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«Jeden Tag im Fernsehstudio»

Von Ivo Schützbach
Smolinski: «Nichts als Kosten»

Smolinski: «Nichts als Kosten»

Der Grand Prix auf Schalke hätte Martin Smolinskis grosser Auftritt werden sollen. Was blieb, ist ein Loch in seiner Kasse.

Durch die Absage des Grand Prix von Deutschland auf Schalke wurde dem deutschen Speedway-Sport grosser Schaden zugefügt. Wie gross dieser wirklich ist, wird sich erst die kommenden Jahre zeigen.

Fakt ist: Hätte der Grand Prix stattgefunden, hätte es auch ein Medienecho gegeben, wie es eine Bahnsport-Veranstaltung in Deutschland normal nicht bekommt.
Nach der Absage beschäftigten sich nur Fachpublikationen mit dem GP – und selbst diese nur sehr unkritisch. In der Tagespresse war die Absage nicht mehr als eine Randnotiz – wenn überhaupt.

«Das hat mich echt gelangweilt», gibt Martin Smolinski zu, der erstmals in seiner Karriere die Wild-Card für einen Grand Prix erhielt. «Ich hatte für diese Veranstaltung richtig investiert, nicht nur ins Material. Ich wollte in der Vorbereitung nichts unversucht lassen. Das war die Megachance, um den Sport in Deutschland populärer zu machen. Es gab Kontakte zu Sat1, Pro7, der Bayerischen Rundschau, TV München, es war alles komplett durchgeplant. Hätte das Rennen stattgefunden, wäre ich in der Woche darauf jeden Tag bei einem Fernsehsender gesessen. Die Medien machen aber erst etwas, wenn auch was geschehen ist. Vorab interessiert sie das alles nicht. Ich war mit einer halben Seite in der Sport Bild, da haben sie mir gesagt, dass wenn ich unter die Top-12 oder Top-10 komme, sie dann drei Seiten von mir bringen. Das habe ich alles Schwarz auf Weis. So läuft das Geschäft. Als ich eine Woche später in Polen bei der Wiederholung fuhr, hat es keine Sau mehr interessiert. Die Medien hörten, der deutsche Grand Prix ist abgesagt, damit war das Thema erledigt. Nicht mal die Leute beim ADAC wussten, dass das Rennen in Polen die Wiederholung von Gelsenkirchen war und ich dort fuhr.»

Von Schalke blieben Smolinski Ausgaben von 10.000 Euro. Und das vor der Winterpause. Dazu kam ein Rechtsstreit mit seinem schwedischen Ligaclub Stockholm Hammarby, in dem es noch um ein paar tausend Euro mehr ging. «Das merkt man dann schon in der Kasse, wenn plötzlich über 20.000 Euro fehlen», sagt Smolinski. «Inzwischen habe ich mich mit Hammarby aber geeinigt.»

Entgegen der Äusserungen einiger Besserwisser war es nicht so, dass Smolinski in Schweden kein Geld bekam und trotzdem Woche für Woche antrat. «Ich bekam nach jedem Rennen Geld, nur eben nicht alles», erklärt der Bayer. «Mit der Zeit hat sich da ganz schön was angehäuft. Das wurde mir aber erst nach einigen Wochen klar.»

«Ich besitze mit Hammarby einen gültigen Zwei-Jahres-Vertrag», sagt Smolinski. Das Problem: Der Club musste wegen finanzieller Probleme von der ersten in die zweite Liga absteigen. «In meinem Vertrag gibt es keine Klausel, dass er ungültig ist, wenn wir absteigen. Sie haben mir für die zweite Liga ein Angebot unterbreitet, das ich aus finanziellen Gründen aber abgelehnt habe. Für das gleiche Geld, welches ich 2008 bekommen habe, würde ich natürlich auch zweite Liga fahren. Diese ist nicht so stark wie die erste, aber immer noch auf einem hohen Niveau.»

Jetzt noch zu einem anderen Club wechseln, wird für Smolinski schwierig: «Durch den Rechtsstreit habe ich die Einschreibefrist für die erste Liga verpasst. Mal sehen, was sich die kommenden Wochen entwickelt. Die zweite Liga würde mir zeitlich sehr gut ins Konzept passen.»

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