dann schadet das nicht. Es wird nie besser, wenn man sagt: Ich sage nichts. Oder wenn man versucht etwas zu beschönigen. Irgendwann kommt es ans Licht und du hast wieder an Respekt verloren», so Ekström. Klar: Die Phrasen und den PR-Einheitsbrei hört man oft genug, nicht nur im Motorsport. Sportler, die davon abweichen, fallen nicht nur auf, sondern kommen mit ihrer Art bei den Fans gut an.

In der DTM fällt auf: Je länger ein Fahrer dabei ist, desto öfter sagt er auch mal unbequeme Dinge. Gary Paffett und Timo Glock sind da gute Beispiele. «Viele haben Angst um ihren Arbeitsplatz. Aber je langfristiger man denkt, desto mutiger wird man«, so Ekström: «Wenn du kurzfristig denkst, überlebst du bis übermorgen. Wenn du aber langfristig denkst, ist es besser, ehrlich zu sein. Vielleicht ist es in dem Moment nicht sinnvoll, aber über die Jahre zahlt es sich aus, wenn du es überlebst.»

Aber wie erwähnt ist der Schwede ein Schlitzohr. Als er in Hockenheim auspackte, wollten die Journalisten natürlich auch wissen, wie es 2013 mit der Wasserflasche am Norisring wirklich war. Doch Ekström grinste die Frage letztendlich weg: «Meine Frau hat gesagt, dass die Welt nicht besser wird, wenn ich alles verrate. Und ich will ja noch ein paar Jahre Motorsport machen.»

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