Van Beveren (Honda): Erst Sturz, dann Geisterfahrer
Dass er auf Etappe 3 der Dakar 2025 einen Sturz hatte, wusste Adrien Van Beveren noch. Ob er aber bewusstlos war oder nicht und in welche Richtung er fahren muss, das wusste der Honda-Pilot nicht mehr.
Situationen, wie sie Adrien Van Beveren auf der dritten Dakar-Etappe von Bisha nach Al Henakiyah erlebte, machen nachdenklich und führen einem das Risiko vor Augen, das insbesondere die Motorradpiloten bei der härtesten Rallye eingehen.
Der Franzose in Diensten des Werksteams der Honda Racing Corporation ging als Vierter auf die Strecke, vor ihm sein schneller Teamkollege Tosha Schareina. "Tosha machte nach vier Kilometern einen Fehler. Er kam wieder auf die Strecke, gerade als ich ihn einholte", schilderte der Routinier. "Mir war klar, dass er voll auf Angriff fahren würde und er in den Felsen schnell sein kann, also versuchte ich, sein Tempo mitzugehen. Ich fuhr in angemessenem Abstand hinter ihm und wollte ihn nicht aus den Augen lassen. Dann prallte ich gegen einen Stein, mein Bike brach links und rechts aus und dann wurde ich über den Lenker geschleudert."
Van Beveren rappelte sich auf, aber die Erinnerung an den Sturz war verschwommen. "Ich weiß nicht, ob ich das Bewusstsein verloren habe oder nicht – ich erinnere mich nicht mehr an viel, aber ich fühlte mich nicht allzu schlecht", versicherte der Honda-Pilot. "Ich wurde etwas durchgeschüttelt, aber der Airbag hat gut funktioniert, sodass ich sofort weiterfahren konnte – allerdings in die falsche Richtung. Ich folgte den Spuren auf dem Boden, aber weil ich in die falsche Richtung fuhr, kam mir plötzlich Ross Branch entgegen. Da habe ich erst gemerkt, dass ich in die falsche Richtung gefahren bin."
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Weil der Hero-Pilot nur drei Minuten später gestartet war, kann Van Beveren nicht lange verwirrt gewesen sein.
Erstaunlich: Van Beveren fuhr die dritte Etappe nicht nur zu Ende, er büßte sogar nur sieben Minuten auf den Etappensieger ein! "Die Navigation war kompliziert und ich hatte meine Vorderbremse verloren", erzählte der 34-Jährige weiter. "Ich hielt an, um sie zu reparieren, aber dann funktionierte sie wieder von selbst. Danach bin ich vernünftig gefahren. Ich habe alle möglichen Gefühle durchlebt und dachte, ich würde bei diesem Unfall alles verlieren."
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