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Rémy (Michelin): «Reifen sind Zünglein an der Waage»
Beim Finale der Rallye-Weltmeisterschaft am Wochenende in Australien dürften die Reifen auf dem speziellen Schotter in New South Wales eine besondere Rolle spielen.
WRC
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Die Spannung ist förmlich mit Händen zu greifen, am kommenden Wochenende erreicht sie ihren Höhepunkt: Nach einer ereignisreichen Saison mit packenden Sekundenduellen auf Schnee und Eis, Schotter und Asphalt fällt die Entscheidung im Kampf um die FIA Rallye-Weltmeisterschaft erst beim 13. und letzten Lauf des Jahres. Vor der Rallye Australien haben noch drei Crews und drei unterschiedliche Marken die Chance auf den WM-Titel in der Fahrer- und der Herstellerwertung. Genau wie die übrigen Top-Teams vertrauen sie auf die robusten und leistungsfähigen Michelin LTX Force-Schotterreifen. Auch in der WRC2-Kategorie – wo mit Jan Kopecky/Pavel Dresler und Michelin Partner Škoda Motorsport die neuen Champions bereits feststehen – setzt ein Großteil des Starterfeldes auf Pneus auf Clermont-Ferrand.
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Die Rallye Australien zählt seit 1989 zum WM-Kalender und ist eine der schnellsten Schotterveranstaltungen des Jahres. Michelin feierte am anderen Ende der Erde gemeinsam mit seinen Partnern bereits 18 Siege. Seit 2011 eroberte die französische Premiummarke bei diesem WM-Lauf 128 von 129 möglichen Wertungsprüfungs-Bestzeiten. Von den Fahrzeugbesatzungen erfordert die Mischung aus engen Waldpassagen und weitläufigen Landstraßen neben großem Können am Lenkrad und einer taktisch klugen Fahrweise auch einen besonders peniblen Aufschrieb. Zahlreiche Bäume säumen die Strecken – hier kann bereits der kleinste Fehler das sofortige Aus bedeuten. Spezielle Herausforderung für die Reifen Auch aus Reifensicht hält die Rallye auf der Südhalbkugel spezielle Herausforderungen bereit. Der Fahrbahnbelag besteht aus einem Mix aus kompaktem Schotter und murmelähnlichen Kieselsteinen, wie sie für Australien typisch sind. An diesem Wochenende kommt eine weitere Schwierigkeit hinzu: Die Meteorologen prognostizieren für alle drei Rallye-Tage eine Regenwahrscheinlichkeit von 80 Prozent. Dann verwandelt sich der Untergrund binnen kürzester Zeit in eine schmierige, kompakte Masse, die das Profil der Schotterreifen zusetzt und den Pneu praktisch in einen profillosen Slick verwandelt. Somit müssen die Fahrer beim Lesen der Grip-Verhältnisse noch mehr Erfahrung und Instinkt in die Waagschale werfen.
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Bei der Rallye Australien spielt der Michelin LTX Force seine Stärken aus. Der Schotterpneu in der Dimension 205/65R15 steht in zwei Versionen zur Verfügung. Beide sind laufrichtungsgebunden, verfügen über das gleiche asymmetrische Profil und zeichnen sich durch ihre äußerst robuste Konstruktion sowie eine große Aufstandsfläche aus. Sie unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihrer Laufflächenmischung. Die härtere H4-Variante kommt insbesondere bei trockenen Witterungsbedingungen und Temperaturen oberhalb von 15 Grad Celsius zum Einsatz. Der weichere Michelin LTX Force M6 entfaltet sein volles Potenzial vor allem auf feuchtem oder nassem Untergrund sowie bei Temperaturen unterhalb von 15 Grad Celsius.
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Gemäß Reglement dürfen die World Rally Car-Piloten während der Rallye Australien maximal 32 Reifen verwenden – plus vier Pneus für den sogenannten Shakedown. Diesen Test unmittelbar vor der Veranstaltung nutzen die Teams für finale Abstimmungsfahrten. Dabei können sie aus einem Kontingent von 32 H4- und 16 M6-Reifen wählen. In der WRC2-Klasse stellt die französische Marke ihren Partnerteams den bewährten Schotterpneus Michelin LATITUDE Cross in den Laufflächenmischungen S80 und H90 zur Verfügung. Inklusive der 188 Reifen für die WRC2-Kategorie bringt Michelin 816 Pneus auf den Fünften Kontinent.
"Zünglein der Waage" „Bei den WM-Läufen auf Schotter kommt dem so genannten ,Straßenfeger-Effekt‘ oftmals eine große Rolle zu – also der Tatsache, dass die ersten Crews für die nachfolgenden Konkurrenten die Ideallinie von losem Geröll befreien müssen“, erklärt Arnaud Rémy, der Leiter des Rallye-WM-Programms von Michelin Motorsport. „Als WM-Führende müssen Sébastien Ogier und Thierry Neuville an diesem Wochenende zusätzlich zu diesem Umstand auch stets das Wetter im Blick behalten. Denn der Regen könnte ihre Ausgangslage weiter erschweren. In diesem Teil Australiens fällt die Streckentemperatur rasch von mehr als 40 auf unter 20 Grad Celsius, wenn sich Wolken vor die Sonne schieben. Hinzu kommt das hohe Regenrisiko. Der kompakte Fahrbahnuntergrund, der aus einem tonähnlichen Material besteht, ist mit vielen losen Steinen gespickt. Bei trockenen Witterungsbedingungen könnte die strategisch clevere Wahl zwischen der H4- und der M6-Variante des Michelin LTX Force-Schotterreifens von entscheidender Bedeutung sein. Bei Regen steht vor allem die Fähigkeit der Pneus im Vordergrund, den Matsch aus den Profilblöcken zu verdrängen. Klar ist: Die Fahrer erwartet hier kein leichter Job, und die Reifen dürften dabei das Zünglein an der Waage sein.“
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