Formel 1: Neues Punktesystem wird diskutiert

Martin Brundle: Mercedes und Williams brauchen Bottas

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas und Martin Brundle

Valtteri Bottas und Martin Brundle

​Ex-Formel-1-Fahrer Martin Brundle weist auf ein grosses Dilemma hin: «In ihrer Position brauchen zwei Rennställe den gleichen Fahrer – für Mercedes-Benz und Williams ist Valtteri Bottas ganz wichtig.»

Wer gewinnt das Tauziehen um Valtteri Bottas? Auch für den früheren Grand-Prix-Piloten Martin Brundle ist das Rennen offen. Mercedes-Benz wird nachgesagt, Williams eine Offerte unterbreitet zu haben: Wenn Bottas, der WM-Vierte von 2014, freigestellt würde, gäbe es einen appetitlichen Preiserlass für die Mercedes-Motoren. Weder Williams noch Mercedes nehmen zu diesem Angebot Stellung.

Gemäss Martin Brundle, Formel-1-Experte der britischen Sky, stecken beide Rennställe im Dilemma: Zwei Teams wollen den gleichen Fahrer. Bei Sky Sports sagt der 57jährige Brundle: «Wir stehen vor 2017 und einem neuen Reglement, und das bedeutet, dass die Teams ein massives Entwicklungsprogramm in Gang setzen. Das neuen Aerodynamik-Regeln erlauben beinahe endlose Möglichkeiten. Um das Maximum aus Wagen und Zeit zu schöpfen, braucht ein guter Rennstall zwei erfahrene Piloten. Daher ist es naheliegend, dass Mercedes einen Mann wie Bottas holen möchte. Der setzt sich ins Auto und gibt sofort brauchbares Feedback, der muss nicht zuerst sein Handwerk lernen.»

«Auf der anderen Seite haben wir Williams», fährt Sportwagen-Weltmeister Brundle fort (Titelgewinn 1988 mit Jaguar). «Für Williams ist die Erfahrung des Piloten noch wichtiger als für Mercedes, weil im zweiten Auto mit Lance Stroll ein Rookie sitzt. Keiner weiss, wie gut der sich bewährt. Er ist noch nicht einmal GP2 oder GP3 gefahren, also hat er so gut wie keine Erfahrung mit Pirelli-Reifen. Für Williams ist es ganz elementar, Bottas zu behalten.»

«In dieser Ausgangslage sehe ich am Ende nur eine Option – dass nämlich Mercedes dem jungen Pascal Wehrlein das Auto von Nico Rosberg anvertraut.»

Auch der 158fache GP-Teilnehmer Martin Brundle findet, was schon Motorrad-Legende Giacomo Agostini und andere Renngrössen festgestellt haben: «Der Rücktritt von Nico Rosberg hat Mercedes in eine schwierig Lage gebracht. Die naheliegende Lösung für die Weltmeister wäre es, auf die eigenen Nachwuchsfahrer Wehrlein oder Esteban Ocon zurückzugreifen. Aber sie bräuchten idealerweise einen Mann, der nicht nur in die Punkte fahren, sondern der regelmässig aufs Podest gelangen und Rennen gewinnen kann.»

In einer Umfrage der Kollegen der britischen Sky glauben 40 Prozent der Formel-1-Fans, dass Wehrlein das Rennen um den zweiten Mercedes machen wird. Jeder Vierte ist davon überzeugt, dess es noch zum Sensationstransfer Alonso zu Mercedes kommen wird – obschon dessen langjähriger Manager Flavio Briatore das vehement verworfen hat.

16 Prozent glauben an die Lösung Bottas bei Mercedes, verblüffenderweise immerhin 13 Prozent an Sebastian Vettel, obwohl sich auch der Deutsche aus der Rosberg-Nachfolge ausgeklinkt hat. Vier Prozent favorisieren Carlos Sainz (den Red Bull nicht gehen lassen will), zwei Prozent Esteban Ocon.

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