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Wie strategisch arbeitet die Strategie-Gruppe?

Kolumne von Joe Saward
Nicht alle kleinen Teams dürften von den Beschlüssen der Strategiegruppe erfreut sein

Nicht alle kleinen Teams dürften von den Beschlüssen der Strategiegruppe erfreut sein

Anfangs dieser Woche hat die neue Formel-1-Strategiegruppe erstmals getagt. Nicht alle sind davon überzeugt, dass wir uns auf die Ergebnisse der Gespräche freuen sollten.

Am Montag tagte erstmals die so genannte Strategiegruppe der Formel 1. Dieses neue Gremium besteht aus drei Grössen: dem Autoverband FIA (mit sechs Stimmen), dem Formel-1-Promoter (mit sechs Stimmen) sowie den Teams (mit sechs Stimmen). Doch schon um die Zusammensetzung der sechs Rennstallvertreter gab es Wirbel – denn die sechs Teams sind mitnichten die sechs Erfolgreichsten.

Die sechs Auserwählten sind: Ferrari, McLaren, Red Bull Racing, Mercedes, Williams und Lotus. Das entspricht weder den ersten Sechs des vergangenen Jahres noch den besten Sechs der Formel-1-Historie. Zudem: das heutige Mercedes ist aus BrawnGP hervorgegangen (und das wiederum aus Tyrrell, BAR und Honda), das heutige Lotus aus dem früheren Renault-Werksteam, das einst als Benetton Rennen fuhr. Mit dem früheren Lotus von Colin Chapman hat das rein gar nichts zu tun.

Was die fünf nicht vertretenen Teams stört: sie haben nichts zu sagen. Ganz im Gegensatz zum früheren Gremium, der Formel-1-Kommission, in welcher Vertreter aller Rennställe sassen. Bob Fernley, der stellvertretende Teamchef von Force India, hat in Frage gestellt, ob diese Strategiegruppe rechtlich überhaupt haltbar sei.

Für mich besteht hier das Potenzial von Missbrauch einer dominierenden Position (die grossen Teams drücken den kleineren ihren Willen auf), und das wiederum ist ein Spiegelbild des fragwürdigen Zustands des Formel-1-Sports.

Die neue Gruppe kann so strategisch sein, wie sie will, sie wird am grundsätzlichen Problem nichts ändern können: die Formel 1 ist finanziell angeschlagen, die kleineren Teams möchten eine Budget-Deckelung, die grossen lehnen das ab, also passiert überhaupt nichts, und so mancher Fan fragt sich bange, wie viele Rennställe die kommenden Jahre überleben werden.

In einer ähnlichen Situation gab es im NASCAR-Sport die Tendenz, Teams zu vereinen: Dale Earnhard Inc. (DEI) schluckte Ginn Racing, ein Jahr darauf fusionierte DEI mit Chip Ganassi Racing. Petty Enterprises tat sich mit Gillett Evernham Motorsports zusammen, dann wurde Yates Racing geschluckt.

Nur: In der Formel 1 haben wir erheblich weniger Teams als im Sprint-Cup in den USA. Wenn sich zwei Teams zusammentun, kann daraus etwas Stärkeres entstehen. Es würde aber auch heissen, dass wir einen Rennstall verlieren.

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