Formel 1: Neues Punktesystem wird diskutiert

FIM degradiert die EM zur Nachwuchsserie

Von Ivo Schützbach
Emil Sayfutdinov, Nicki Pedersen und Andreas Jonsson wollten auch SEC fahren

Emil Sayfutdinov, Nicki Pedersen und Andreas Jonsson wollten auch SEC fahren

Der Motorrad-Weltverband FIM hat in einer Sitzung in Genf grundlegende Entscheidungen getroffen. Diese ziehen nach sich, dass ein Speedway-GP-Fahrer keine Europameisterschaft fahren darf.

Aus einem SPEEDWEEK.com vorliegenden Dokument der FIM geht hervor, welches Selbstverständnis der Motorrad-Weltverband von nationalen, kontinentalen und Weltmeisterschaften hat.

Der Streit darüber, ob Speedway-GP-Fahrer auch an der Speedway-EM (SEC) teilnehmen dürfen, hat bei der FIM eine Grundsatzdiskussion ausgelöst. Folgende Punkte wurden am 7. Februar 2014 bei einem Treffen in Genf festgesetzt und mittels Unterschrift von FIM-Präsident Vito Ippolito autorisiert.

- Das Ziel kontinentaler Meisterschaften ist es, Fahrer an die Weltmeisterschaft heranzuführen.

- Die sportliche Fairness gebietet es, die Teilnahme von WM-Piloten an kontinentalen Meisterschaften zu regulieren.

- Um an einer kontinentalen Meisterschaft teilnehmen zu können, muss ein Fahrer zuvor mindestens einmal an der nationalen Meisterschaft teilgenommen haben.

- Um an der Weltmeisterschaft teilnehmen zu dürfen, muss ein Fahrer kontinentale Meisterschaft gefahren sein. Die FIM kann aber auch bestimmen, ob ein Fahrer den nötigen sportlichen Level für die WM hat.

- Fahrer, die an einer Weltmeisterschaft teilnehmen, können im gleichen Jahr nicht an einer kontinentalen Meisterschaft teilnehmen. Um einen Lauf zu einer kontinentalen Meisterschaft zu unterstützen, darf ein WM-Pilot als Wildcard an einem Rennen teilnehmen, seine Punkte zählen aber nicht für die Gesamtwertung.

Diese Regelungen gelten für alle Motorrad-Weltmeisterschaften. Wirklich relevant sind sie aber nur im Speedway, da in MotoGP, Superbike oder Motocross die WM-Piloten keinerlei Interesse haben, an einer Europameisterschaft teilzunehmen. Interessant wird, ob Langbahn-GP-Piloten auch weiterhin Grasbahn-EM fahren dürfen.

Die FIM definiert klar, dass Europameisterschaften nichts anderes als der Unterbau für die Weltmeisterschaft sind. Mit diesen Formulierungen sollte es auch keine Probleme mit dem EU-Arbeitsrecht geben, die FIM-Anwälte haben sich monatelang Zeit gelassen, das Reglement entsprechend zu formulieren.

One Sport prüft die rechtliche Lage

Speedway-EM-Vermarkter One Sport reagierte entsetzt auf den FIM-Beschluss und sieht das Arbeitsrecht, den freien Wettbewerb und die Interessen des Sports mit Füßen getreten.

«Wir sind zuversichtlich, dass dieser Beschluss Konsequenzen nach sich ziehen wird», teilte One Sport mit. «Im Moment prüfen unsere Anwälte die Sachlage, um dann in Aktion zu treten und diese bizarre Entscheidung mittels einer Verfügung zu blockieren.»

Von den Fahrern betrifft dieser Beschluss Nicki Pedersen, Andreas Jonsson und Emil Sayfutdinov, die eine Wildcard für die SEC erhielten. Ex-Weltmeister Tomasz Gollob hat sich bereits früh entschieden, nur EM zu fahren und zog sich aus dem Grand Prix zurück. Weitere GP-Piloten, darunter Martin Smolinski, zeigten Interesse an der EM, vor allem wegen der Live-Übertragungen auf Eurosport.

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