Hasegawa (Honda): Müssen weiter vom WM-Titel träumen

Von Agnes Carlier
Yusuke Hasegawa mit Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost

Yusuke Hasegawa mit Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost

Der Formel-1-Projektleiter von Honda zieht im Interview eine Bilanz der Zusammenarbeit mit McLaren und wagt einen Blick in die Zukunft mit Toro Rosso.

Ganze 133 Punkte hat Honda gemeinsam mit McLaren in drei Jahren Formel 1 gesammelt. 17 waren es 2017 für Fernando Alonso und 13 für Stoffel Vandoorne. Oft wurden die Japaner mit ihrem völlig unterlegenen und anfälligen Motor zum Gespött der Königsklasse.

Nun trennnen sich die Wege, Honda versucht es mit Toro Rosso, McLaren mit Renault. Hondas Formel-1-Projektleiter Yusuke Hasegawa zieht im Interview eine Bilanz der Zusammenarbeit mit McLaren und wagt einen Blick in die Zukunft mit Toro Rosso.

Yusuke Hasegawa, was nehmen sie aus den drei Jahren in der Formel 1 und mit McLaren mit?

Nach zwei Jahren Zusammenarbeit haben wir unseren Ansatz stark verändert, auch unsere Arbeitsgewohnheiten, wir haben große Veränderungen vorgenommen. Wir haben von McLaren eine Menge gelernt. Das härteste Jahr war zweifellos das erste, als es viele Enttäuschungen gab. Trotzdem war das dritte Jahr nicht einfach. Ich würde sogar sagen, dass es ebenfalls hart war. Wir konnten uns aber etwas schneller als in den Jahren zuvor erholen.

Hatten Sie jemals Zweifel in den drei Jahren?

Nein. Motorsport bedeutet Honda alles, es ist Teil unserer DNA. Wir wissen, dass Racing manchmal eben hart ist. Hondas Traum war es immer, Rennen zu fahren. Das hat uns in die Formel 1 geführt. Es ist die Herausforderung hinsichtlich der Performance und Technologie, die uns bewegt. Auf dem halben Weg aufzugeben macht also keinen Sinn, das passt nicht zu unserer Mentalität. Wir sind hier, um uns zu entwickeln und zu wachsen. Dabei können manchmal die Extreme erreicht werden: Extrem glücklich oder extrem enttäuscht. Man muss die Erfahrungen machen und stärker aus ihnen hervorgehen.

Wenn Sie die Chance hätten: Was würden Sie beim Start vor drei Jahren anders machen?

Die Vorbereitungszeit für Honda. Die Vorbereitung war viel zu kurz. Das würde ich ändern, wenn ich die Chance dazu hätte.

Gibt es mit Toro Rosso das gleiche Problem 2018?

Das nehme ich nicht an. Toro Rosso gibt es noch nicht so lange wie McLaren und sie sind flexibler. Es ist einfacher, Meinungen auszutauschen.

Sind Sie für 2018 generell spät dran?

Ich glaube nicht, dass wir spät dran sind, auch wenn es vom Timing her spät aussieht. Es gibt viele Dinge hinsichtlich des Motors, wo wir mit McLaren in den vergangenen drei Jahren bereits Erfahrungen gemacht haben. Auch dürfte unser schmalerer Motor besser in den Toro Rosso passen.

Was bleibt Ihnen von McLaren?

McLaren ist ein Topteam. Honda war nicht bereit für ein Topteam. Das ist Fakt. Von Jenson Button und Fernando Alonso konnte Honda eine Menge lernen. Beide hatten einen unterschiedlichen Fahrstil, das war interessant für uns.

Wie sehen sie 2018?

Die Technik ist nicht einfach. Es wird sogar noch schwieriger. Aber wir arbeiten bereits sehr gut mit Toro Rosso zusammen.

Und wie sieht die Honda-Zukunft aus?

Es ist sehr wichtig, in der Formel 1 zu bleiben. Wir müssen weiter davon träumen, Weltmeister zu werden. Das ist die Motivation von Honda und das bringt uns dazu, weiterzumachen.

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