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Dryml lernt in Windeseile

Von Ivo Schützbach
Ales Dryml eifert seinem Vater nach

Ales Dryml eifert seinem Vater nach

Obwohl Ales Dryml noch keine zehn Langbahnrennen in seinem Leben fuhr, kann er bereits in der Weltspitze mithalten. Der Tscheche lernt extrem schnell.

Die 835 Meter lange Sandbahn in Dingolfing gilt als eine der anspruchsvollsten im Kalender. Die Kurvenradien sind sehr speziell, gut zu starten ist aussergewöhnlich schwierig. «Als ich die Bahn zum ersten Mal sah, dachte ich mir, dass das nicht einfach wird», meinte Ales Dryml. «Als ich dann aber auf ihr fuhr, lief das Motorrad wie von alleine. An der Bahn ist nichts Spezielles.»

Dryml fuhr beim Sandbahn-Klassiker am ersten Mai bis ins Finale und gewann sogar einen Lauf. Lediglich, als es im Endlauf um den «Silbernen Schwammerling» ging, konnte er nicht auftrumpfen: «Ich hatte keinen guten Start und dachte mir, dass es keinen Sinn macht weiterzufahren. Auf den ersten 30 Metern stand meine gesamte Spur unter Wasser. Überhaupt fand ich das Starten sehr schwierig, die Startplätze waren extrem unterschiedlich. Das kenne ich so aus dem Speedway-Sport nicht. Ich startete im Halbfinale und im Finale von Gelb, das war nicht sehr gut.»

Ales’ Vater, Ales senior, fehlte in Dingolfing wegen einer fiebrigen Erkältung. Der zweifache Langbahn-Vizeweltmeister (1989 und 1991) steht seinem ältesten Sohn normal mit guten Ratschlägen zur Seite. «Er hat immer noch gute Beziehungen nach Deutschland», meint Ales junior. «Besonders Gerd Riss hat uns sehr geholfen. Ich orientiere mich an seinem Set-up. Mein Vater hilft mir auch bei Sachen wie Getriebe und Federung, davon habe ich noch kaum Ahnung.»

Einzig die miese Bezahlung auf der Langbahn wurmt den Bahnsport-Profi: «Wenn es gut läuft, dann komme ich bei einem Rennen auf Null raus. Aber Langbahnrennen machen mir Spass. Es ist besser, als im Autohaus meines Vaters hinterm Schreibtisch zu sitzen, dafür bin ich noch zu jung. Mein Job als Kommentator für das tschechische Fernsehen war auch langweilig.»

Am gestrigen Mittwoch flog Dryml nach England, er hat einen auf sechs Wochen befristeten Vertrag für Belle Vue in der Elite League unterschrieben. In Tschechien fährt er wie gehabt für Pardubitz Speedway, in Deutschland hat er bei seinem alten Club Diedenbergen unterschrieben. Sein polnischer Club ging letztes Jahr bankrott. Dryml: «Mal sehen, ob ich in England wieder Fuss fassen kann. Ein paar Rennen mehr wären nicht schlecht.»

Seine Ziele auf der Langbahn: Die Qualifikation für den Grand Prix. In der Qualirunde in Tayak gehört er zu den Favoriten, auf der Bahn in Marienbad, wo der Challenge stattfinden wird, wurde er vergangenen Sonntag Tschechischer Meister!

Weshalb Tomasz Gollob beim Grand Prix in Polen ausgepfiffen wurde, und was die Comeback-Pläne von Christian Hefenbrock machen, lesen Sie in Ausgabe 20 der Wochenzeitschrift SPEEDWEEK – seit 2. Mai für 2,20 Euro / Fr. 3.80 im Handel!

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