Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn spricht über den ärgerlichen Monaco-Crash ihrer Schützlinge Felipe Nasr und Marcus Ericsson und die finanziellen Probleme, die für negative Schlagzeilen sorgen.
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Das Sauber-Team muss derzeit nicht nur auf der Rennstrecke einen schwierigen Kampf austragen, hinter den Kulissen setzt Teamchefin Monisha Kaltenborn alles daran, einen Weg aus der finanziellen Schieflage zu finden, in dem sich der Schweizer Formel-1-Rennstall seit Jahren befindet. Dass ausgerechnet ihre Schützlinge Felipe Nasr und Marcus Ericsson in den engen Strassen von Monte Carlo aneinander geraten sind, sieht die 45-jährige Österreicherin mit indischen Wurzeln dennoch nicht als Tiefpunkt in der Team-Geschichte an.
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Im Gespräch mit den Kollegen von SonntagsBlick erklärt die Juristin: "das sehe ich nicht so dramatisch. Natürlich ist der Crash unserer Fahrer inakzeptabel. Das haben wir intern und extern klar angesprochen. Wir haben mit den Fahrern Einzelgespräche geführt und auch gemeinsam diskutiert." Die Teamchefin verzichtet auf öffentliche Schuldzuweisungen. "Das bringt nichts", winkt sie ab, und unterstreicht noch einmal: "Dass Teamanweisungen nicht befolgt werden, geht nicht. Ebenso wenig riskante Manöver."
Dabei spiele es auch keine Rolle, dass die beiden Sauber-Piloten ihre GP-Einsätze mit einer satten Mitgift von mehreren Millionen mitfinanzieren: "Ob man Bezahlfahrer hat oder nicht: Die Interessen des Teams stehen immer im Vordergrund und haben Vorrang. Das muss jeder Fahrer akzeptieren", sagt Kaltenborn.
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Mit Blick auf die finanziellen Sorgen des GP-Teams erklärt die Mitbesitzerin des Teams von Peter Sauber: "Wir sind ein Motorsport-Unternehmen, das man zweiteilen muss: Die eine Seite ist die sportliche, da stehen wir nicht dort, wo wir sein sollten. Dieser Teil ist auch derjenige, mit dem wir in den Medien präsent sind. Da sind wir auch transparent und sprechen unsere Probleme an. Die andere Seite ist die kommerzielle. Da sind wir wie jedes andere normale mittelständische Schweizer KMU – und hier müssen auch für uns die gleichen Regeln gelten. Wir sind nicht verpflichtet, alles offen zu legen, vor allem nicht unsere internen Angelegenheiten."
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Und Kaltenborn betont: "Hier haben wir uns in den letzten Jahren auch als Technologie-Standort gefestigt und unser Drittkunden-Geschäft kontinuierlich ausgebaut. Deswegen verstehe ich nicht, warum man uns in der Öffentlichkeit so undifferenziert behandelt. Spekulationen in den Medien helfen uns da nicht weiter. Ganz im Gegenteil."
Doch genau diese sind derzeit in den Medien Gesprächsthema Nummer 1, wenn es um Sauber geht. So wurde etwa bekannt, dass die April-Löhne der Sauber-Mitarbeiter mit Verspätung bezahlt wurden. Auf die Frage, ob die Mai-Löhne mittlerweile überwiesen wurden, bestätigt Kaltenborn denn auch: "Wir werden auch diesmal, wie zuletzt immer, eine Lösung finden. Die Verzögerungen sind ärgerlich. Aber wir haben in dieser schwierigen Situation niemanden entlassen. Und die Löhne, auch wenn mit einer bedauerlichen Verzögerung, immer bezahlt."
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