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Prüstel GP: Mit neuer Struktur und Rossi-Schützling

Von Sharleena Wirsing
Das deutsche Moto3-Team Redox Prüstel GP hat sich für die Saison 2018 mit einem Fahrer aus der VR46-Academy, KTM- statt Peugeot-Bikes und einer überarbeiteten Teamstruktur neu aufgestellt.

Bei der Präsentation des Teams Redox Prüstel GP am 23. Februar auf dem Sachsenring werden viele Änderungen in der deutschen Truppe verkündet. Um Teamchef Florian Prüstel bestmöglich zu unterstützen, sollen vier Eckpfeiler für eine perfekte Organisation sorgen. Der ehemalige Rennfahrer Dirk Reißmann wird als Sportdirektor fungieren, Technischer Direktor wird Florian Chiffoleau, als Marketingdirektor wird Tony Schröder eingesetzt, um die Finanzen kümmert sich nun Antje Finsterbusch.

Nach zwei Jahren mit Peugeot-Bikes erfolgte für 2018 der Umstieg auf KTM. Auch bei den Fahrern gibt es einen Neuzugang bei Prüstel GP. Der 19-Jährige Marco Bezzecchi wird sich an der Seite des erfahrenen Jakub Kornfeil auf die KTM des Teams schwingen. «Den Kontakt mit VR46 nahmen wir schon beim Österreich-GP 2017 auf, denn ich war sehr auf Marco Bezzecchi fokussiert. Doch das Team Platinum Bay Real Estate [nun Bester Capital Dubai] war auch sehr interessiert. Als Masia dort andockte, kam VR46 wieder auf mich zu. Dann habe ich das recht schnell fixiert. Seitdem arbeiten wir sehr gut mit VR46 zusammen. Wir lernten bereits Uccio kennen und arbeiteten beim letzten Test im November auch eng mit den Sky VR46-Team zusammen. Die Organisation wurde sehr gut abgestimmt, wir sind wirklich happy. Wir hoffen auch, dass die Zusammenarbeit mit einem Fahrer aus Valentinos Academy für Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit sorgt», erklärte Teamchef Florian Prüstel im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Beim Valencia-Test beeindruckte Bezzecchi, der Teil der VR46 Academy von MotoGP-Star Valentino Rossi ist, bereits mit dem dritten Rang. Florian Chiffoleau betreut Bezzecchi als Crew-Chief, für Jakub Kornfeil ist Héctor Testuri tätig. «Als wir die ersten Gespräche mit KTM 2017 auf dem Sachsenring führten, machte KTM klar, dass sie viel Wert auf die Fahrer legen. Darum ging ich mit KTM auf die Suche nach einem geeigneten Piloten. KTM unterstützte uns stark», lobt Prüstel.

Mit Saxoprint und Peugeot verlor das Prüstel-Team die zwei größten Sponsoren, doch Jakub Kornfeil brachte Redox als Hauptsponsor ins Spiel. «Redox war schon im letzten Jahr dabei, tritt nun aber als zweiter Hauptsponsor auf. Unsere Strategie bei der Sponsorensuche haben wir geändert, denn wir sprechen nun mehr mit mittelgroßen Sponsoren. In diesem Bereich haben wir dann auch mehr Sponsoren gefunden, weil es in Deutschland einfach schwierig ist, richtig große Sponsoren zu aquierieren. Wir haben nun mehr kleine Sponsoren, was für einen Ausgleich sorgt. So ist auch das Risiko geringer, wir sind nicht mehr so abhängig von einem Sponsor. Auf diese Weise haben wir auch mehr Entscheidungsbefugnisse. Die zwei Hauptsponsoren sind nun Redox und Prüstel, unser eigenes Unternehmen. Redox ist ein Recycling-Unternehmen aus der Slowakei.»

Teamchef Florian Prüstel nimmt auch 2018 eine Doppelbelastung auf sich, denn die Familie Prüstel betreibt in Callenberg nahe des Sachsenrings ein international tätiges Transport- und Logistikunternehmen.

«Als wir uns im letzten Jahr von Terrell Thien trennten, war es schon schwierig, die Organisation selbst zu machen. Deshalb brauchte ich Unterstützung, damit ich mich wieder mehr auf die Sponsorenakquise konzentrieren konnte. Darum kam Dirk Reißmann nach dem Aus des ADAC Leistungszentrums als Sportdirektor ins Gespräch. Ich arbeite für unser Familienunternehmen mit etwa 60 Mitarbeitern, wo ich ein sehr gutes Team hinter mir habe. Nun habe ich auch an der Strecke eine gute Mannschaft, die mich unterstützt. Ich habe wenig Freizeit, aber es funktioniert», versicherte Prüstel. «Ich werde nach Katar reisen und mich dann auf die Rennen in Europa konzentrieren, denn mir ist der direkte Kontakt mit den Sponsoren sehr wichtig.»

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