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Nico Rosberg: Sensations-Comeback mit Williams!

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg im Williams – aber 2018 in Monaco

Nico Rosberg im Williams – aber 2018 in Monaco

Seine Mitmenschen am 1. April augenzwinkernd aufs Glatteis führen, seit Jahren machen da auch Motorsportler fleissig mit. Was heute als vermeintliche Sensation verkündet wurde und was uns früher entzückt hat.

In Frankreich nennen sie es den «poisson d'avril», also den Aprilfisch, auch in Italien ist es der «pesce d’aprile»; in Grossbritannien und in den USA ist es hingegen der «April Fools’ Day», wenn jemand mit einem tüchtigen Scherz zum Narren gehalten wird.

Wie der Aprilscherz entstand, darüber streiten sich die Historiker. Es gilt jedoch als sicher, dass es schon in der Antike Tage gab, welche die Menschen mit Unglück verbanden (der Klassiker ist bis heute Freitag, der 13.), und dazu gehörte auch der 1. April. Jemanden durch erfundene oder verfälschte (meist spektakuläre oder grenzwertig glaubwürdige) Geschichten, Erzählungen oder Informationen hereinzulegen, das ist heute vor allem in Europa und Nordamerika üblich, im asiatischen Raum beispielsweise ist das komplett unbekannt.

Jemanden in den April zu schicken, gelangte mit europäischen Auswanderern nach Nordamerika. Erst im 19. Jahrhundert entstand dann der Begriff Aprilscherz, zuvor kannte man lediglich den Aprilnarren (so wie es im englischsprachigen Raum noch verwendet wird).

Wer wollte uns heute aufs Glatteis locken?

GrandPrix247 verkündete, die Leistungen von Nicholas Latifi bei Williams seien so schlecht, dass er ab Australien durch Formel-1-Rückkehrer Nico Rosberg ersetzt werde. Und als ob das noch nicht genug wäre, solle Nico eine eigene Netflix-Serie erhalten. Aber gewiss doch

Schön auch der Versuch, Peugeot zurück in die Formel 1 zu schreiben, weniger schön die Meldung, dass Aston Martin-Teamchef Mike Krack seinen Job bereits wieder los sei und Ex-McLaren-Steuermann Ron Dennis an Bord komme.

Ein Scherzkeks hat einen Formel-1-Terminkalender 2032 ins Netz gestellt – die Hälfte der Rennen findet in den USA statt, die andere im Nahen Osten. Ein anderer versuchte sein Glück damit, dass die Formel-1-Piloten bald mit einem Aero-Helm antreten, einem Kopfschutz mit Flügel. Mein Kollege Craig Scarborough veräppelte die Leute mit einem besonderen Dämpfer als Geheimnis dafür, wieso der Rennwagen von Max Verstappen und Sergio Pérez eine so gute Strassenlage habe.

Ach ja, und die Vertragsverhandlungen zwischen Ferrari und Carlos Sainz sind gescheitert, dafür fährt bald der Moskauer Nikita Mazepin neben Charles Leclerc. Und Hinterherfahrer Mahaveer Raghunathan (wer?) aus Indien fahre für Alfa Romeo das Freitagtraining in Melbourne.

Was haben wir in den vergangenen Jahren nicht alles geschmunzelt, etwa über die Sensations-Nachricht, Disney sei der neue Besitzer der Formel 1. Und in Florida werde eine Grand-Prix-Rennstrecke gebaut. Heute wissen wir: Aus Scherz wurde teilweise Wahrheit, aber die Piste ist nicht in Orlando entstanden, sondern in Miami.

Unvergessen eine Aktion des BRDC (British Racing Drivers’ Club). In einem Video erklärten uns Ex-GP-Pilot David Coulthard und Tourenwagenstar Jason Plato ohne mit der Wimper zu zucken: In Silverstone werde künftig gegen den Uhrzeigersinn gefahren. Der damalige Williams-Techniker Rob Smedley erklärte, dass dazu neue Aero-Teile angefertigt würden.

Köstlich auch Renault 2017 mit den ersten Skizzen des so genannten Hayonara, eines strassentauglichen Formel-1-Renners. Wir sind überzeugt: An Käufern hätte es nicht gemangelt.

Ein wenig kühn die damalige Behauptung, der Motorsport-Weltrat der FIA habe beschlossen, dass Rennfahrer verboten würden. Sie kosteten die Teams nur unnötig Geld und würden ständig Kontroversen auslösen. Schon bald würden Puppen in den Autos sitzen. Zum Glück nicht.

Genial fanden wir 2016 eine Twitter-Meldung der englischen Kaffeerösterei «The Roastery», wonach der Rennwagen von Force India (heute Racing Point, ab 2021 Aston Martin) der erste GP-Renner werde, der mit Kaffee betrieben werde. Würde sicher lecker riechen!

2015 wurde den Fans dieser Bär aufgebunden: Red Bull habe Robin Räikkönen unter Vertrag genommen, den Sohn von Ferrari-Star Kimi Räikkönen und seiner Ehefrau Minttu. Der Sohn von Kimi und Minttu war damals drei Monate alt.

2014 erhielten Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo bei Red Bull Racing angeblich die Möglichkeit, vom Lenkrad aus zu twittern. Da hätte mindestens bei Vettel-Fans eine Augenbraue hochgehen müssen – der vierfache Formel-1-Champion ignoriert die sozialen Netzwerke wie Facebook oder Twitter: «Ich halte lieber persönlich Kontakt mit den Menschen.»

Julia, die Ehefrau von Alex Wurz, benutzte 2013 den 1. April, um auf die Gründung eines angeblich neuen Formel-1-Rennstalls aufmerksam zu machen – Dupont F1. In Wahrheit steht der fiktive Rennstall Dupont im Mittelpunkt eines Romans, den Julia über die Formel 1 verfasst hatte.

Welche Macht die sozialen Netzwerke haben, zeigte sich sehr schnell: Der damalige Ferrari-Testfahrer Pedro de la Rosa, ein enger Freund der Familie Wurz, twitterte über Dupont. In wenigen Stunden guckten sich mehrere zehntausend Fans die eigens für Dupont F1 eingereichtete Webpage an, und – das ist nun wirklich kein Scherz, Freunde! – einige echte Formel-1-Teamchefs baten ihr Personal, über Dupont doch bitteschön diskret Erkundigungen einzuholen ...

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