Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Lewis Hamilton (Mercedes): Max Verstappen – Dummkopf!

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton (links) zeigte das beste Überholmanöver des Rennens

Lewis Hamilton (links) zeigte das beste Überholmanöver des Rennens

Nach dem Start rumpelten die Autos von Verstappen (Red Bull Racing) und Hamilton (Mercedes) zusammen. Der Brite nennt den Niederländer einen Dummkopf – und wird von Sieger Vettel in Schutz genommen!

Es gab viele Aufreger in diesem packenden Grand Prix von Bahrain: Die meisterliche Art und Weise, wie Sebastian Vettel den Ferrari auf waidwunden Reifen ins Ziel trug wie rohe Eier; Lewis Hamilton, der drei Autos auf einmal überholt; der katastrophale Boxenstopp von Ferrari mit Kimi Räikkönen – und dann war da die Kollision zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen.

Der junge Max handelte sich einen Platten ein, Hamilton konnte weiterfahren.

Hamilton nannte Verstappen am Funk daraufhin einen Dummkopf. Klar wurde er nach dem Rennen darauf angesprochen. Aber als Erster meldete sich Sebastian Vettel zu Wort, der Hamilton in Schutz nimmt: «Ich finde es nicht in Ordnung, uns Fahrer mit solchen Fragen in die Enge zu treiben. Wenn ihr bei einem Fussballspieler zuhören würdet, was der nach einem Foul sagt, so könnte ihr euch vorstellen, wie der fluchen würde! Solche Bemerkungen kommen nun mal mit der vollen Portion Adrenalin, da müsst ihr schon Verständnis für haben.»

Hamilton schien ruhiger zu sein als sein Verteidiger: «Das war komplett unnötig von Max, und vor allem hat er sich selber damit keinen Gefallen getan. Früher gab es zwischen den Piloten mal so etwas wie Respekt, davon habe ich heute herzlich wenig gespürt.»

Mehr wollte Hamilton zu dieser Szene nicht sagen, über Anderes hingegen schon: «Vielleicht hat es nach dem Rennen auf einige Fans so gewirkt, als sei ich enttäuscht. In Wahrheit bin ich sehr glücklich, weil wir aus einem neunten Startplatz einen dritten Schlussrang gemacht haben. Das war ein gutes Stück Schadensbegrenzung.»

«Wenn ich frustriert bin, dann wegen unserer Probleme mit dem Boxenfunk – das Team konnte mich offenbar nicht hören. Ich habe mich wiederholt darüber erkundigt, wie schnell ich fahren oder welche Motoreinstellungen ich verwenden soll. Wenn dir dann die Infos deiner Jungs fehlen, dann fühlst dich dich alleine und verwirrt.»

Hamilton zeigte das beste Überholmanöver des Rennens, als er am Ende der vierten Runde in einem Aufwasch Hülkenberg, Alonso und Ocon überholte. «Das war riskant», gibt Lewis zu. «Kein einfaches Manöver, aber ich wusste, dass ich Boden gutmachen musste. So etwas gelingt dir in der Formel 1 selten, ein schöner Moment.»

Zum Schluss reichte es nicht, um Vettel und Bottas vorne in Bedrängnis zu bringen. Lewis: «Ich habe am Start viel Zeit verloren. Ich wusste, dass ich attackieren musste, aber mir war auch klar – du kannst unmittelbar zu Beginn des Rennens keinen Grand Prix gewinnen, aber du kannst alles verlieren. Also musste ich auch Vorsicht walten lassen.»

«Um Seb und Valtteri in Bedrängnis zu bringen, hätte ich fünf Runden mehr gebraucht. Ich bin froh, dass ich aus einer schwierigen Ausgangslage noch einen dritten Platz gemacht habe, aber ich habe in den ersten Renne viele Punkte verloren.»

«Ferrari hat in diesen ersten beiden Saisonrennen gezeigt, dass sie ein absoluter WM-Anwärter sind. Wir hatten ein gutes Auto, aber wir haben zwei Niederlagen einstecken müssen. In China muss von uns eine Reaktion kommen.»

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