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Chris Dyer: Kein offensichtlicher Schwachpunkt

Von Andreas Reiners
BMW-Chefingenieur Chris Dyer

BMW-Chefingenieur Chris Dyer

BMW-Chefingenieur Chris Dyer im Interview über die Unterschiede von Formel 1 und DTM und das neue DTM-Auto von BMW.

Herr Dyer, welchen Eindruck haben sie in Ihren ersten Monaten als Chefingenieur vom BMW M3 DTM gewonnen?

Einen sehr guten. Der BMW M3 DTM war 2012 in allen Bereichen stark. Vor allem im Rennen hat das Auto einen guten Eindruck hinterlassen, vielleicht haben wir im Qualifying noch ein paar Reserven. Das hat die Weiterentwicklung nicht einfach gemacht, da wir keinen offensichtlichen Schwachpunkt hatten, auf den wir uns konzentrieren konnten. Unser Ziel lautete deshalb, aus jedem einzelnen Bereich noch das letzte Quäntchen mehr an Performance heraus zu kitzeln – und das Fahrzeug gleichzeitig noch robuster zu machen, um auf Zweikämpfe vorbereitet zu sein.

Inwieweit unterscheidet sich ein DTM-Auto von den Fahrzeugen, mit denen sie zuvor im Motorsport gearbeitet haben?

Ein DTM-Auto sieht zwar völlig anders aus als ein Formelauto. Aber bei genauerem Hinsehen sind die technischen Unterschiede gar nicht so gewaltig, vor allem nicht im Bereich Mechanik. Zum Bespiel ähnelt die Radaufhängung eines DTM-Autos der eines Formel-1- Rennwagens. Auch der Abtrieb spielt bei beiden Fahrzeugen eine große Rolle. Die Downforce wird bei einem DTM-Auto nur anders erzeugt.

Inwiefern?

In der DTM ist der Frontsplitter von entscheidender Bedeutung, der im Vergleich zum Frontflügel eines Formelautos jedoch nicht individuell verstellt werden kann. Das ist eine Herausforderung. Man versucht also, dasselbe zu erreichen wie zum Beispiel in der Formel 1, nutzt aber andere Mittel und Wege.

Sie sprechen die engen Grenzen des DTM-Reglements an. In welchen Bereichen sehen sie den größten Spielraum für Modifikationen?

Da wir bei der Aerodynamik in der Weiterentwicklung eingeschränkt sind, konzentrieren wir uns eher auf andere Bereiche. Vor allem durch die Optimierung des Setups unserer BMW M3 DTM können wir den größten Unterschied machen. Dabei spielen die Renningenieure der einzelnen Teams und die Fahrer eine entscheidende Rolle.

Welches sind die größten Unterschiede zwischen Ihrer Aufgabe als Chefingenieur im DTM-Projekt und Ihren früheren Aufgaben?

Die größte Herausforderung ist, dass BMW Motorsport nur erfolgreich sein kann, wenn die einzelnen Einsatzteams perfekt funktionieren. Sie setzen die Autos letztlich in den Rennen ein. In der Formel 1 ging es hauptsächlich darum, dass man selbst und die engsten Mitarbeiter
einen guten Job machen. Für BMW Motorsport ist es dagegen entscheidend, gemeinsam mit den Teams das Maximum aus dem Gesamtpaket herausholen zu können. Ich arbeite jetzt viel
mehr mit Menschen zusammen, als mich im Detail um die Technik zu kümmern. Ich muss kommunizieren, motivieren, koordinieren.

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