Wieso Frankie Chili dem Rennsport den Rücken kehrte
Nach der Superbike-WM 2006 hing Pierfrancesco Chili Helm und Lederkombi an den Nagel. Jede weitere Tätigkeit im Rennsport brachte ihm nicht dieselbe Erfüllung.
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Viele ehemalige Rennfahrer suchen sich eine neue Aufgabe im Fahrerlager. Manche gründen eigene Teams, zum Beispiel Lucio Pedercini (TPR OutDo), Christophe Guyot (GMT94) oder Mirko Giansanti (GRT Yamaha), andere betätigen sich als Riding-Coach oder Techniker.
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Auch Frankie Chili probierte es nach seinem Karriereende mit einer anderen Aufgabe im Rennsport. "Ich war 2009 Teammanager bei Guandalini Ducati, aber es hat mir keinen Spaß gemacht", sagte der 56-Jährige bei WorldSBK. "Danach versuchte ich in Italien mein eigenes Team in der Moto3 aufzubauen, aber das war sehr ermüdend. Ich wollte einfach nicht mehr im Fahrerlager sein, nur um da zu sein. Ich habe nicht mehr dieselbe Leidenschaft gespürt und blieb deshalb zu Hause." Vielleicht lag es daran, dass der Italiener keine schönen Erinnerungen an seine letzte Saison in der Superbike-WM 2006 hatte und nicht freiwillig seinen Rücktritt erklären musste. "Im letzten Jahr meiner Karriere war ich verärgert und enttäuscht", erinnert sich Chili. "Ich hatte mir das Becken gebrochen und hatte nicht mehr den alten Speed, weil ich Schmerzen hatte. Ich konnte mir die Lederkombi nicht alleine an- oder ausziehen, meine Frau half mir. In Schikanen war ich sehr langsam und wollte so nicht mehr weitermachen – nicht mit 42 Jahren. Manchmal träume ich, dass ich mich auf ein Rennwochenende vorbereiten muss, zum Glück sind es nur Träume."
Langweilig wurde Chili nicht. Schon zu seiner aktiven Zeit betrieb seine Familie zwei Badestrände, was ihm den Spitzennamen ‹der schnellste Bademeister der Welt› einbrachte. "Ich kümmere mich um das, was ich in Misano habe. Ich habe ein Hotel gekauft und daraus Appartments gebaut", verriet Chili. "Also habe ich 14 Wohnungen und zwei Strände, um die ich mich im Sommer kümmern muss. Damit bin ich acht Monate im Jahr beschäftigt."
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