Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Harald Ertl war Österreicher, allerdings von 1974 an mit deutscher Lizenz unterwegs. Geboren in Zell am See zog er mit seinen Eltern nach Mannheim und studierte nach seinem Schulabschluss Maschinenbau.
Werbung
Werbung
Ertl war einer jener wenigen Profis, die schnell erkannten, dass Talent meist nicht ausreicht, um im Motorsport vorwärts zu kommen. So wartete er nicht auf Angebote, sondern schnürte er eigene Sponsorenpakete und übernahm selbst die Initiative. Dies führte ihn bis in die Formel 1, wo er auf zum Teil gekauften Hesketh unterwegs war. Insgesamt bestritt er zwischen 1975 und 1978 18 Grands Prix, doch es gab auch einige Nichtqualifikationen.
Wesentlich erfolgreicher schlug er sich bei den Tourenwagen der Gruppe 5. Im Jahr 1978 wurde er für Schnitzer-BMW auf einem 320 Turbo deutscher Rennsport-Meister. Im Weitblick, auch im nächsten Jahr das beste Auto zur Verfügung zu haben, transferierte er sein Sponsor-Geld von Sachs zu Zakspeed, um dort neben Hans Heyer einen zweiten Capri zu steuern. 1979 und 1980 fuhr der Zwirbelbart-Träger für den Rennstall aus der Eifel, doch der Erfolg war mässig. Wenn ein Capri in diesen beiden Jahren ausfiel, war es meist der von Ertl, nur 5 Siege in zwei Jahren waren nicht das, was er sich erhofft hatte. Sein Sieg 1980 beim zweiten Saisonlauf auf dem Nürburgring war das erste Autorennen, das der Autor an der Strecke selbst sah, insofern wird der Name Harald Ertl für mich immer eine besondere Bedeutung haben. Letztmalig gewann Ertl im gleichen Jahr auf dem Norisring.
Werbung
Werbung
1980 versuchte sich Ertl letztmalig in der Formel 1, er wollte einen zweiten ATS beim Grossen Preis von Deutschland steuern. An den Testfahrten vor dem Rennen nahm er nicht teil. Doch seit seinem letzten Grand Prix 1978 in Österreich bis 1980 hatte die Formel 1 einen Riesenschritt gemacht, die Flügelautos waren Standard. Ertl kam nicht zurecht, mehr als 3 Sekunden fehlten zur Qualifikation. Er gab anschliessend zu, die neue Generation der Formel-1-Autos unterschätzt zu haben.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Harald Ertl war mehrfach in interessante Fahrzeugprojekte involviert, so fuhr er 1977 die ersten Rennen mit dem Gruppe-5-Toyota. 1979 tauchte bei einigen Rennen der vom ihm entwickelte Lotus Europa nach Gruppe-5-Reglement auf. 1981, als er nur selten auf der Rennstrecke zu sehen war, war er treibende Kraft beim Projekt eines BMW M1 mit Gasantrieb.
Am 7. April 1982 war Ertl in einem Privatflugzeug unterwegs von Mannheim in Richtung Sylt, als dieses bei Giessen abstürzte. Neben Ertl starben drei weitere Mitglieder seiner Familie, seine Frau Vera und Sohn Sebastian überlebten das Unglück. Harald Ertl wurde nur 33 Jahre alt.
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.