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Max Chilton und Marussia: Wie zerrüttet ist die Ehe?

Von Mathias Brunner
Max Chilton mit Marussia-Teamchef John Booth

Max Chilton mit Marussia-Teamchef John Booth

Dem Engländer Max Chilton steckt quer im Hals, dass er im ersten freien Belgien-Training zugucken musste. Und ihm gefällt auch die Erklärung von Marussia nicht.

Einigen Rennställen steht das Wasser bis zum Hals. Der neue Caterham-Drahtzieher Colin Kolles hat nach der Übernahme der Grünen von Flugunternehmer Tony Fernandes gesagt: «Ohne uns wäre der Rennstall kollabiert.» Um Marussia und Sauber gibt es seit langem Gerüchte, wonach beiden Rennställen das Wasser bis zum Halse stehe, das Gleiche gilt für Lotus.

Marussia nun liess Chilton in Spa-Francorchamps das erste Training aussitzen, «aus vertraglichen Gründen», wie es hiess. Mehr wird seitens des Rennstalls nicht auf diese Aktion eingegangen, «es wäre unangemessen, über vertragliche Details zu sprechen», sagt Geschäftsleiter Graeme Lowdon. Auf Nachhaken, wieso das Management von Chilton gestern festhielt, Max habe sein Cockpit freiwillig geräumt, heisst es bei Marussia, dazu müsse man eben das Management befragen.

Seitens Marussia wird auch nicht weiter darauf eingegangen, wieso Ersatzfahrer Alexander Rossi nach dem ersten freien Training dann wieder aus dem Wagen komplimentiert wurde.

Einhellige Meinung im Fahrerlager nach einer kleinen Umfrage: Die Geldgeber von Max Chilton waren mit Zahlungen im Rückstand.

Max Chilton erhellt die Situation nicht unbedingt: «In den vergangenen 24 Stunden ist viel passiert», sagt der Engländer. «Es kursieren jede Menge Gerüchte, die nicht stimmen, hinter den Kulissen ist da mehr.» Dann wird Chilton endgültig rätselhaft: «Ich kann nicht weiter darauf eingehen, aber es handelt sich nicht darum, was alle Leute denken. Ich bin nun zweieinhalb Jahre beim Team, aber das ist keine Situation, die ein Fahrer kommentieren sollte. Das ist Team-Angelegenheit, und die hat sich über Nacht geändert. Aber es ist nicht so, wie alle Leute denken.»

Mit solchen Äusserungen erhärtet sich der Verdacht: Nicht nur, dass die Flitterwochen zwischen Marussia und Chilton offenbar vorbei sind, die ganze Übung ist auch ein ausgewachsenes PR-Desaster und ungefähr das Letzte, was ein Rennstall braucht, der von Finanzsorgen geplagt wird und auf der Suche nach neuen Geldgebern ist.

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