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Nach Moto2-Aus: Kiefer Racing hält an Tulovic fest

Von Günther Wiesinger
Lukas Tulovic bereitet sich auf den Start vor, links von ihm Jochen Kiefer im Interview mit Alex Hofmann

Lukas Tulovic bereitet sich auf den Start vor, links von ihm Jochen Kiefer im Interview mit Alex Hofmann

Nach dem Verlust des Moto2-Startplatzes wechselt Kiefer Racing 2020 in die Supersport-WM. Die schriftliche Zusage von WM-Promoter Dorna fehlt zwar noch, aber Jochen Kiefer hat schon konkrete Pläne.

Beim Brünn-GP Anfang August hat Jochen Kiefer erfahren, dass er für seinen Moto2-Rennstall 2020 keinen Startplatz mehr bekommt. Beim Aragón-GP erzählte er erstmals von seinen Plänen für die Superbike- oder Supersport-WM, und während der Übersee-Tournee im Oktober in Thailand wurden die Supersport-Pläne immer konkreter. Bald zeichnete sich ab: Es wird ein Team mit zwei Fahrern und Yamaha-R6-Maschinen geplant.

Die Kandidatenliste war lang, aus allen Gegenden der Welt meldeten sich interessierte Fahrer. Aber Kiefer machte kein Geheimnis daraus, dass er am liebsten zwei Deutschsprachige engagieren möchte. Auch Randy Krummenacher stand vorübergehend zur Diskussion, aber der Weltmeister entschied sich für MV Agusta.

«Ich habe zwar noch keine schriftliche Bestätigung der Dorna für die beiden Supersport-Plätze, aber von Gregorio Lavilla habe ich sehr positive Signale empfangen, ich mache mir in dieser Hinsicht keine Sorgen», erklärte Jochen Kiefer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Was die Fahrer betrifft, will ich mit Lukas Tulovic weitermachen, weil ich ihm versprochen habe, ihn drei Jahre zu unterstützen. Klar, in diesem Jahr ist es mit ihm nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Bis Assen war es richtig gut, dann kam der Einbruch. Der Sachsenring war auch schon eine Katastrophe. Dort haben wir ihm alle gesagt: Du wirst dort einen riesigen Mediendruck haben und sehr nervös sein. Genau so kam es. Nachher folgte die Absage des Startplatzes. Dann ist Lukas in ein Loch gefallen, weil er nicht wusste, wie es weitergeht. Es waren viele Umstände, die dazu geführt haben. Er hätte das beiseiteschieben müssen, aber er ist halt noch kein Profi. Das muss man einfach sagen, er ist 19 Jahre jung. Aber wir können ihn vielleicht zum Profi machen. Deswegen halte ich an ihm fest und nehme ihn in die Supersport-WM mit.»

Dazu wurden zum Beispiel Gespräche mit Jonas Folger geführt und mit Thomas Gradinger und Chris Stange. Es gab auch Kontakt mit Danny Kent, der 2015 mit Kiefer die Moto3-WM gewann. Aber momentan deutet alles auf eine Verpflichtung des 23-jährigen Oberösterreichers Gradinger hin, der in der Supersport-WM als bestes Ergebnis den dritten Platz von Assen 2019 vorzuweisen hat und in den letzten zwei Jahren die WM-Ränge 7 und 9 errungen hat.

Kiefer freut sich auf die SBK-Rückkehr nach Oschersleben am 2. August und weiß, dass die Dorna deshalb auch dringend ein deutsches Team sucht.

Kiefer will auch in der CEV-Repsol-Meisterschaft, die er 2019 mit Marcel Brenner und Dirk Geiger bestritten hat, weitermachen: «Denn ich habe das Material und Personal, die das machen wollen. Dazu hätte ich Platz für drei European Talent Cup-Fahrer auf Honda. Da würde ich am liebsten drei talentierte deutsche Jungs draufsetzen. Da möchte ich auch noch ein bisschen Nachwuchsarbeit betreiben.»

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