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Mattias Ekström: Mit kühlem Kopf an die DTM-Spitze

Von Andreas Reiners
Mattias Ekström

Mattias Ekström

Mattias Ekström hat die Gesamtführung in der DTM übernommen. Der 38-Jährige hat seine alte Schwäche besser in den Griff bekommen.

Dass Mattias Ekström in der DTM auf dem Norisring statt in der Rallycross-WM in Schweden an den Start geht, zahlt sich für Audi ganz offensichtlich aus. Denn: Nach seinem dritten Platz im siebten Saisonrennen hat der Schwede die Führung in der Gesamtwertung übernommen. 77 Punkte hat er auf dem Konto und damit fünf Zähler Vorsprung vor René Rast. So oder so ein perfektes Timing.

Denn während die Konkurrenz patzte, fuhr der Schwede sein drittes Podium ein. Was bedeutet: Er dürfte es bislang ganz gut verschmerzen können, dass er seine WRX-Tabellenführung an diesem Wochenende aber verlieren wird. Denn sein großer Traum ist ja der dritte DTM-Titel. Das hatte der 38-Jährige immer wieder betont.

Und nach zahlreichen vergeblichen Anläufen ist er auf einem guten Weg. Was macht ihn in dieser Saison so stark? Es ist vor allem die bessere Performance im Qualifying. Die Zeitenjagd war in den vergangenen Jahren durchaus ein Problem. Zwar startete der 38-Jährige sehr oft beeindruckende Aufholjagden, die die ihn aber nur selten ganz nach vorne spülten.

Allerdings haben Ekström und Audi etwas gefunden, das es ihm etwas leichter gemacht. «Ich fahre ja eher oldschool und gehe vorsichtig mit den Reifen um. Aber im Qualifying ist das ein Nachteil. Wir haben das Auto so eingestellt, dass es von sich aus etwas mehr macht und der Fahrer etwas weniger machen muss. Es sieht es so aus, dass es funktioniert», sagte er.

Ekström weiter: «Ich bin mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden. Wir haben das bekommen, was wir verdient haben», sagte der zweimalige Meister SPEEDWEEK.com. Was er offenbar auch anders macht: Er fährt nicht mehr ganz so sehr nach seinem Motto «Go hard or go Home». Immer noch mit dem Messer zwischen den Zähnen, klar. Aber in entscheidenden Situationen nicht mehr auf Teufel komm raus. Zu erkennen war das bei einem seiner zahlreichen Versuche, am Zweitplatzierten Maxime Martin (BMW) vorbeizukommen. Gegen Ende des Rennens schien Ekström bereits vorbei an dem Belgier, steckte aber zurück.

«Es gab nur eine trockene Spur. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich vorne war und ich wollte kein Risiko eingehen. Denn am Ende habe ich oft zu hart gekämpft, die Punkte nehme ich lieber mit nach Hause. Wir waren im Nassen zu langsam, um ein Siegkandidat zu sein. Dann muss man lernen, auch mit Platz drei zufrieden zu sein», sagte Ekström, meinte aber auch, dass die «tollen Einheitsrückspiegel» zu sehr vibriert hätten, um den Abstand zu Martin einschätzen zu können. Dann lieber ausnahmsweise auf Nummer sicher.

Nun kamen am Norisring durch einen Medienbericht Gerüchte auf, Ekström habe zuletzt in Budapest mit dem späteren Sieger Rast die Plätze tauschen müssen. Angeblich soll Audi den Tausch angeordnet haben, um in Rast einen Tabellenführer zu haben. Bei einem Sieg Ekströms wäre der zwar punktgleich mit Lucas Auer gewesen, doch der Österreicher hätte aufgrund seiner beiden Siege offiziell die Spitze innegehabt. Ohne den Wechsel hätte Ekström nun sieben Punkte mehr auf dem Konto.

«Wir sind im Rennsport, da gibt es Überholmanöver. Und dass der Mattias gegen einen Teamkollegen nicht aufs Messer verteidigt, haben wir schon vorher gesehen. Wir spielen nicht Monopoly, wir fahren Autorennen», stellte Audi-Chef Dieter Gass bei SPEEDWEEK.com klar. ARD-Experte Norbert Haug forderte grundsätzlich, dass man auf die taktischen Spielchen, was Titelkandidaten betrifft, aufhören solle. «Das zeigt, wie schwierig es ist, auf den richtigen Fahrer zu setzen. Deshalb lasst die Jungs Rennen fahren und zählt am Ende die Punkte zusammen», so Haug.

 

 

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