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Gerhard Berger: «Jeder Hersteller sinnt auf Vorteile»

Von Andreas Reiners
Gerhard Berger

Gerhard Berger

Gerhard Berger hat eine Saison lang die mitunter schwierige Zusammenarbeit mit Audi, BMW und Mercedes in der DTM erlebt. Vor allem die Gewichtsdiskussion gestaltete sich zäh.

Es war durchaus eine Sensation, die da während der laufenden DTM-Saison passiert war. Für Außenstehende mag das Ganze am Ende nur noch Kindergarten gewesen sein, doch wenn man die ganze Saison über das Drama um die Gewichte, das zwischenzeitlich ins Absurde abgedriftet war, miterlebt hat, war der 14. September 2017 durchaus besonders. Da hatten sich die Hersteller doch tatsächlich zum Wohle der DTM auf die Abschaffung der Gewichte geeinigt. Zwei Events vor dem Saisonende zwar, aber immerhin spät als nie.

Geeinigt war unter dem Strich zwar richtig, ganz so einfach war es dann aber doch nicht. Denn nachdem man das ganze Jahr über hin und her debattiert hatte, gab es auch im Rahmen der Internationalen Automobil-Ausstellung wieder Diskussionen. Wie es dann tatsächlich zur Einigung kam, darüber gibt es zahlreiche Gerüchte.

DTM-Chef Gerhard Berger verriet bei den Kollegen von motorsport.com: «Es gab viele Verhandlungs- und Gesprächsrunden. Im letzten Meeting sind die Vorstände der Hersteller diesen Empfehlungen gefolgt. Sie haben dem Wunsch des Kunden - also des DTM-Fans - klare Priorität eingeräumt.» Die Bosse haben also ein Machtwort gesprochen. Das ganze Hin und Her war ein gutes Beispiel, wie schwierig die Zusammenarbeit mit den Herstellern sein kann.

Grundsätzlich läuft die Zusammenarbeit aber gut, wie Berger erklärte. Bis auf das Thema Gewichte hätten Audi, BMW und Mercedes bislang immer ein offenes Ohr für seine Empfehlungen gehabt. Wie zum Beispiel beim Funkverbot, das Berger vorangetrieben hatte.

Der Österreicher wünscht sich für die Zukunft genau das, woran in der Vergangenheit oftmals größere Veränderungen gescheitert sind: Dass die Hersteller auch mal den eigenen Vorteil außer Acht lassen. «Ein großes Ziel für die Zukunft wird sein, dass die Werke auch mal Ideen und Wege mittragen, die im ersten Moment vielleicht für das ganz eigene Glück nicht durchweg zuträglich erscheinen. Da muss das Interesse der Serie und des Sports manchmal einfach vorgehen.»

Das richtige Maß zu finden ist die Kunst. Hersteller seien wichtig und richtig für eine Serie, so Berger. «Sobald ein Hersteller ein solches Bekenntnis abgibt, fordert er natürlich auch eine Gegenleistung in Form von Mitspracherecht. Wer zahlt, schafft an - so in etwa nach diesem Motto», so der 58-Jährige.

Das Problem: «Jeder Hersteller schaut durch seine ganz eigene Brille, man sinnt auf Vorteile. Auf der einen Seite soll ein Hersteller viel Spaß an dem jeweiligen Rennsportengagement haben, auf der anderen Seite aber auch hier und dort mal die Eigeninteressen zugunsten der gesamten Serie hintenanstellen. Das ist ein Spagat, den man immer schaffen muss - schwierig, sehr schwierig zuweilen.»

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