Mercedes: Kanada-Pleite war ein Weckruf für das Team
Das Mercedes-Team musste in Montreal eine bittere Pille schlucken. Die Silberpfeile blieben im Kanada-GP hinter den eigenen Erwartungen zurück, wie Motorsportdirektor Toto Wolff gesteht.
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Zugegeben, das Mercedes-Team reiste mit hohen Erwartungen zum siebten Rennwochenende in Kanada. Das allerdings aus gutem Grund, schliesslich hatte das Team in den vergangenen drei Jahren auf dem Circuit Gilles Villeneuve drei Siege und zwei weitere Podestplätze feiern dürfen. Doch mehr als Platz 2 für Valtteri Bottas und Rang 5 für den von Problemen geplagten WM-Kandidaten Lewis Hamilton lag in diesem Jahr nicht drin.
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Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff blieb nach dem verfrühten Fallen der Zielflagge nichts anderes übrig, als Klartext zu sprechen. "Das war ein kniffliges Wochenende für uns, an dem Ferrari gezeigt hat, dass sie im Qualifying und Rennen das schnellste Auto hatten", fasste er trocken zusammen. Und der Wiener bestätigte: "Vor Montreal haben wir erwartet, dass wir hier eine starke Leistung zeigen würden. Aber das heutige Ergebnis muss für uns eine weitere Lehre dafür sein, dass vergangene Performance-Eindrücke der Teams in diesem Jahr nicht immer gelten müssen." Das macht den WM-Verlauf unvorhersehbar, wie Wolff betont: -"Es ist sehr schwer, von einer Strecke zur anderen einen Trend zu erkennen und die Rennergebnisse werden durch kleinste Abstände entschieden: Welches Team macht die wenigsten Fehler, entwickelt sein Chassis und seine Antriebseinheit am effektivsten weiter, findet die richtige Balance zwischen Performance und Zuverlässigkeit und hat vom Freitag an ein sauberes Wochenende? Bei den schnellsten Rennrunden lagen heute drei Teams innerhalb von 0,15 Sekunden. Das ist die neue Realität in diesem Jahr."
Mit Blick auf seine beiden Schützlinge gestand er seufzend: "Valtteri erwischte einen guten Start ins Rennen und verteidigte sich in den ersten beiden Kurven extrem gut gegen Max Verstappen. Wir hatten nie die nötige Pace, um Sebastian Vettel anzugreifen. Aber dieses Manöver war die Basis für seinen zweiten Platz. Danach fuhr er hart und machte kaum Fehler, aber für mehr fehlte uns heute die Pace."
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"Bei Lewis beeinträchtigte ein Problem mit einer Chassis-Komponente von Anfang an sein Rennen", erzählte Wolff weiter. "Dadurch überhitzte sein Motor und wir mussten auf die Temperaturen achten, wodurch er im ersten Teil des Rennens Performance einbüsste. Bei seinem Boxenstopp konnten wir einen Teil der Verkleidung öffnen und dadurch die Situation für ihn verbessern. Gleichzeitig verloren wir dabei aber auch einen Platz an Ricciardo, den wir in den folgenden 50 Runden nicht zurückgewinnen konnten."
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Zum Schluss fasste der 46-Jährige zusammen: "Es war ein hartes Wochenende für uns – härter als wir es erwartet hatten. Dieses Ergebnis ist ein Weckruf für unser gesamtes Team. Jetzt müssen wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen, verstehen, wo wir mehr Performance herausholen können. Und dann schlagen wir in zwei Wochen in Paul Ricard zurück."
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