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SpeedwayKolumne
Gesangsunterricht von Egon
Als erster Fahrer der Weltauswahl war ich in Amerika gelandet und hatte somit das Vergnügen, unter anderen meine Teamkameraden Cameron Woodward und Lewis Bridger in Empfang zu nehmen.
Im Artikel erwähnt


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Martin Smolinski, Cameron Woodward und Lewis Bridger (v.l.)Martin Smolinski, Cameron Woodward und Lewis Bridger (v.l.)Foto: Copyright-Free
Martin Smolinski, Cameron Woodward und Lewis Bridger (v.l.)© Copyright-Free
Da der Promoter nicht als unser Chauffeur fungieren wollte, hatte er mir einen Kleinwagen reserviert. Der Klein-Wagen entpuppte sich dann eher als Miniwagen. Als ich mir vorstellte, mit diesem Wagen neben den grossen Autos und den zahlreichen Trucks zu fahren, orderte ich kurzerhand ein Upgrade. Da der Mitarbeiter der Mietwagenfirma aber den Schlüssel des gewünschten Pkws nicht fand, scherzte ich noch, dass es mich keinesfalls stören würde, wenn er mir den Schlüssel für einen Dodge V8 Charger geben würde. Der Verkäufer zuckte kurz mit der Schulter und meinte, der Wagen würde nur 20$ mehr kosten. Das brauchte er mir nicht zweimal sagen. So ein Auto macht natürlich richtig Spass, allerdings war ich somit zum Chauffeur von Woodward und Bridger geworden.
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Als Chauffeur begleite ich die Herren Woodward und Bridger an einem Nachmittag zum Shoppen, wo sich Lewis eine neue Hose kaufte. Besser wären zwei gewesen, denn beim Versuch, einen Spagat zu machen, gaben die Nähte nach. Zumindest hat Lewis jetzt ein paar neue Lumpen, um die Bikes zu putzen. Den Abend nach dem Shoppen verbrachten wir im Pistol Piez. Es war Karaoke-Abend, und ich dachte mir, was der Egon kann, dass kann ich auch! Ich stellte mich also als Erster und sang "Summer of 69" von Bryan Adams. Es klang wohl recht abgehackt und wenig optimal, die volle Lachnummer! In dem Moment war entschieden, dass ich bei meinem nächsten Besuch bei Egon auch ein wenig Gesangsunterricht nehmen werde. Bei Bridger klappte es mit "It wasn’t me" deutlich besser. Am cleversten machte es Cameron: Er blätterte so lange unentschlossen im Musikordner, bis die Karaokeanlage abgebaut wurde. Als wir das Pistol Piez verlassen wollten, hielt mich der Wirt, den ich schon aus den Vorjahren kannte, auf und meinte, ich kann kein Auto mehr fahren, denn ich sei total betrunken – schliesslich habe ich Karaoke gesungen. Glücklicherweise fuhr gerade ein Sheriff vorbei, den wir kurzerhand anhielten, und der Wirt machte einen Alkoholtest für mich klar. Dürfte wohl auch eher selten vorkommen, dass Passanten bei einen Sheriff um einen Alkoholtest bitten. Witzigerweise erkannte mich der Sheriff, da er auch immer die Rennen besucht. Er äusserte nur kurz seine Hoffnung, dass ich zu viel hätte, denn dann könnte er mich während des Rennens einbuchten und die Weltauswahl wäre ihren Topscorer los. Ich machte mich also ans Blasen und siehe da: 0,0! Somit war klar, dass die erste Runde morgen auf den Wirt gehen würde! Das Training auf der Bahn nutzte ich, um etwas sehr Wichtiges für die Saison 2012 zu trainieren: Wheelies! Da die Bikes für die Bahn extrem kurz übersetzt waren und man mit ihnen fast senkrecht stehen konnte, machte ich mich daran, neue Wheelies zu üben. Ich versuchte mich unter anderem an einem Fender Kiss. Beim ersten Mal klappte es recht gut, wobei ich es nicht ganz geschafft habe, das vordere Schutzblech zu küssen. Beim zweiten Versuch klappte es, doch am Ende lag ich auf dem Hosenboden. Wer in dem Moment das Gelächter sicher hatte, dürfte klar sein.
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