Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Christian Horner: «Werden Strafen hinnehmen müssen»

Von Vanessa Georgoulas
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist sich sicher, dass er in diesem Jahr Startplatzstrafen hinnehmen muss, weil das Motorenteile-Kontingent überschritten werden muss. «Das muss sich ändern», fordert der Brite.

Für Christian Horner steht fest: Das Red Bull Racing-Duo Daniel Ricciardo und Max Verstappen wird in diesem Jahr nicht ohne Motoren-Strafen auskommen. Schliesslich ist sein australischer Schützling bereits beim dritten GP-Wochenende mit der zweiten Batterie und Kontrollelektronik unterwegs – und von beiden Komponenten dürfen die GP-Piloten in dieser Saison jeweils nur zwei Exemplare straffrei einsetzen.

Kein Wunder also, seufzt der Teamchef der Truppe aus Milton Keynes im Sky-Interview: «Wir werden definitiv Strafversetzungen hinnehmen müssen – wahrscheinlich noch in der ersten Saisonhälfte. Das ist natürlich frustrierend, aber es ist, wie es ist. Ich denke, das wird noch vielen anderen Teams in der Startaufstellung so gehen. Mercedes sieht mit Blick auf die Standfestigkeit noch am besten aus.»

Dennoch ist sich der Brite sicher: «Die Strafen werden in der WM eine Schlüsselrolle spielen.» Und er fordert: «Ich denke, das muss sich ändern, denn es kann nicht gesund für die Formel 1 sein, wenn die WM durch Strafen entschieden wird.»

Natürlich kommt Horner auch auf den Crash seines Schützlings Verstappen zu sprechen, der im Bahrain-GP für viel Aufregung gesorgt hatte. Der Niederländer war in der ersten Kurve der zweiten Runde mit Lewis Hamilton kollidiert und aufgrund des dabei entstandenen Schadens schliesslich ausgefallen. «Wir haben uns gestern Nachmittag unterhalten und noch einmal betont, dass wir nun ein sauberes, fast langweiliges Wochenende brauchen, in dem wir möglichst viele Punkte holen.»

«Aber man darf auch nicht vergessen, dass sein aggressiver Fahrstil ihn so aussergewöhnlich macht. Wäre das Manöver gelungen, hätte er dafür sicherlich viel Lob einstecken dürfen. Er sucht immer die Lücke, und genau das macht ihn zu so einem starken Kämpfer auf der Piste», fügt der 44-Jährige eilends an, und stellt auf Nachfrage klar: «Seinem Selbstbewusstsein hat das Ganze nicht geschadet, er kann das als junger Fahrer locker abschütteln. Er hat so viel Selbstvertrauen und er glaubt auch nicht, etwas falsch gemacht zu haben in Bahrain. Ich denke, würde er wieder in diese Situation kommen, dann würde er genauso handeln.»

Der Ärger über die verpasste Bahrain-Chance ist allerdings noch nicht ganz verflogen. Horner gesteht: «Wir hatten an diesem Tag ein Auto, dass es wirklich mit Ferrari und Mercedes hätte aufnehmen können, und genau das macht es so frustrierend. Ich habe mir die Statistik angeschaut, und das letzte Mal, dass wir mit beiden Autos ausgefallen sind, war Südkorea 2010. Die Ironie ist, dass damals ein Renault-Motorschaden für den einen Ausfall sorgte und eine Kollision von Mark Webber mit einem Mercedes für den anderen Nuller. So gesehen hat sich in den Jahren dazwischen nicht viel verändert.»

Doch nun steht das Kräftemessen in China in Vordergrund. Das erste freie Training beendeten Ricciardo und Verstappen auf den Plätzen 4 und 5. Der 20-Jährige leistete sich in den ersten 90 Trainingsminuten in der elften Kurve einen Ausritt ins Kies, konnte aber dennoch aus eigener Kraft weiterfahren. Der Dreher geschah während seiner Aufwärmrunde auf den ultraweichen Reifen, hinterher meldete Verstappen über Funk, dass er sich dabei einen Bremsplatten zugezogen hatte, aber trotzdem eine Runde drehen wolle. «Es ist aber auch sehr windig, das hat ihn kalt erwischt», erklärte Teamchef Horner. «Die Autos sind ja auch sehr empfindlich, was das angeht, deshalb würde ich sagen, das war für alle eine knifflige Session.»

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