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Eskil Suter: «Ich sehe den Rennsport anders»

Von Günther Wiesinger
Eskil Suter

Eskil Suter

Der Schweizer Motorradhersteller Eskil Suter kann dem System der Einheitsmotoren in der Moto2-WM nicht viel abgewinnen. Ihm wäre eine Lösung mit mehr Wettbewerb lieber.

Eskil Suter, Chef der Schweizer Engineering Company «Suter Racing Technology», gewann seit 2010 zweimal den Konstrukteurs-WM-Titel in der Moto2-Klasse. Dazu baute er die Suter-BMW als Claiming-Rule-Motorrad für die MotoGP-WM 2012 und 2013 und seit 2013 ist das Unternehmen aus Turbenthal auch für den Bau und die Entwicklung der Moto3-Maschine Mahindra MGP3O verantwortlich.

Für die Moto2-WM hätte sich Suter ein Ebnde der Honda-Einheitsmotoren nach der Saison 2015 gewünscht. Aber der Deal zwischen Dorna, Honda und ExternPro wurde im stillen Kämmerlein um drei weitere Jahre verlängert.

KTM plädierte für 500-ccm-Zweizylinder, Suter für 750-ccm-Dreizylinder, Teamchef Sito Pons für 600-ccm-Motoren mit beliebiger Zylinderzahl, auch Mahindra wünschte sich ein Ende der Einheitsmotoren, viele Vorschläge befürworteten ein Ende der Einheitsmotoren-Ära.

«Ich finde es schade, dass die Einheitsmotoren-Geschichte fortgesetzt wird», sagt Eskil Suter. «Ich sehe den Rennsport etwas anders. Ich würde gerne den Rennsport wie früher erleben – mit mehr Wettbewerb. Oder zumindest wie heute in der Moto3, wo man sich auch der technischen Seite einen Vorteil erarbeiten kann. In der Moto2-Klasse dominiert die Gleichstellung – Einheitsmotoren, Einheitsreifen, Einheitsöl, Einheitskupplungen, Einheits-Elektronik. Daher ist es schwierig, Gegensteuer zu geben.»

Eskil Suter schlug vor einem Jahr 750er-Dreizylinder vor, weil sie 170 PS leisten könnten, ausserdem könnte man die Zylinder-Einheiten der Moto3- und MotoGP-Klasse verwenden und gegenüber der heutigen Moto2 rund 10 kg Gewicht sparen.

«Damit wäre die Lücke zwischen der heutigen Moto2 mit ihren 128 PS und der MotoGP kleiner, der Umstieg für die Fahrer einfacher», meint Eskil Suter. Der Schweizer stellte sich ein Reglement ähnlich wie in der Moto3 vor, mit Drehzahllimit, mindestens zwölf Bikes pro Hersteller und Kostenbeschränkung bei den Motoren.

«Man hätte mit einem sinnvollen Reglement die Materialkosten in einem erträglichen Rahmen halten können», weiss Suter. «Aber diese Diskussionen sind inzwischen Makulatur. Bis Ende 2018 müssen wir wieder mit Einheitsmotoren von Honda leben. Dorna hat das entschieden. Wenn wir das von der wirtschaftlichen Seite der Teams betrachten, ist diese Entscheidung vielleicht gar nicht so schlecht. Die Weltwirtschaft ist immer noch nicht richtig in Schwung gekommen. Viele Teams haben brutal Mühe, ihre Budgets zusammen zu bringen. Deshalb ist die Konstellation mit Einheitsmotoren vielleicht die kostengünstigste. Es lässt sich nicht bestreiten, dass in der aktuellen Moto2-Klasse der beste Fahrer vorne fährt. Es geht in dieser Kategorie primär um den Fahrer. Wer gewinnt, ist der beste Pilot, weil alle Teilnehmer primär auf dem gleichen Material unterwegs sind.»

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