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DTM: Die TOPS und FLOPS aus Hockenheim

Von Andreas Reiners
Packendes Finale in Hockenheim

Packendes Finale in Hockenheim

Feuer frei bei einem verrückten Finalrennen, ein schelmischer Schwede und Regengötter aus Stuttgart. Wir haben die TOPS und FLOPS aus Hockenheim.
TOPS:

Timo Glock: Der BMW-Mann hat alle Kritiker Lügen gestraft. Zu langsam sei er, der typische F1-Fahrer, der es nicht schafft. Wer genauer hinsah, wusste auch vor Hockenheim, dass Glock das Fahren nicht verlernt hat. Der 31-Jährige freute sich deshalb nicht nur über seinen ersten Sieg, sondern auch über eine passende Antwort an die Nörgler, die ihn schon abgeschrieben hatten. Glock war bereits außerhalb der Strecke ein Gewinn für die DTM, jetzt ist es er auch endgültig auf der Strecke. Leider nur ist die Saison jetzt zu Ende.

Roberto Merhi: Es war Eigenwerbung par excellence. Der Spanier galt als sicherer Streichkandidat, was den Kader für 2014 angeht. Regenrennen hin, Regenrennen her: Von Startplatz 21 raste Merhi, der vor dem Saisonfinale ganze acht Punkte geholt hatte, auf den zweiten Platz und zeigte er, zu was er fähig ist. Ob ihm das ein weiteres Jahr DTM beschert, bleibt aber abzuwarten.

Andy Priaulx: Der alte Mann hat es nochmal allen gezeigt. Der 40-Jährige war vor dem Finale mit zwei Zählern der schlechteste aller 22 Piloten. Bereits im Qualifying überraschte er mit Platz drei, im Rennen reichte es dann immerhin zu Rang sechs. Das Erfolgsgeheimnis: Der Brite bremst inzwischen wieder mit rechts. Für den Mut zum Risiko, dies während der laufenden Saison zu verändern, wurde er belohnt. Ob der dreimalige WTCC-Champion 2014 weiter in der DTM zu sehen sein wird, ist aber offen.

Mattias Ekström: Mal wieder ein starkes Rennen des Schweden, der ohne den Rempler von Daniel Juncadella wohl aufs Podium gefahren wäre. Auf der Pressekonferenz bewies der 35-Jährige beißende Ironie: «Der vierte Platz ist fantastisch, denn dann muss man keine Trophäe mit nach Hause schleppen», sagte Ekström. Und über seiner Meinung nach fehlende Strafen nach Remplern in der Startphase: «Durch den Regen konnte der Renndirektor vielleicht nicht viel sehen. Das hat einigen Jungs ziemlich geholfen.» Großartig!

Miguel Molina: Ausgerechnet der Spanier sicherte dem Phoenix-Team mit seinem starken fünften Platz endgültig den Mannschaftstitel. Der Audi-Pilot hatte eine schwere Saison, dafür gab es nun das Happy End. Und vielleicht eine weitere Saison in der DTM…

Finale: Es war ein passender Abschluss einer abwechslungsreichen Saison. Feuer frei im Finale: Die meisten Entscheidungen waren gefallen, so dass die Piloten mit offenem Visier fuhren. Alle kämpften mit harten Bandagen, hin und wieder auch an der Grenze des Erlaubten. Allerdings dabei immer fair. Das wollen die Zuschauer sehen. Mehr davon!

BMW: Den Fahrertitel mussten die Münchner an Audi abgeben. Drei Wochen nach dem Titelgewinn von Mike Rockenfeller konnte sich Motorsportdirektor Jens Marquardt aber über den Herstellertitel freuen. Mal wieder, denn BMW war Titelverteidiger. Und dieser Titel ist wohl der beste Beweis für die konstanteste DTM-Flotte der Saison.

FLOP:

Edoardo Mortara: Es war schlicht nicht seine Saison. Warum sollte es bei dem Audi-Piloten im Finale dann auch anders laufen? Platz 15, mal wieder eine Nullnummer und der letzte Platz in der Fahrerwertung mit mageren drei Pünktchen: Der Italiener, 2012 noch der einzige siegreiche Audi-Pilot, freut sich erst einmal auf die DTM-lose Zeit.

Martin Tomczyk: Das letzte Rennen der Saison war ein Spiegelbild eines ganz schwierigen Jahres für den Ex-Champion. Nach einigen Remplern war das Rennen für ihn gelaufen. Dafür durfte er dann als Versuchskaninchen ran und testete für den Führenden Timo Glock, wie sich die Optionsreifen im Nassen verhalten. Das Ergebnis: Bei Tomczyk ging überhaupt nichts mehr, Glock blieb auf den Regenreifen und feierte seinen ersten Sieg. Das nennt man dann wohl Teamwork.

TOP und FLOP:

Mercedes: Die neuen Regengötter. Nach dem Qualifying ein klarer Kandidat für die FLOP-Kategorie, da mal wieder mit keinem Auto in den Top Ten. Im Rennen dann aber die Auferstehung, auch dank genialer Rennstrategien und natürlich auch ein wenig Glück bei dem verrückten Finalrennen. Am Ende landeten vier Autos unter den ersten Zehn, in Merhi sogar ein Pilot auf dem Podium. Trotzdem: Die schwachen Leistungen der vergangenen Wochen kann das Resultat nicht übertünchen.

Mike Rockenfeller: Keine Frage, der Champion hat eine ganz starke Saison hinter sich gebracht und den Titel verdient. Froh waren sie bei Audi aber trotzdem, dass die Entscheidung schon in Zandvoort gefallen war. Bei diesen widrigen Bedingungen ein Herzschlagfinale in Hockenheim hätte bei den Ingolstädtern keiner gewollt. Am allerwenigsten Rockenfeller, den sein erstes Rennen in dieser Saison ohne Punkte trotz des Meisterpokals wurmte. Es lief nicht wirklich viel zusammen, doch dem 29-Jährigen wird es schon heute egal sein.

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