Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Charles Leclerc: Sehr viel mehr als ein Wasserträger

Von Vanessa Georgoulas
Charles Leclerc

Charles Leclerc

Ferrari-Aufsteiger Charles Leclerc hat in nur zwei GP-Wochenenden bereits bewiesen, dass er er sich neben seinem weltmeisterlichen Teamkollegen Sebastian Vettel nicht zu verstecken braucht.

Bevor Charles Leclerc seine Arbeit bei Ferrari aufgenommen hatte, wurde viel über den enormen Druck geschrieben, der auf den schmalen Schultern der Nachwuchshoffnung aus Monte Carlo lastet. Kein Wunder, schliesslich wagte der 21-Jährige nach nur einer Saison mit Alfa Romeo der Sprung zum ältesten GP-Rennstalls der Welt. Und dort muss er sich nun an der Seite des vierfachen Weltmeisters Sebastian Vettel beweisen.

Der 52-fache GP-Sieger stellte bereits früh klar, dass er seinen jungen Stallgefährten gleich im ersten gemeinsamen Jahr als ernstzunehmenden Gegner betrachte. Und das aus gutem Grund, wie Leclerc gleich in den ersten beiden WM-Läufen bewies. In Melbourne hielt sich der Teamneuling noch auf Anweisung des Teams zurück, doch in Bahrain eroberte er erst die Pole und kämpfte sich nach einem schwachen Start wieder an die Spitze. Nur ein Motor-Problem hielt ihn letztlich davon ab, seinen ersten GP-Sieg einzufahren. Stattdessen musste er sich als Dritter mit seinem ersten GP-Podestplatz trösten. Zugpferd Vettel kam nach einem selbstverschuldeten Dreher hinter ihm ins Ziel.

Der frühere GP-Pilot und heutige BBC-Experte Jolyon Palmer ist sich denn auch sicher: Leclerc ist viel mehr als nur eine Nummer 2 neben Vettel. In seiner Kolumne schreibt der Brite: «Ferrari hatte das Gefühl, Charles würde in diesem Jahr wohl die zweite Geige neben Vettel spielen, der in den letzten Jahren um die WM-Krone gekämpft hatte. Das zeigte sich auch in der Teamorder von Melbourne.»

«In Bahrain hat Leclerc dann endgültig bewiesen, dass er sehr viel Mehr als nur ein Wasserträger ist. Er holte sich am Samstag die Pole mit drei Zehnteln Vorsprung auf seinen Teamkollegen. Interessanterweise hat das Ferrari-Team im Rennen dann trotzdem versucht, die Positionen einzufrieren, als Vettel am Start an Leclerc vorbei in Führung gezogen war. Aber Charles’ Pace war so gut, dass er sich dieser Anweisung einfach widersetzt hat. Er schnappte sich seinen Teamkollegen und fuhr gleich einen Vorsprung heraus», lobte der Brite.

«Wenn Vettel nach dem Qualifying aufgebracht war, weil Leclerc die erste Ferrari-Pole des Jahres geholt hatte, dann muss es sich im Rennen noch sehr viel schlimmer angefühlt haben, als sein Teamkollege zu Beginn des Rennens in der ersten Kurve auf der Aussenseite an ihm vorbeizog, obwohl Vettel sein Bestes gab, um ihn hinter sich zu halten. Danach verteidigte Leclerc seine Position in der vierten Kurve und eilte daraufhin davon», erklärte Palmer weiter.

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