Glenn Coldenhoff (Suzuki) gewinnt in Kegums Lauf 1

In welche?m ?Zustand sich die Motocross-WM zur Zeit befindet, zeigte der erste MXGP-Lauf in Kegums: Das Startgatter war in Lettland halb leer.

Nur 23 (!) Fahrer standen in der MXGP-Klasse am Startgatter.

Auf den Zuschauerrängen ein ähnliches Bild: Selbst auf die Monster-Energy-Tribünen haben sich nur einige wenige Zuschauer verlaufen.

Weltmeister Antonio Cairoli (KTM) war im Qualifikationsrennen zweimal auf seinen gebrochenen linken Arm gestürzt. Zwar hatte sich der Sizilianer dabei zum Glück keine neue Verletzung zugezogen, aber er klagte noch am Renntag über heftige Schmerzen. "Seit dem Rennen in Maggiora konnte ich nicht mehr auf dem Bike trainieren und meine Kondition ist schlecht", meinte der Weltmeister kurz vor dem Start.

Doch Aufgeben ist nicht die Sache von Cairoli. Auch wenn die WM-Chancen zu sinken drohen, steckt der tapfere Italiener keinen Millimeter zurück. Er ist eine Kämpfernatur durch und durch und im Ziel wurde diese mentale und physische Stärke mit einer reichlichen Punkteausbeute auf Rang 4 belohnt. Nach dem ersten Lauf von Kegums hat Cairoli nur noch 34 Punkte Rückstand auf die Spitze, da auch Febvre in Probleme geriet.

WM-Spitzenreiter Romain Febvre (Yamaha) war in eine Startkollision verwickelt und musste das Feld von der letzten Position aus aufrollen. Er legte bei seiner Aufholjagd die schnellsten Rundenzeiten des Feldes vor und erreichte so Rang 8.

An der Spitze des Feldes dominierten die verbliebenen Sandspezialisten: Glenn Coldenhoff setzte sich am Start durch, gefolgt von seinem Suzuki-Teamkollegen Kevin Strijbos. Die beiden Teamkollegen duellierten sich nicht und so überließ Strijbos seinem ?Team-Buddy den Laufsieg - der erste MXGP-Laufsieg in der Karriere des Holländers.

Nur 21 Fahrer kamen am Ende ins Ziel und allein der Japaner Kei Yamamoto ging ohne WM-Punkte aus dem Rennen.

Alle Einzelheiten über den ersten MXGP-Lauf von Kegums erfahren Sie im nachfolgenden Renn-Stenogramm:

Start:

Glenn Coldenhoff gewinnt den Start, Cairoli ist gut gestartet, Tommy Searle und Bobryshev kollidieren und gehen zu Boden, Romain Febvre, Tyla Rattray und Davide Guarneri können nicht ausweichen und stürzen ebenfalls. Febvre kann sein Motorrad trotz seines (nachgerüsteten) E-Starters nicht anwerfen. Er wirkt wütend und verzweifelt und drückt hektisch auf dem Starterknopf herum. Nach einer gefühlten Ewigkeit springt die Yamaha endlich an und er nimmt das Rennen als Letzter auf.

Noch 28 Min:

Coldenhoff führt vor Strijbos, Cairoli und Paulin.

Noch 25 Min:

Frossard begeht einen Fehler, so können van Horebeek und Dean Ferris vorbeigehen. Frossard fällt auf Platz 7 zurück.

Noch 23 Min:

Coldenhoff führt vor Strijbos, Cairoli, Paulin, Butron, Ferris, Simpson, Frossard, van Horebeek und Bobryshev.

Noch 22 Min:

Tommy Searle fährt nach seinem Sturz am Start an die Box und gibt das Rennen auf.

Noch 16 Min:

Die wenigen Fahrer sind weit über die Strecke verteilt. Paulin kann an Cairoli vorbeigehen. Der Italiener leistet keinen Widerstand. Febvre ist auf P16 längst in den Punkterängen.

Noch 8 Min:

Coldenhoff führt weiterhin. Es sind nur noch 21 Fahrer im Rennen.

Noch 4 Min:

Romain Febvre geht an Evgeny Bobryshev vorbei auf Rang 10.

Noch 2 Min:

Strijbos hat den führenden Coldenhoff in Sichtweite. Cairoli rangiert weiterhin auf Platz 4.

Noch 2 Runden:

Febvre auf Platz 10 hat nun Ferris und Bengston in Schlagdistanz. Der Franzose fackelt nicht lange und geht an Ferris vorbei.

Letzte Runde:

Die Sonne kommt hinter den Wolken hervor. Glenn Coldenhoff feiert seinen ersten MXGP-Laufsieg vor Kevin Strijbos, Gautier Paulin, Antonio Cairoli, Jeremy van Horebeek, Steven Frossard, José Butron und Romain Febvre.

Ergebnis MXGP Lauf 1 in Kegums (Lettland):

1. Glenn Coldenhoff (NED), Suzuki

2. Kevin Strijbos (BEL), Suzuki

3. Gautier Paulin (FRA), Honda

4. Antonio Cairoli (ITA), KTM

5. Jeremy van Horebeek (BEL), Yamaha

6. Steven Frossard (FRA), Kawasaki

7. José Butron (ESP), KTM

8. Romain Febvre (FRA), Yamaha

WM Zwischenstand:

1. Romain Febvre, 432

2. Antonio Cairoli, 398 (-34)

3. Gautier Paulin, 371 (-61)

4. Max Nagl, 360 (-72)

5. Evgeny Bobryshev, 329 (-103)

6. Clement Desalle, 291 (-141)