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Für Vettel und Räikkönen: Ferrari stellt Techniker um

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen, Renningenieur Adami, Sebastian Vettel

Kimi Räikkönen, Renningenieur Adami, Sebastian Vettel

​Ferrari hat nach der Sommerpause die Techniker neu aufgestellt. Das ist einerseits eine Folge auf den Weggang von James Allison, andererseits sollen eigene Talente aus Maranello besser gefördet werden.

Ferrari arbeitet seit der Sommerpause mit einer geänderten Aufstellung der Techniker. Einerseits musste der berühmteste Rennstall der Welt auf den Abgang von James Allison reagieren – der Engländer hat Ferrari verlassen, weil er sich nach dem Verlust seiner Ehefrau um seine Kindern kümmern will. Andererseits wollen Ferrari-Präsident Sergio Marchionne und Teamchef Maurizio Arrivabene eigene Talente besser zur Entfaltung bringen. Ferrari soll bei den Technikern nicht wie eine Pyramide aufgestellt werden, sondern mit einer breiteren Linie an Spezialisten, nach dem Beispiel von McLaren.

Der Engländer Martin Brundle, früherer Formel-1-Fahrer und heute GP-Experte der britischen Sky, machte sich vor der Sommerpause Sorgen um Ferrari: «Die Italiener liegen in der WM-Zwischenwertung inzwischen hinter Red Bull Racing. Die Italiener begannen die Saison mit dem Ziel, die Lücke zu Mercedes zu schliessen. Statt dessen haben sie Red Bull Racing an der Backe. Durch seinen Schicksalsschlag musste Technikchef James Allison in seinem Leben Prioritäten setzen. Ich hörte alarmierende Geschichten, wonach Ferrari-Präsident Sergio Marchionne technischen Sitzungen beiwohnt. Das wird kein gutes Ende nehmen.»

Aber der Fiat-Sanierer tat das, um sich ein besseres Bild davon zu machen, was seine Techniker brauchen. Natürlich ist er klug genug, seinen Spezialisten nicht das Handwerk erklären zu wollen.

Die ersten Änderungen sind vollzogen: An die Stelle des bisherigen Chefaerodynamikers Dirk de Beer ist der Franzose David Sanchez gerückt (ein früherer Mitarbeiter von Renault und McLaren). Die Leitung der Aerodynamikabteilung obliegt Enrico Cardile, zuvor in der GT-Abteilung von Ferrari tätig.

Beide sind Mattia Binotto unterstellt. Binotto, geboren am 3. November 1969 in Lausanne, Absolvent des Polytechnikums Lausanne für Mechanik, später weitere Ausbildung in Modena zum Fahrzeugingenieur, seit 1995 in Maranello tätig. Zunächst als Motorfachmann im Testteam, ab 1997 in der Rennmannschaft.

2004 und 2005 engagierte sich Binotto als Renningenieur und arbeitete am Wagen von Rubens Barrichello, stieg dann zum leitenden Ingenieur auf, 2009 zum Chef der Motorenentwicklung. Im Oktober 2013 eine weitere Beförderung: zum stellvertretenden Motorenchef, 2014 erhielt Binotto dann den Posten des in Ungnade gefallenen Luca Marmorini.

Binotto wird die Doppelrolle vorderhand behalten: Als Chef der Motorabteilung hat er auch nicht jedes Einlassventil selber entworfen, sondern eher die Funktionen eines Managers übernommen. Beim Design des Motors kann er sich ganz auf Lorenzo Sassi verlassen, der hervorragende Arbeit geleistet hat. Teamchef Maurizio Arrivabene glaubt: «Beim Motor sind wir so gut wie auf Augenhöhe mit Mercedes.»

Binotto gilt als Menschenkenner, guter Zuhörer, weiser Einschätzer einer Situation. Zudem kann er sich auf eine Infrastrukur der Techniker verlassen, die James Allison eingerichtet hat. Was Binotto von Allison unterscheidet – Binotto ist kein Chassis- und Aerodynamikspezialist. Hier muss er sich auf Chefdesigner Simone Resta stützen sowie auf Cardile und Sanchez.

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