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Formel-1-Comeback bei RTL? «Sag niemals nie»

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel mit RTL-Mann Kai Ebel

Sebastian Vettel mit RTL-Mann Kai Ebel

Die Formel 1 verschwindet 2021 zum Großteil hinter der Bezahlschranke, Pay-TV-Sender Sky überträgt die Königsklasse. Doch RTL schließt ein Comeback für die Zukunft nicht aus.

Es ist immer mehr abzusehen, dass der Ausstieg von RTL aus der Formel 1 zu einem unglücklichen Zeitpunkt kommt. Denn aus deutscher Sicht dürfte es 2021 interessant werden.

Der Kölner Privatsender hatte die Formel 1 seit 1991 ohne Unterbrechungen frei empfangbar im Free-TV gezeigt und dabei auch die Karriere von Michael Schumacher vom Anfang bis zum Ende begleitet, in der Hochzeit saßen bis zu zwölf Millionen Zuschauer vor dem Fernseher.

Inzwischen haben sich die Zahlen bei rund vier Millionen eingependelt, doch RTL hatte im Sommer entschieden, den Stecker zu ziehen.

Und das, wo sich jetzt Schumachers Sohn Mick anschickt, den Sprung in die Formel 1 zu schaffen. Mick kommt am Freitag im Freienj Training zum Eifel-GP auf dem Nürburgring im Alfa Romeo zum Einsatz. Für viele Beobachter ein klares Zeichen, wohin die Reise für den 21-Jährigen 2021 gehen wird. Vor allem auch deshalb, weil er vor dem Titelgewinn in der Formel 2 steht.

RTL-Experte Timo Glock zu SPEEDWEEK.com: «Vom Timing kann es schade sein mit Mick und Sebastian. Wenn Mick kommt, kann das der Formel 1 in Deutschland nochmal einen Schub geben. Deshalb ist es schade, dass es nicht mehr jeder so wie bislang verfolgen kann. Vielleicht kommen bei Sky ein paar dazu, aber sicher keine vier Millionen», so Glock. 

Als sich RTL im Sommer entschied, auszusteigen, war auch noch unklar, wie es mit Sebastian Vettel weitergeht. Im ungünstigsten Fall hätte die Saison 2021 komplett ohne deutsche Beteiligung stattgefunden.

Aber ein anderer Faktor war bekanntlich der ausschlaggebende: die Finanzen.

«Die Wettbewerbsbedingungen haben sich brutal verändert. Da kannst du noch so schöne Konzepte und herausragende Free-TV-Reichweiten haben, am Ende war es für uns ein Akt wirtschaftlicher Vernunft», sagte RTL-Sportchef Andreas von Thien im Magazin «Sportjournalist».

Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko hatte zuletzt verraten, Sky bezahle angeblich das Vierfache dessen, was RTL zu zahlen bereit war.

Bei dem Pay-TV-Sender werden 2021 nur vier Rennen frei empfangbar gezeigt. Wie sich die Quoten entwickeln werden, ist unklar, im Moment sind es in der Regel rund 500.000 Fans, die einschalten.

«Wir haben uns die Entscheidung nach fast 30 Jahren wahrlich nicht leicht gemacht, denn dieser Sport war und ist eine große Leidenschaft für uns», sagte von Thien.

In der Abwägung seien viele Faktoren zum Tragen gekommen, so von Thien: «Die kontroversen Diskussionen um die Zukunftsausrichtung innerhalb der Formel 1 spielten da ebenso mit rein wie die ungewisse deutsche Komponente. Und natürlich war auch Nachhaltigkeit ein Thema, auch wenn sich da in der Formel 1 durchaus etwas zum Positiven bewegt. Aber am Ende ging es um die Frage, ob wir bereit sind, im Bieter-Wettstreit die Grenze des wirtschaftlich Darstellbaren zu überschreiten. Unsere Antwort ist bekannt.»

Nun läuft der exklusive Sky-Vertrag mit der Formel 1 für 2021 und 2022. Ist ein Weg zurück für RTL vorstellbar? Von Thien: «Sag niemals nie. Die Formel 1 war und ist RTL-DNA.»


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