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Pol Espargaró: «Podest ist Traum und oberstes Ziel»

Von Sharleena Wirsing
Pol Espargarós direkter Vertrag mit Yamaha läuft Ende 2015 aus. Der Spanier hat bereits unterschiedliche MotoGP-Angebote, wie er im Interview mit SPEEDWEEK.com verriet.

Mit 64 Punkten belegt Pol Espargaró nach der ersten Saisonhälfte den neunten WM-Rang. Die besten Ergebnisse des Spaniers, der mit «arm pump»-Problemen zu kämpfen hatte, waren zwei fünfte Plätze in Jerez und Assen.

Nachdem der 24-Jährige in Austin und Barcelona leer ausging, hat er bereits 23 Punkte Rückstand auf seinen starken Tech3-Yamaha-Teamkollegen Bradley Smith. In Austin hatte ihn Scott Redding in der ersten Runde in den Kies befördert und bei seinem Heim-GP stürzte Espargaró.

Im Interview mit SPEEDWEEK.com sprach Espargaró über seinen Teamkollegen Smith, Bruder Aleix und die Angebote für 2016.

Pol, du hast schwierige Rennen und «arm pump»-Probleme hinter dir. Welche Ziele hattest du dir vor dem Saisonstart für die erste Saisonhälfte gesetzt?

Ich ging mit dem Ziel in die Saison, denselben Platz wie im letzten Jahr zu beanspruchen, denn mehr wäre nicht möglich gewesen. Für WM-Rang 6 müsste man nicht nur der beste Satelliten-Pilot sein, sondern auch eine Ducati und beide Suzuki schlagen. Das wäre nicht einfach geworden. Ich wollte unsere Pace und unsere Position verteidigen. Wir sind nun wieder stärker als am Anfang der Saison, ich komme wieder in meinen Rhythmus.

Dein Vertrag mit Yamaha läuft Ende 2015 aus. Setzt dich das zusätzlich unter Druck?

Der Vertrag an sich setzt mich nicht unter Druck, weil ich nicht berechne, was nötig ist. Ich denke nicht darüber nach, was ich machen soll oder machen muss. Ich werde ohnehin sehr zornig, wenn ich meine eigenen Ziele nicht erreiche. Meine Ziele vom Anfang der Saison werden wahrscheinlich schwer zu erreichen sein, aber es gibt bereits andere Ziele, die ich mir gesetzt habe. Ich sorge mich mehr um meine Ziele als um einen Vertrag. Natürlich wird man nervös, wenn ein Vertrag endet. Das gilt für alle Aspekte des Lebens. Wenn wir jedoch das Gefühl halten können, das wir in Assen hatten, dann werden sich meine Probleme lösen.

Tech3-Teamchef Hervé Poncharal sagte bereits, dass er die Möglichkeit in Betracht zieht, dich und Bradley für 2016 zu behalten. Hast du bereits andere Angebote?

Ja, bessere und schlechtere. Es gibt immer neue Wege und Plätze, zu denen man sich flüchten könnte. Irgendwann muss man eine Entscheidung treffen. Es hängt viel davon ab, denn sie kann deine Karriere positiv oder negativ beeinflussen. Wir haben andere Optionen, aber ich muss abwägen, ob sie besser sind. Vielleicht werde ich das Team wechseln, aber derzeit sehen wir uns nur um.

Du liegst im Gesamtklassement derzeit auf Rang 9 mit zwei Punkten Rückstand auf Cal Crutchlow. Was ist dein Ziel bis zum Ende der Saison?

Derzeit kümmere ich mich nicht um den WM-Stand. Ich muss an mir arbeiten und wie im letzten Jahr gute Resultate einfahren. Zudem brauche ich mehr Konstanz. Es darf nicht ein Rennen gut sein und dann wieder zwei schlecht. Ich will mich Rennen um Rennen steigern. Wenn uns das gelingt, dann können wir am Ende des Jahres viel weiter oben in der Tabelle stehen.

23 Punkte trennen dich von deinem Teamkollegen Bradley Smith. Hast du erwartet, dass er so stark ist?

Er ist wirklich sehr stark. Bisher punktete er bei allen Rennen, was unglaublich wichtig ist. Ich ging im Gegenzug zweimal leer aus. In dieser Klasse ist es sehr wichtig, immer ins Ziel zu kommen. Doch ich wurde einmal von einem anderen Fahrer in den Kies befördert und stürzte in Barcelona. In diesen beiden Rennen erzielte Bradley gute Resultate. Ich denke, das machte 22 Punkte aus. Wenn ich in der zweiten Saisonhälfte also konstant punkten kann, könnte ich ihn einholen, aber es wird nicht einfach, weil er derzeit so schnell ist.

Es muss nun eines deiner Ziele sein, Bradley in der Gesamtwertung noch zu übertreffen.

Ja, sicher. Der beste Satelliten-Pilot zu sein, ist unser aller Ziel. Auch im letzten Jahr war es mein Ziel, das ich auch erreicht habe. Ich fuhr starke Rennen und hatte dann einen angenehmen Vorsprung auf die anderen Fahrer, obwohl ich am Ende ein paar Fehler machte.

Wäre ein Podestplatz als Saisonhighlight möglich?

[seufzt] Ich weiß es nicht. Doch es war schon im letzten Jahr gegen die zwei Yamaha und zwei Honda schwierig. Nun kamen noch zwei Ducati und manchmal zwei Suzuki hinzu. Wir müssen uns gegen sehr viele Werksmaschinen behaupten. Es ist sehr schwer, gegen sie anzukommen. Doch ich werde kämpfen, denn es ist mein Traum, auf dem Podest zu stehen. Es ist mein oberstes Ziel.

Suzuki ist stärker als erwartet. Hast du damit gerechnet, dass dein Bruder Aleix mit der GSX-RR so schnell konkurrenzfähig sein würde?

Ja, ich habe das schon erwartet, denn es ist ein Werksteam. Zudem genießen sie Vorteile, die wir nicht haben. Aleix und Maverick sind außerdem extrem schnell und talentiert. Wenn man das mit einem guten Bike vereint, dann ist das Ergebnis klar. Derzeit liege ich in der Gesamtwertung vor ihm, doch es wird schwierig sein, auch in allen Rennen vor ihm zu sein. Ich werde es versuchen, aber es wird hart.

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