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Teamchef von MV Agusta: Seine Geduld währt nicht ewig
MV Agusta profitiert bislang nicht davon, dass in der Supersport-WM die F3 mit 800 statt vorher 675 ccm eingesetzt werden darf. «Alle anderen sind besser als wir», kritisiert Fahrer Niki Tuuli die Balance-Regel.
Supersport-WM
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"Platz 6 ist momentan das Beste, was wir erreichen können", sagte MV-Agusta-Teamchef Andrea Quadranti nach dem WM-Auftakt in Aragon. "Uns fehlen nicht nur ein paar Prozent Drosselklappenöffnung, wir sind mit der 800er langsamer als mit der vorherigen 675." Der Tessiner hoffte darauf, dass die Techniker des Motorrad-Weltverbands die Balance-Regel bald anpassen, damit die neuen Motorräder von MV, Ducati und Triumph konkurrenzfähiger werden. Doch in Assen traten die Bikes mit mehr Hubraum unter den gleichen Voraussetzungen gegen die 600-ccm-Vierzylinder von Yamaha und Kawasaki an wie in Aragon. Gut möglich, dass das auch beim dritten Event in Estoril vom 20.–22. Mai so sein wird.
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Die FIM wertet die Daten der Rennen detailliert aus und will sich erst ein genaues Bild machen, bevor an den Stellschrauben der Balance-Regel gedreht wird. "So wie die Regeln jetzt sind, können wir unmöglich ums Podium kämpfen – alle anderen können es", kritisierte Quadranti beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. "Und ich rede noch nicht mal von Siegen, das ist frustrierend. Ich bin geduldig, aber das wird nicht ewig so sein." Die Balance-Regel in der Supersport-WM funktioniert über die maximale Drosselklappenöffnung. Während die Vierzylinder als Referenz dienen und mit 100 Prozent Öffnung fahren dürfen, werden die "New Generation Bikes" reduziert und so die Leistung und das Drehmoment reguliert.
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Niki Tuuli qualifizierte sich in Assen nur als Zwölfter, in den Rennen kam der Finne auf die Plätze 6 und 7 – mit 8 und 18 sec Rückstand auf Sieger Domi Aegerter (Ten Kate Yamaha). Natürlich ist er davon nicht begeistert. "Kawasaki hat einen Schritt gemacht, die Yamaha sind etwas schneller als letztes Jahr und wir sind auf dem gleichen Stand", hielt der 26-Jährige fest. "Wir fahren die gleichen Rundenzeiten, in Aragon waren wir sogar langsamer. Das ist schade. So, wie ich jetzt fahren muss, ist nicht korrekt für unser Chassis. Mein Fahrstil war richtig für dieses Motorrad, wenn ich stop and go fahren konnte. Jetzt bremse ich, dann geht aber nichts vorwärts. Deshalb muss ich mit mehr Kurvenspeed fahren, damit der Motor schneller auf Drehzahl kommt. Aber das passt nicht zu diesem Chassis. Wenn wir keine Zugeständnisse beim Motor bekommen, wird es ein recht schwieriges Jahr, das steht fest."
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"MV ist seit vielen Jahren in diesem Paddock, wir sind kein neues Team und fahren mehr oder weniger mit dem gleichen Motorrad wie bisher", unterstrich Tuuli. "Deshalb dachte ich, dass wir mit dem größeren Motor näher an der Spitze dran sind. Wir leiden vor allem im ersten, zweiten und dritten Gang. Die Ducati sind in diesem Bereich auch nicht so gut wie die Yamaha oder Kawasaki, aber besser als wir. In der Beschleunigung verlieren wir auf alle. Und am Ende der Geraden komme ich zwar heran, aber dann ist es zu spät, um zu attackieren. Die MV wurde nicht dafür gebaut, um mit viel Speed und rutschend aus den Kurven zu beschleunigen, es ist unmöglich, das Bike so zu fahren."
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