Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Alvaro Bautista: Fehde gegen Crutchlow und Bradl

Von Nereo Balanzin
Alvaro Bautista: Von HRC überredet

Alvaro Bautista: Von HRC überredet

Alvaro Bautista ist Sechster der MotoGP-WM und wetteifert mit Crutchlow und Bradl um die Position des besten Privatfahrers.

«Natürlich behalte ich Stefan Bradl immer im Auge», gibt Alvaro Bautista zu, der wie sein deutscher Rivale eine Kunden-Honda RC213V fährt. Der Grund ist einfach zu verstehen: Bradl, Bautista und Crutchlow bemühen sich in der Königsklasse um die Vorrangstellung im Wettbewerb «The Best of the Rest». Mit anderen Worten: Jeder aus diesem Trio will sich als bester Privatfahrer etablieren. Im Moment führt Cal Crutchlow diese Wertung mit 55 Punkten klar an; Bautista hat 38, Bradl liegt mit 17 Zählern klar zurück.
 

«Ich habe bei Stefan zuletzt oft gesehen, dass er am Limit fährt», sagt Bautista und macht mit der Daumenspitze eine typische Handbewegung zum Kinn. «Er fährt immer am Anschlag. Aber ich habe Verständnis für ihn. Wir liegen alle so eng beisammen. Wenn du nur ein bisschen nachlässt, verlierst du einige Plätze. Aber ich bin überzeugt, in dieser Saison ist es am wichtigsten, bei jedem Rennen Punkte zu sammeln. Du darfst dir keine einzige Gelegenheit dazu entgehen lassen.»

Alvaro Bautista kam vor der Anreise zum Mugello-GP nach Verona, wo er für die italienische Niederlassung des deutschen Sponsors «Berner» (Direktvertrieb von Werkzeug und Verbrauchsmaterial für Bau- und Kfz-Profis) einen PR-Auftritt absolvierte.

«Im Vorjahr war Mugello für uns das schlechteste Wochenende des Jahres», erinnert sich Go&Fun-Teambesitzer Fausto Gresini. «Das muss in diesem Jahr anderes werden. Mugello ist ein Schlüsselrennen für uns», fügt Bautista an.

Bautista erzählt, Stefan Bradl und er hätten völlig identische Motorräder. «Sie sind genau gleich, wenn wir von dem Material reden, das Honda an uns ausliefert. Aber dann haben wir unterschiedliche Möglichkeiten bei gewissen Komponenten. Der Ausgangspunkt ist gleich, und wir bekommen neue Teile immer zum gleichen Zeitpunkt. Aber bei den Federelementen gibt es Unterschiede.» Klar: Bautista vertraut auf Showa, Bradl auf Öhlins – wie das Honda-Werksteam.

Hat Cal Crutchlow bei Yamaha ein besseres Paket? Bautista: «Es sieht so aus, als sei das Paket von Crutchlow momentan besser als das, was Stefan und ich haben. Sein Motorrad unterscheidet sich kaum von den Werksmaschinen, wenn ich ihn aus der Nähe beobachte. Aber ehrlich gesagt: Auch bei Honda sind die Unterscheide zwischen den Kundenmaschinen und den Werksmotorrädern gering. Es geht nur um kleine Details. Aber sie machen in diesem Geschäft den Unterschied aus.»

Bautista wollte Ende 2012 einen Wechsel von Showa zu Öhlins durchsetzen. «Besonders im Regen war das Fahrverhalten 2012 oft merkwürdig», sagt Bautista, der momentan WM-Siebter ist. «Manchmal waren wir konkurrenzfähig im Nassen, manchmal nicht. Und wir konnten uns keinen Reim drauf machen. Deshalb wollte ich umsteigen. Doch HRC beharrte auf Showa. ‹Vertrau uns, du wirst sehen›, sagten sie zu mir. Tatsächlich: Letztes Jahr bin ich die ganze Saison mit einer Gabel gefahren. In diesem Jahr habe ich bereits vier unterschiedliche Versionen getestet. Und jede war besser als die vorherige. Und ich muss sagen, das ganze System bei Showa hat sich grundlegend geändert. HRC und Showa arbeiten sehr eng zusammen. Und vielleicht ist unser Paket am Jahresende besser als das der andern. Das ist jedenfalls unser Ziel. Nicht weniger als das.»

Die andern, das ist das Repsol-Werksteam mit Pedrosa und Márquez.

Bautista fuhr in der MotoGP bis Ende 2011 zwei Jahre auf Suzuki. Die MotoGP-Rückkehr der Japaner könnte eine Perspektive für den schnellen Spanier bedeuten. «Ich habe mich nie mehr mit Suzuki unterhalten», beteuert Alvaro. «Und was meine unmittelbare Zukunft betrifft, ich habe auch für 2014 einen Vertrag mit dem Gresini-Honda-Team. Und da komme ich nicht raus.»

Der Deal für 2014 war eine Belohnung von HRC für die weiteren Entwicklungs-Bemühungen in Sachen Showa. Dieses Unternehmen gehört zum Honda-Konzern und möchte das Öhlins-Monopol beenden. Wie zu hören ist, sollen auch die Production-Racer von Honda 2014 mit Showa-Elementen ausgestattet werden.

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