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Nelson Piquet, Lewis Hamilton: Juristisches Nachspiel
Ende Juni zog ein Sturm der Entrüstung über den dreifachen Formel-1-Champion Nelson Piquet, wegen seiner Äusserungen über Lewis Hamilton und Familie Rosberg. Jetzt muss er mit einer Strafe rechnen.
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In einem Podcast bezeichnete der 69-jährige Formel-1-Champion Nelson Piquet den Engländer Lewis Hamilton als "Neguinho". Das erzeugte einen Sturm der Entrüstung, der 23-fache GP-Sieger musste sich den Vorwurf gefallen lassen, rassistisch zu sein. Auch Familie Rosberg bekam ihr Fett weg..
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Piquet, der früherer Star-Pilot von Brabham, Williams, Lotus und Benetton, sprach darüber, wie Hamilton im Zweikampf mit Verstappen sein Auto positionierte. Dabei rutschte ihm das Wort "Neguinho" heraus. Die Formel 1, der Autosport-Weltverband FIA und Mercedes-Benz reagierten mit pointierten Stellungnahmen, in welchen sie festhielten – für Rassismus sollte in der heutigen Welt kein Platz mehr sein. Lewis Hamilton selber sagte: "Es geht um mehr als Sprache. Diese veralteten Einstellungen müssen sich ändern. Ich war mein ganzes Leben lang umgeben von solchen Einstellungen. Wir haben noch viel Zeit zum Lernen. Aber die Zeit ist gekommen, um zu agieren." Piquet verteidigt sich: "Was ich sagte, das war unbedacht, und ich streite das gar nicht ab, aber ich muss betonen, dass dieses Wort in der brasilianisch-portugiesischen Sprache seit vielen Jahren und verbreitet als Synonym verwendet wird für ‘Kumpel’ oder ‘Kerl’ – das war nicht beleidigend gemeint."
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"Ich würde nie das Wort verwenden, für welches ich angeprangert werde in einigen Übersetzungen. Ich verurteile aufs Schärfste die Unterstellung, dass ich einen Fahrer herabsetzen würde wegen seiner Hautfarbe." Piquet ist kein Mauerblümchen im Umgang mit anderen Piloten und kein Mensch, der sich den Mund verbieten lässt. Er bezichtigte mit geschickten Worten unterschwellig, sein damaliger Rivale Ayrton Senna interessiere sich wohl eher für Männer als für Frauen, und es trug nicht zur Verbesserung der Team-Atmosphäre bei Williams bei, als Piquet abfällige Bemerkungen über das Aussehen der Ehefrau von Nigel Mansell fallen liess. Piquet stolperte letztlich über die Doppeldeutigkeit des Wortes "Neguinho", das tatsächlich als Kumpel übersetzt werden kann. "Tudeo bem, meu neguinho?" Das heisst so viel wie: "Alles gut, Kumpel?" Aber Neguinho bedeutet eben auch kleiner Schwarzer, und damit ist jeder, der das Wort verwendet, bereits auf sehr dünnem Eis. Vor allem dann, wenn von Lewis Hamilton gesprochen wird. Nelson Piquet hätte das wissen müssen. Jetzt hat die Affäre ein juristisches Nachspiel: Denn drei Parlaments-Abgeordnete haben bei der Staatsanwaltschaft Brasilia Beschwerde eingereicht – wegen Diskriminierung. Die sozial-liberale Talíria Petrone (37) aus Rio de Janeiro gehört zu diesen drei Abgeordneten. Sie sagt: "Rassismus muss überall energisch bekämpft werden. Schwarze Menschen in eindeutig herabwürdigender Weise zu bezeichnen, so wie es Nelson Piquet getan hat, steht dem Grundsatz der Gleichheit im Weg." Die Staatsanwalt bestätigt, dass derzeit geprüft werde, ob gegen den Formel-1-Weltmeister der Jahre 1981, 1983 und 1987 ein Verfahren eingeleitet wird.
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