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Robert Kubica-Test: Ein Renault-Ingenieur packt aus

Von Mathias Brunner
​Bislang gab sich Renault verschlossen, was den Hungaroring-Test von Robert Kubica (32) angeht. Bis heute. Nun verrät ein Renault-Ingenieur Einzelheiten der Leistung des bemerkenswerten Polen.

Robert Kubica hat seine zahlreichen Fans entlang des Hungarorings nicht enttäuscht: Er fuhr am 2. August auf der ungarischen GP-Strecke für Renault 142 Runden, legte also knapp mehr als zwei GP-Distanzen zurück, er zeigte die viertschnellste Tageszeit. Wenn es noch Zweifel an der Fitness des Polen gegeben haben sollte, dann dürfte sich das erledigt haben. Robert Kubica: «Es war ein tolles Gefühl, in den 2017er Renault klettern zu dürfen. Ich war baff, wie viele Fans zur Strecke gekommen sind, um mich zu unterstützen – vielen Dank an alle. Das ist ein weiterer Schritt auf einer unfassbaren Reise, ich bin Renault für diese Gelegenheit sehr dankbar. Ich habe mir selber einige wichtige Fragen beantworten können. Über die neue Generation von Rennwagen konnte ich eine Menge lernen. Mit jenen Rennern, die ich früher bewegte, hat das nicht mehr viel zu tun.»

Wie gut Kubica wirklich gewesen ist, das wissen nur Insider bei Renault. Und die gaben sich bisher schmallippig – der Rummel um ein mögliches Comeback von Kubica ist ohnehin gross genug.

Sportdirektor Alan Permane sagte lediglich: «Das war ein überaus produktiver Tag. Wir hatten ein erhebliches Programm zu absolvieren, und Robert hat uns tolles Feedback gegeben.»

Renault-Sonderberater Alain Prost meinte: «Zu seinen Chancen auf einen zweiten Renault 2017 sage ich lieber nichts. Wir haben festgehalten, dass wir uns das früher oder später anschauen werden, aber sicher nicht in den kommenden Wochen.»

Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul hatte deponiert: «Robert könnte für die Saison 2018 für Renault ein Kandidat werden, aber dazu wollten wir sehen, wie Kubica mit dieser neuen Modellgeneration fertig wird. Was er zuvor gefahren hatte, das war einfach nicht repräsentativ. Doch selbst ein gelungener Test bedeutet nicht, dass wir uns automatisch für ihn entscheiden.»

Ansonsten: fast Funkstille. Bis jetzt. Denn nun spricht Ricardo Penteado im brasilianischen Portal Globo über den Test von Robert Kubica.

Hand aufs Herz: Hätten Sie gewusst, wer das ist? Der 39jährige Penteado ist einer jener Männer, die seit Jahren in der Formel 1 arbeiten, aber selten im Rampenlicht stehen. Der Brasilianer kam von der damals ENSPM genannten Hochschule (stand für «École Nationale Supérieure de Physique de Marseille») direkt ins Rennteam von Renault, mit einem Abschluss in Verbrennungsmotor-Technik.

Penteado arbeitete sechs Jahre lang an den Prüfständen und im Test-Team, ab 2007 wurde er einer der Ingenieure bei den Grands Prix und arbeitete unter anderem an der Seite von Kimi Räikkönen, als Lotus mit Renault-Motoren antrat. 2014/2015 war er für das Motorenkontingent bei Toro Rosso zuständig, 2016 leitete er den Operationsraum der Franzosen, seit 2017 ist er operativer Leiter an der Strecke und damit direkt Cyril Abiteboul unterstellt.

Penteado also bricht das Schweigen über Kubica, wenn er Globo erzählt: «Die Frage über die Fähigkeiten von Robert könnt ihr gleich vergessen – Kubica hatte kein Problem, einen 2017er Hybrid-Renner zu bewegen.»

Der Brasilianer gibt auch einen wichtigen Hinweis darauf, wie die Testzeit einzustufen ist: «Das Wichtigste von allem ist – Kubica hatte nie Sprit nur für eine schnelle Runde. Ebenfalls herausragend für mich ist die schiere Anzahl Runden, die er gedreht hat. Du musst bei 40 Grad erst mal zwei GP-Distanzen zeigen und dann ohne einen Muckser aussteigen.»

Auch Gerüchte, wonach Kubica bei der Bedienung des Lenkrads eingeschränkt sei, zerstreut der brasilianische Ingenieur: «Er hatte damit keine Schwierigkeiten. Wir haben über Funk sehr viele Änderungen am Lenkrad verlangt, und er hat alles im Handumdrehen erledigt.»

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