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Chase Carey: «Bin nicht Bernie Ecclestones Lehrling»

Von Vanessa Georgoulas
Neue Töne – Chase Carey ist überzeugt: «Man muss alle Interessen unter einen Hut bringen und eine Vision entwickeln, hinter der jeder Beteiligte stehen kann»

Neue Töne – Chase Carey ist überzeugt: «Man muss alle Interessen unter einen Hut bringen und eine Vision entwickeln, hinter der jeder Beteiligte stehen kann»

Der Formel-1-Vorstandsvorsitzende Chase Carey stellt klar, dass er die Talente von Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestones ergänzen will und erklärt lachend: «Ich bin wohl etwas zu alt, um ein Lehrling zu sein.»

Es weht ein neuer Wind im Formel-1-Fahrerlager. Dies stellte der neue Vorstandsvorsitzende der Formel 1 Gruppe Chase Carey schon bei seinem ersten Besuch in Singapur klar. Der 62-jährige Amerikaner, der mit dem Kauf der Formel-1-Rechte durch den Medien-Riesen Liberty Media an die Spitze der Königsklasse aufsteigt, besuchte jedes Formel-1-Team persönlich – und zwar ohne Strippenzieher Bernie Ecclestone an seiner Seite.

Viel Konkretes liess sich der geschäftstüchtige Harvard-Absolvent noch nicht entlocken, er hörte lieber zu, wie er im Rahmen seines Besuchs den Kollegen der offiziellen Formel-1-Seite formula1.com verriet: «In den ersten Monaten – sagen wir in den ersten 100 Tagen – geht es vor allem darum, zuzuhören, die richtigen Leute zu treffen und das gehörte zu verdauen. Was ich die nächsten Wochen und Monate mache, ist also vor allem zuhören, was die Leute zu sagen haben.»

«In der Formel 1 wirken viele verschiedene Interessengruppen mit und es ist wichtig, dass wir verstehen, wie deren Sorgen und Ziele aussehen. Man muss alle Interessen unter einen Hut bringen und eine Vision entwickeln, hinter der jeder Beteiligte stehen kann. Natürlich kann man nicht immer alle glücklich machen. Aber man muss verstehen, was jeder Einzelne will und einen Weg finden», fügt Carey an.

Er weiss: «Das ist natürlich keine Arbeit für ein Komitee, denn diese tendieren dazu, viel zu bürokratisch zu werden.» Doch Carey betont auch: «Es kann aber auch keine Diktatur sein – auch wenn das wahrscheinlich bisher so war. Es braucht eine gute Führung, und das bedeutet, dass man eine Vision entwickelt, um die richtigen Ziele für die Zukunft zu erreichen. Erfolgreiche Geschäfte setzen eine erfolgreiche Führung voraus, die versteht, was alle Beteiligten wollen. Ja, in der Formel 1 gibt es viele Interessengruppen und wir müssen Kompromisse finden, damit jeder in einem ausreichenden Mass zufrieden ist, um gemeinsam an der Zukunft des Sports zu arbeiten.»

Dass er eine anspruchsvolle Aufgabe vor sich hat, ist Carey durchaus bewusst. Auf die Frage, ob nun Bernie Ecclestone sein Lehrmeister sei, winkt er lachend ab: «Ich bin wohl etwas zu alt, um ein Lehrling zu sein. Ich denke, wir bringen verschiedene Talente mit und ich hoffe, dass wir zusammen das Beste aus dem Sport holen können. Ich bringe eine langjährige Karriere im Mediengeschäft mit und der Sport war ein grosser Teil davon. Ich kenne das Geschäft aus der TV-Perspektive und verstehe, wie wichtig Live-Events sind. Und ich weiss, wie man diese vermarkter, nicht nur über die klassischen Kanäle, sondern auch digital.»

Und Carey erklärt: «Ich verstehe das Geschäft und weiss, wie ich das richtige Team zusammentrommeln kann, das zusammen mit Bernie und seinem Team daran arbeitet, den Sport noch grösser zu machen. Insgesamt sind es mehr als 30 Jahre Erfahrung im Medien- und Unterhaltungsgeschäft. Ich habe grosse, sehr komplexe Geschäfte gemanagt und mich mit komplizierten Persönlichkeiten auseinandersetzen müssen.»

Lachend fügt der Amerikaner an: «Hollywood ist in dieser Hinsicht sicherlich eine gute Übung da muss man auch ständig mit einzigartigen Persönlichkeiten zusammenarbeiten.»

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