Toprak Razgatlioglu befindet sich mit seiner BMW M1000RR auf Kurs zur Titelverteidigung, doch sein Teamkollege Michael van der Mark fährt hinterher – und selbst Jonathan Rea fragt sich, wie stark die BMW wirklich ist.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Seit BMW 2019 werksseitig in die Superbike-Weltmeisterschaft zurückkehrte, verlief der Weg an die Spitze steinig. Vor der Verpflichtung von Toprak Razgatlioglu war die Marke aus München bestenfalls die vierte Kraft im Feld, nur knapp vor Schlusslicht Honda.
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Mit dem spektakulären Wechsel des Türken änderte sich alles: 2024 gelang BMW der Sprung an die absolute Spitze. Razgatlioglu befindet sich aktuell auf Kurs, seinen Titel zu verteidigen – mit einer beeindruckenden Serie von Siegen und einer Dominanz, die BMW bis Ende 2023 fremd war. Doch der Erfolg wirft Fragen auf. Denn während Razgatlioglu das Feld anführt, kämpft sein Teamkollege Michael van der Mark im Mittelfeld. Der Niederländer, einst Supersport-Weltmeister und mehrfacher Superbike-Laufsieger, rangiert derzeit nur auf Platz zwölf der Gesamtwertung – mit 101 Punkten gegenüber Razgatlioglus 580.
Wie gut ist also die BMW M1000RR wirklich? Selbst Rekordchampion Jonathan Rea rätselt. "Das Potenzial der BMW ist unklar", bestätigt Rea. "Toprak leistet wirklich gute Arbeit. Er zeigt, dass es möglich ist. Im vergangenen Jahr hatte man noch Gerloff und Redding als Referenz. In einigen Rennen war Gerloff sehr stark. Aber auch Scott hatte gute Rennen. BMW hat das Potenzial, vorne zu sein."
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Gleichzeitig warnt Rea davor, den Erfolg ausschließlich auf Razgatlioglus Können zurückzuführen: "Klar, Toprak ist derjenige, der oben steht. Doch BMW schläft nicht. Seine Crew ist richtig gut. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man ein komplettes Paket benötigt, um ganz oben zu stehen."
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Die Diskrepanz zwischen Teamkollege Van der Mark bleibt für viele ein Rätsel – auch für Rea: "Man fragt sich, wie gut die BMW ist. Toprak ist natürlich ein unglaublich guter Fahrer. Aber er hat ein Motorrad, mit dem er die Arbeit erledigen konnte."
Und über van der Marks Schwierigkeiten sagt der Nordire: "’Mickey’ hat zu kämpfen, doch welchen Anteil hat das Motorrad? Oder mangelt es an Zuversicht? Es geht immer ums komplette Paket. Ich befand mich bereits in dieser Position und kenne das also gut." Während Razgatlioglu Sieg um Sieg einfährt, wächst das Bewusstsein, dass die BMW M1000RR wohl mehr ist als nur ein starkes Motorrad – sie ist ein Werkzeug, das in den richtigen Händen Weltmeister hervorbringt.
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Doch wie viel vom Erfolg der Maschine und wie viel vom Fahrer kommt, bleibt die wohl spannendste Frage der Superbike-Saison. Die Saison 2026 dürfte für mehr Klarheit sorgen, wenn Miguel Oliveira und Danilo Petrucci das BMW-Werksteam bilden. Vielleicht kann sich Rea bald selbst ein Bild davon machen, wie konkurrenzfähig die M1000RR ist. Der Nordire führte bereits Gespräche mit BMW-Motorsport-Direktor Sven Blusch über einen möglichen Wechsel ins Langstrecken-Team der Münchner.
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