Peter Öttl (Husqvarna): Warten auf den Dorna-Zuschuss
In der Moto3-Klasse wird die Luft für die finanzschwachen Teams wegen der Coronakrise langsam dünn. Teamchef Peter Öttl hat Ideen, wie sich der Aufwand weiter reduzieren lässt.
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Der deutsche Moto3-Teamteilhaber Peter Öttl beschäftigt in seinem Sterilgarda-Husqvarna-Factory Rennstall elf Personen, darunter die Fahrer Romano Fenati und Alonso Lopez. Er betreibt dieses Team gemeinsam mit dem sechsfachen Weltmeister Max Biaggi. Der Bayer geht vorläufig noch von einen Szenario von zehn restlichen WM-Rennen aus, die ab August oder September stattfinden könnten. Inzwischen haben Öttl und Biaggi erfahren, dass sie bei einem Re-Start 2020 mit maximal zwölf Personen Zutritt zum Fahrerlager bekommen.
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IRTA-Präsident Hervé Poncharal verhandelt inzwischen mit der Dorna über jährliche Zuschüsse für die Teams in der Moto2 und Moto3. Da die Teams in der 250-ccm-Einzylinder-Viertaktklasse Jahresbudgets von 1,2 bis 1,5 Millionen Euro haben, dürfen die Rennställe ab April mit 25.000 bis 40.000 Euro als Rettungsschirm ("rescue fund") pro Monat rechnen, damit sie einen Teil der laufenden Kosten (Miete, Leasinggebühren, Löhne, Steuern und so weiter) bezahlen können. "Bisher haben wir keine Informationen, welche monatlichen Zuschüsse wir erhalten werden", erklärte Peter Öttl heute gegenüber SPEEDWEEK.com.
In der MotoGP-Klasse erhalten die sechs privaten Teams Tech3, LCR, Pramac, Avintia, Petronas und Gresini seit April monatlich je 250.000 Euro. Bis zum Neustart der WM, im schlimmsten Fall bis März 2021.
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Öttl hat inzwischen vorgeschlagen, wie man die Kosten für die sicher auch schwierige Saison 2021 senken könnte.
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"Eine Möglichkeit wäre, die technische Weiterentwicklung in der Moto3-Klasse einzufrieren und die Homologation der 2020er-Motorräder auch für die Saison 2021 zu übernehmen. Die Teams würden dann ihre Motorräder eineinhalb Saisonen einsetzen. Außerdem haben die meisten Teams bereits Teile für 20 Rennen geordert. Die Hersteller könnten dann die gleichen Ersatzteile für 30 Rennen in eineinhalb Jahren liefern. Ich wäre auch dafür, im ersten Jahr nach der Krise die Anzahl der Rennen auf 18 zu reduzieren."
Öttl nennt dafür auch einen triftigen Grund. "Für viele Sponsoren ist der Mehrwert bei 20 oder 22 Rennen nicht gegeben. Diese Maßnahmen könnten den Moto3-Teams etwas helfen", meint der 55-jährige Teamchef, der selbst fünf GP-Siege (80 und 125 ccm) errungen hat. Peter Öttl kann durch seinen Vorschlag, die Bikes für zwei Jahre zu verwenden, die Materialkosten im Grunde auf zwei Jahre aufteilen. Seine Mannschaft tritt ohnedies bescheiden auf, was die Personalkosten betrifft. "Wir haben für jeden Fahrer zwei Mechaniker, je einen Crew-Chief und je einen Data-Recording-Spezialisten", rechnet Öttl vor. "Also zweimal vier Techniker, zwei Fahrer und mich als Teammanager. Es gibt aber kleine Teams, die teilen Crew-Chef und Daten-Ingenieure auf beide Fahrer auf, dann kommt man sogar insgesamt mit neun Personen aus."
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Die Diskussion, ob die Team 2020 noch eigene Hospitalitys betreiben dürfen oder sollen, lässt Öttl kalt. "Ohne Teamgäste brauchen wir auch keine Hospitality. Für elf Personen lohnt sich dieser Aufwand nicht." WM-Stand Moto2 (nach 1 von 20 Rennen): 1.Nagashima, Kalex, 25 Punkte. 2. Baldassarri, Kalex, 20 3. Bastianini, Kalex, 16. 4. Roberts, Kalex, 13 5. Gardner, Kalex, 11. 6. Navarro, Speed Up, 10. 7. Schrötter, Kalex, 9 8. Canet, Speed Up 8 9. Vierge, Kalex, 7 10. Lüthi, Kalex, Kalex, 6 11. Bendsneyder, NTS, 5 12. Bezzecchi, Kalex, 4 13. Di Giannantonio, Speed Up, 3 14. Dixon, Kalex, 2 15. Manzi, MV Agusta, 1 WM-Stand Moto3 (nach 1 von 20 Rennen)
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