Helmut Marko hält Verstappen für unschlagbar

Der Triumph-Deal für 750-ccm-Dreizylinder steht

Von Günther Wiesinger
Die Triumph Street Triple 765 RS leistet in der Serie 123 PS

Die Triumph Street Triple 765 RS leistet in der Serie 123 PS

Noch zwei Jahre lang wird mit den Honda-600-ccm-Motoren gefahren. 2019 werden die Moto2-Teams mit 750-ccm-Dreizylindern von Triumph ausgerüstet. Die Teams hoffen auf 140 PS.

Seit dem Jahr 2010 werden in der Moto2-Weltmeisterschaft die Honda-CBR 600 RR-Einheitsmotoren eingesetzt.

Vielfach haben sich die Teams und Fahrer damals gegen diesen «Einheitsbrei» gewehrt. Aber wegen der Chancengleichheit, wegen der geringen Kosten und der Vereinfachung für die Teams, die jetzt einfach bei jedem dritten Grand Prix einen frischen Motor erhalten, wurden die Drei-Jahres-Verträge zweimal verlängert.

Ende der Saison 2018 läuft allerdings der dritte Deal mit Honda aus.

Die Dorna hat jetzt fast zwei Jahre lang nach einem neuen Motorenpartner Ausschau gehalten, denn die CBR 600RR-Motoren sind inzwischen nicht mehr zeitgemäß, besonders das Getriebe gab in den letzten Jahren immer wieder Anlass zu Beschwerden.

MV Agusta interessierte sich Ende 2015 mal für die Lieferung der Einheitsmotoren, doch diese Firma wankt am finanziellen Abgrund und kam nicht in Frage.

Firmen wie KTM und Mahindra sowie die Japaner, Aprilia und Ducati zeigten kein Interesse, aber im Laufe des Jahres 2016 stieß die Dorna auf einen überraschenden neuen Kandidaten – Triumph Motorcycles.

Zwischendurch hat die Grand Prix Commission auch nach anderen Möglichkeiten gesucht und über ein ähnliches Reglement mit freier Motorenwahl wie in der Moto3 nachgedacht, aber auch mit nur sechs Motoren pro Saison, Drehzahllimit und Kostendeckel.

Denn die Verhandlungen mit Triumph zogen sich lange hin, die Verträge mussten immer wieder angepasst werden. Vermutlich kann es sich Triumph als kleiner Hersteller nicht leisten, die 750-ccm-Dreizylinder-Triebwerke völlig kostenlos herauszurücken wie Honda.

Deshalb wird die Dorna mehr beisteuern müssen, die Revisionen werden weiterhin wie bei Honda von ExternPro im MotorLand Aragón erledigt.

Eigentlich hätte der Triumph-Deal bereits beim Katar-GP verlautbart werden sollen.

Jetzt ist durchgesickert: Beim Jerez-GP am 6./7. Mai wird es so weit sein.

Dieser Deal mit dem renommierten britischen Hersteller wurde von Carlos Ezpeleta eingefädelt, dem Sohn des Dorna-Chefs Carmelo Ezpeleta.

Der Serienmotor der neuen Triumph Street Triple leistet serienmäßig 123 PS bei 11.700/min. Die Moto2-Teams hoffen, in der Rennversion 2019 mit 140 bis 150 PS antreten zu können.

Die neue Street Triple wird in der Serie in drei Versionen erhältlich sein, die Kürzel lauten S, R und RS. Als Motorbasis diente der 675er-Dreizylinder des Sportmotorrads Daytona, von dem 50 Prozent der Teile übernommen wurden. Die Hubraumerweiterung erfolgte durch Erweiterung der Bohrung und durch die Verlängerung des Hubs. Für den vergrößerten Dreizylinder werden 123 PS bei 11.700/min und 77 Nm bei 10.800/min angegeben, was die Bezeichnung «Mittelklasse-Straßenmotorrad» schon ganz stark an die obere Grenze ausreizt. Der 675er leistete in der Daytona 128 PS, in der Street Triple 106 PS.

Die Honda-Moto2-Motoren bringen 128 PS auf die Straße. Da die MotoGP-Bikes inzwischen mehr als 270 PS leisten, wäre eine Leistungssteigerung in der Mittelgewichtsklasse wünschenswert.

An den Kosten wird sich für die Moto2-Teams nichts ändern.

Übrigens: Die Dorna hat die Motorkosten pro Fahrer von 2016 auf 2017 von 63.500 auf 20.000 Euro gesenkt. Um diesen Betrag sollen 2019 auch die Triumph-Dreizylinder an die Teams verabreicht werden – inklusive Revisionen. Ein Schnäppchen.

Kein Wunder, wenn die Teams mit den Einheitstriebwerken gut leben können.

Zur Erinnerung: Bei Honda kostet ein einziger MotoGP-Testmotor 250.000 Euro. Und das sind Leasingkosten für Tests bei einet Lebensdauer von ca. 3000 km.

Bei der Dorna freut man sich auf die Zusammenarbeit mit Triumph. «Auf diese Weise haben wir ein neues Motorradwerk in den Motorradrennsport zurückgebracht», heißt es bei den Spaniern.

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