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Überraschung: Husqvarna 2020 wieder in der Moto3
In den Jahren 2014 und 2015 hat sich Husqvarna bereits an der Moto3-WM beteiligt. Für 2020 ist eine Rückkehr der Zweitmarke von KTM geplant – mit zwei Piloten.
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Am 29. Mai kündigte der KTM-Vorstandsvorsitzende Stefan Pierer im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK-com an, dass er mit der Zweitmarke Husqvarna eine Rückkehr in die Moto3-WM vorstellen könnte, später einmal eventuell sogar eine Beteiligung an der Moto2-Klasse. Denn durch den Imagegewinn im Road Racing-Sport sollen die neuen Straßenmodele Smartpilen und Vitpilen gepusht werden und der Bekanntheitsmarke der Marke erhöht werden.
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Inzwischen ist diese Neuigkeit beschlossene Sache, sie soll vielleicht schon am kommenden Wochenende beim GP von Österreich verkündet werden. Husqvarna war 2014 und 2015 in der Moto3-WM engagiert, das Werksteam wurde von Aki Ajo betrieben, als Fahrer saßen Danny Kent und Niklas Ajo im Sattel. KTM wird auch in Zukunft unter der Marke Husqvarna baugleiche 250-ccm-Einzylinder-Motoren einsetzen, mit einer Höchstdrehzahl von 13.500/min und mehr als 55 PS, jeder Fahrer darf pro Saison bis zu sechs Motoren verbrauchen. Auch Mahindra Racing hat die Moto3-WM mit der Zweitmarke Peugeot bis Ende 2017 belebt. Seither stehen sich in der kleinsten GP-Klasse nur Honda und KTM gegenüber. Mit welchem Team und welchen Fahrern Husqvarna in der WM 2020 antreten wird, es ist ein Aufgebot mit zwei Piloten geplant, ließ sich bisher nicht in Erfahrung bringen. Teambesitzer Aki Ajo kommt nicht in Frage, denn er betreibt neben dem Red Bull-KTM Moto3-Team (2020 mit Can und Deniz Öncü) auch das Red Bull-KTM-Moto2-Team, das 2020 mit Jorge Martin und Iker Lecuona fahren wird.
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Die Husky-Truppe soll aber um Podestplätze und Siege fighten, also werden Pit Beirer und Stefan Pierer wie üblich ein Team aus den KTM-Reihen beauftragen. Das Max Racing Team von Max Biaggi und Peter Öttl müsste zu den Kandidaten gehören, wenn man die Leistungen von 2019 betrachtet: Aron Canet liegt in der Moto3-WM mit 145 Punkten nach dem Brünn-Sieg nur 3 Punkte hinter Lorenzo Dalla Porta. Die Zusammenarbeit des KTM-Werks mit Biaggi und und Öttl hat sich vertieft, Canet ist der einzige Titelanwärter der Österreicher in der Moto3. Er selber will aber unbedingt in die Moto2-WM aufsteigen.
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Die KTM-Gruppe hat die renommierte schwedische Offroad-Marke Husqvarna 2013 von BMW quasi zum Nulltarif übernommen, der deutsche Motorrad-Hersteller hatte "Husky" von Cagiva für kolportierte 50 Millionen Euro gekauft. Der Husqvarna-Absatz stagnierte damals bei 6000 Exemplaren. Unter KTM-Regie wurden 2018 bereits 48.555 Stück verkauft. Der Vorstandsvorsitzende Stefan Pierer hat große Pläne mit seiner Zweitmarke.
Um den Markennamen der Traditionsmarke wieder ins Bewusstsein der potenziellen Käuferschaft zu bringen, bestritt Husqvarna bereits 2014 und 2015 mit Red Bull-Unterstützung im Ajo-Team mit Fahrern wie Danny Kent und Niklas Ajo die Moto3-Weltmeisterschaft. Auf baugleichen Maschinen wie KTM. Danach sollte Husqvarna in erster Linie im Offroad-Geschäft platziert werden. Es kam zu einem Motocross-WM-Team unter der Federführung von Formel-1-Star Kimi Raikkönen, Jason Anderson gewann 2018 die heiß begehrte Supercross-WM in den USA, der Chilene Pablo Quintanilla eroberte bei der Rallye Dakar Podestplätze. Und 2018 kämpfte Pauls Jonass in der MX2-Weltmeisterschaft als Husky-Star in den Top-Ten mit.
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Stefan Pierer hat bei Husqvarna auch eine Modellpalette mit attraktiven Straßenmotorrädern auf den Markt gebracht – die Svartpilen und Vitpilen 401 und 701, das sind Modelle mit Einzylindern und Zweizylindern. "Ich möchte in den nächsten drei, vier Jahren mit Husqvarna der zweitgrößte Motorradhersteller in Europa werden", kündigte der österreichische Unternehmer an, der sich im Motorradsport gerne mit Honda anlegt – in der Cross-WM, Supercross-WM, bei der Dakar, in der Moto3 und MotoGP. "Honda ist mein Lieblingsgegner", betont Pierer gern. Um mit Husqvarna auf Platz 2 in Europa vorzustoßen, müsste diese Marke Ducati (55.000 Motorräder) und vor allem BMW (130.000 Motorräder) überholen. Aber in Mattighofen wurde inzwischen erkannt, dass der Verkauf der Svartpilen und Vitpilen von Husqvarna kein Selbstläufer ist. "Es ist genau so schwierig wie damals, als wir bei KTM in den Straßengeschäft eingestiegen sind. Genau so mühselig ist es jetzt bei Husqvarna", betätigt KTM-Vorstand Hubert Trunkenpolz. "Wir brauchen Geduld und eine breitere Produktpalette. Wir haben derzeit bei Husqvarna nur zwei Straßenmodelle, das ist für die Händler ein bisschen zu wenig, um ein ordentliches Geschäftsmodell zu haben. Deshalb ist Geduld erforderlich. Bei KTM haben wir fünf Jahre gebraucht, bis wir auf der Straße richtig angekommen waren. Bei Husqvarna wird es ähnlich lang dauern." Aber KTM hat als Botschaft immer "Ready to Race" vorangetragen, und dieses Signal führt jetzt bei Husqvarna zu einer Rückkehr in den GP-Straßenrennsport.
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"Wir waren ja im GP-Sport mit Husqvarna schon einmal dabei", gab Stefan Pierer kürzlich zu bedenken. "Wir müssen noch unsere Hausaufgaben bei der Husqvarna-Palette machen. Gleichzeitig habe ich eine Rückkehr zum Road Racing mit Husqvarna nie ausgeschlossen. Wir planen bei Husqvarna eine Erweiterung der Modellpalette und können gleichzeitig die Marke auf der GP-Plattform bespielen." "In Amerika würde sich auch noch die Flat Track-Championship für die Marke Husqvarna anbieten", verriet Trunkenpolz. "Wobei der Name Husqvarna in Amerika bekannter ist als in Europa." KTM kann sich in absehbarer Zeit sogar eine Moto2-Teilnahme von Husqvarna in vorstellen. Könnte Husky eines Tages sogar in der MotoGP eines der beiden KTM-Teams übernehmen? "Man muss sich überlegen, was ist der Markeninhalt", gibt Stefan Pierer zu bedenken. "Wie positionierst du Husqvarna neben KTM? Im Offroad funktioniert es perfekt. Unsere beiden Marken fahren gegeneinander Rennen."
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Nachsatz von Stefan Pierer: "Husqvarna in der Moto2-WM schließe ich nicht aus. Für die Markenbekanntheit wäre das absolut sinnvoll." Eine Beteiligung an der MotoGP-WM kommt mit Husqvarna vorläufig nicht in Betracht. Immerhin war Husqvarna in der Königsklasse schon dabei – und landete von 1971 bis 1973 mit einem 500-ccm-Zweitaktmotor auf Motocross-Basis in der 500-ccm-Marken-WM auf den Rängen 9, 4 und 7.
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