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1000 ccm: Pro & Contra der Vierzylinder-Gespanne

Von Rudi Hagen
Ungewohnt: Die 1000er-Gespanne fahren rechts herum

Ungewohnt: Die 1000er-Gespanne fahren rechts herum

An den 1000er-Bahngespannen scheiden sich die Geister: Die Meinungen reichen von der Forderung nach kompletter Verbannung aus dem deutschen Bahnsport bis hin zur glühenden Verehrung und Zulassung für alle Bahnen.

In Lüdinghausen drehten am Vatertag vier englische Teams nach sieben Jahren Pause mal wieder einige Showrunden. An diesem Sonntag fahren die Mehrzylinder auf der Nahner Waldbahn in Osnabrück und einen Monat später, am 26. Juli in Werlte, sind sie im Rahmenprogramm der DM-Solo dabei. Die drei Promotoren der Traditionsrennen, Albert Raesfeld, Dieter Glatzer und Josef Hukelmann sind sich einig: «Die 1000er sind eine tolle Sache, wir wollen die Geschichte wieder in Gang bringen.»

Die 1000er-Seitenwagen fahren im Gegensatz zum herkömmlichen Gras-, Sandbahn oder Speedway rechts herum. Die Motorräder sind ausgerüstet mit Vierzylinder-Standardmotoren von Yamaha, Suzuki oder Honda, die Methanol verbrauchen und zirka 180 PS leisten. Der Seitenwagen ist links angebracht, die Beifahrer sitzen beim Start und auf der Geraden hinter dem Fahrer und liegen im Kurvendrift rechts von ihm auf einem Fußbrett.

Was macht den Reiz dieser Gespanne aus? «Der Sound der Vierzylinder ist einfach umwerfend», sagte Rolf Schuhmann aus Eschborn stellvertretend für viele Motorradfans. «Und es ist toll, wie sich die Beifahrer in die Kurven nach rechts hinauslehnen, das ist voll spektakulär. Warum fahren die nicht überall?»

Auf den Geraden sind die 1000er sicher schneller als die herkömmlichen 500-cm-Einzylinder-Gespanne, aber in den Kurven haben sie Geschwindigkeitsnachteile. Dieser Vergleich, der immer wieder als Kritik angeführt wurde, ist aber unsinnig. Es geht nicht darum, welche Gespanne schneller sind, sondern es geht um die Vielfalt der Klassen auf der Bahn – so die Befürworter der großen Sidecars (die Briten sprechen von «Big Chairs»).

Nachdem die 1000er, die in England, Australien und Neuseeland eine jahrzehntelange Tradition haben, Anfang der 2000er-Jahre in Deutschland für Bahnrennen zugelassen wurden, dürfen sie seit 2008 nur noch auf Bahnen bis 750 Meter Länge fahren. Selbst Thomas Kunert und Josef Onderka hatten damals darauf spekuliert, in dieser Klasse in Deutschland zu starten, aber eine eigene Serie kam nicht zustande.

2006 starb der Engländer Symon Wall bei einem 1000er-Rennen in Plattling, 2007 verunglückte sein Landsmann Duncan Tolhurst in Lüdinghausen und hat seitdem schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen.

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