Die Formel-1-Teamchefs fordern, dass der Reifenausrüster der Königsklasse die Wünsche der Teams und des Automobilweltverbands erfüllt und nicht die eigenen Interessen verfolgt.
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Dass Michelin nur unter gewissen Bedingungen über eine Rückkehr in die Formel 1 nachdenken will, sorgt bei einigen Fahrerlager-Dauergästen für Stirnrunzeln. Denn die Franzosen haben klare Vorstellungen davon, wie ihr Engagement in der Königsklasse aussehen soll, damit es sich für den Gummi-Riesen lohnt.
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Das bereitet vor allem den Teamchefs Sorgen, die derzeit mit Pirelli einen vergleichsweise gutmütigen Verhandlungspartner am Tisch haben, der die Wünsche des Automobilweltverbandes FIA und der Teams ohne Murren umsetzt. Daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern, geht es nach den Wünschen von McLaren-Renndirektor Eric Boullier, Force India-Mogul Vijay Mallya und Lotus-CEO Matthew Carter. Boullier erklärt etwa: "Ich denke, die Formel 1 und der Automobilweltverband sollten die Bedingungen für die Reifenhersteller bestimmen, es kann nicht sein, dass ein potenzieller Reifenhersteller vorgibt, was er will. Wir wissen, was wir in diesem Sport wollen, wir brauchen keinen, der uns sagt, was wir zu tun haben." Der Franzose betonte auch: "Egal, ob es 13-, 17-, 18- oder 25-Zoll-Reifen sind, solange es die Formel 1 besser macht, bin ich dafür. Die Bedingungen müssen für alle gleich sein, dann gibt es auch keine Probleme."
Ähnlich klingt die Antwort von Carter: "Als Team spielt es eigentlich keine Rolle, wie gross und breit die Reifen sind. Wir setzen die Reifen, die uns gegeben werden ein – solange sie den Sport besser und die Formel 1 spannender machen, sind wir alle dafür. Egal, ob sie von Pirelli oder Michelin kommen."
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Auch Mallya findet klare Worte: "Ich denke, es wäre ein Fehler, die Reifenhersteller diktieren zu lassen, was die Formel 1 zu akzeptieren und was sie abzulehnen hat." Der Inder plädiert für eine Einbindung der Teams bei der Festlegung der Rahmenbedingungen: "Die FIA sollte erst alle Teams konsultieren und dann eine angemessene Ausschreibung durchführen, welche die Ansichten aller Teams beinhaltet."
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Eine andere Ansicht vertritt hingegen Monisha Kaltenborn. Die Sauber-Teamchefin betont: "Für uns stellt sich zuerst die Frage, welche Änderungen an den Auto-Designs durch andere Reifen nötig wären. Dieser Aufwand bestimmt die Kosten. Ich schätze, die Reifenhersteller müssen auch schauen, wie das Ganze in die eigene Marketing-Strategie passt. Wir sind da ziemlich flexibel und denken, dass wer auch immer die Reifen liefert, diese nicht mehr eine so grosse Rolle spielen sollten wie in den vergangenen Jahren."
Die Juristin verweist dabei auf die Vergangenheit: "Wir haben früher viele Jahre erlebt, in denen ein Ausrüster praktisch nur mit und für ein Team entwickelt hat. Das war nie ein Problem oder Streitpunkt, der für negative Schlagzeilen gesorgt hat. Ich denke, das ist der wichtigste Aspekt, wenn man den Sport wieder nach vorne bringen und erreichen will, dass die Fahrer wieder den Unterschied machen, müssen wir diese Punkte diskutieren."
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