Danilo Petrucci: «Fahrstil ist das grösste Problem»

Von Vanessa Georgoulas
2017 ist die bisher erfolgreichste MotoGP-Saison von Danilo Petrucci. Der ganz grosse Wurf blieb dem Pramac-Ducati-Piloten aber verwehrt. Den Grund dafür kennt der ehrgeizige Italiener.

In diesem Jahr glänzte Danilo Petrucci gleich mehrmals. Der Pramac-Ducati-Pilot durfte in den 18 WM-Läufen vier Mal aufs Podesttreppchen und ebenso oft aus der ersten Startreihe losfahren. Am Ende reichte es für den achten WM-Rang. Doch der ganz grosse Erfolg blieb auch 2017 aus – der Italiener wartet noch immer auf seine erste MotoGP-Pole und seinen ersten Sieg in der WM-Königsklasse.

Trotzdem fällt Petruccis Bilanz seiner bisherigen MotoGP-Karriere positiv aus. Im Gespräch mit den Kollegen von GPOne.com fasst er zusammen: «Letztlich zählt das, was in der WM-Tabelle steht, und da habe ich besser abgeschnitten als 2015. Das war mein erstes Ducati-Jahr und ich war die grosse Überraschung. Im vergangenen Jahr lief es dann aber nicht so rund. Erst passierte der Unfall zu Beginn der Saison und dann liefen auch noch ein paar Rennen schlecht. Dieses Jahr habe ich meine bisher stärkste WM erlebt. Aber das grosse Ziel habe ich noch nicht erreicht.»

Dieses wollte «Petrux» aber auch nicht um jeden Preis erreichen, wie er betont: «Viel wichtiger war es, konstant in die Top-5 oder Top-6 zu fahren. Das war aber leider nicht in allen Rennen möglich. Einige GP liefen ganz gut, aber es gab auch WM-Läufe, in denen ich Probleme hatte und nicht genau wusste, was diese verursacht hat.» Erst beim Saisonfinale in Valencia kam die Einsicht, wie der Ducati-Pilot berichtet: «Beim GP in Valencia und auch in den anschliessenden Tests kam ich darauf, was meine Sorgen verursachte.»

«Ich bemerkte, dass ich den Hinterreifen im Vergleich zu den anderen Ducati-Piloten stärker beanspruche. Das liegt daran, dass ich auf dem Gas relativ aggressiv bin. Wenn man viel Grip hat, ist das eine Hilfe, doch wenn die Traktion fehlt, dann schaffe ich mir damit selbst Probleme», schildert Petrucci. «Die ersten Fortschritte machte ich dann in Jerez. Ich war schon immer auf der Bremse stark, denn ich gehöre zu jenen Fahrern, die lange auf der Bremse bleiben, aber auch früher beschleunigen – während das Bike noch in Schräglage ist.»

«Doch die Michelin-Reifen sind sehr heikel, wenn du sie überhitzt, dann büsst du an Performance ein. Wenn du aggressiv am Gas bist, dann werden die Reifen sehr heiss, und tatsächlich sind die Temperaturen in meinem Hinterreifen höher als bei den anderen Piloten. Wenn die Reifen überhitzen, dann verlierst du an Traktion und wirst auch automatisch langsamer. Von Aussen betrachtet war dies genau das Problem, das Yamaha hatte – das denke ich mir zumindest», erklärt der 27-Jährige.

Und Petrucci weiss auch, was er zu tun hat: «Ich muss genau das machen, was Andrea Dovizioso macht. Ich darf die Reifen nicht zu stark erhitzen oder beanspruchen. Es ist aber gar nicht so einfach, langsam zu machen und trotzdem vor allen Anderen zu bleiben. Aber ich habe herausgefunden, wie ich meinen Fahrstil anpassen muss. Die grösste Herausforderung wird es, das so hinzubekommen, dass sich alles natürlich anfühlt. Natürlich würde eine sanftere Beschleunigung helfen, aber das grösste Problem ist mein Fahrstil.»

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