Angespannte Corona-Lage: Portugal riegelt sich ab

Von Nora Lantschner
Das «Autódromo Internacional do Algarve» von Portimão

Das «Autódromo Internacional do Algarve» von Portimão

Laut jüngstem Kalender-Update kehrt die MotoGP-WM im April auf das «Autódromo Internacional do Algarve» von Portimão zurück. Die Corona-Lage zwingt die portugiesische Regierung allerdings zu harten Maßnahmen.

Erst am 22. Januar wurde der Kalender der Motorrad-WM aktualisiert: Weil an eine Durchführung der Übersee-Rennen in Argentinien und Texas (ursprünglich für den 11. und 18. April vorgesehen) aktuell nicht zu denken ist, wurde ein zweiter Grand Prix in Doha/Katar (4. April) angesetzt und der Portugal-GP am 18. April neu als dritter Event eingeplant. Denn Portimão stand nach dem gelungenen Saisonfinale 2020 von Anfang an als Reserve-Strecke bereit.

Das «Autódromo Internacional do Algarve», wo am 4. und 5. März auch Superbike-WM-Teams testen wollten, hat im Frühjahr ohnehin Hochbetrieb:

18. April: MotoGP-WM
02. Mai: Formel 1
09. Mai: Superbike-WM

Allerdings geben die jüngsten Nachrichten aus Portugal Anlass zur Sorge: Das Land auf der iberischen Halbinsel ist aktuell besonders hart von der Corona-Pandemie betroffen und wurde daher von der EU als Hochrisikogebiet eingestuft. Seit dem 15. Januar herrscht im Land ein strenger Lockdown, Ministerpräsident Antonio Costa bezeichnet die Lage als «sehr schlimm». Allein am Donnerstag wurden 16.432 Neuinfektionen verzeichnet, am Freitag waren es 13.200, am gestrigen Samstag wieder 12.435.

Gemessen an den knapp 10,3 Millionen Einwohnern Portugals gehören diese Zahlen nach Berechnungen von internationalen Organisationen zu den höchsten Ansteckungsraten weltweit: Laut EU-Agentur ECDC infizierten sich zuletzt binnen 14 Tagen 1429 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus. Damit weist Portugal noch vor Spanien (1026) den schlechtesten Wert von 30 erfassten Länder auf.

Die Krankenhäuser Portugals sind längst überlastet, inzwischen übernimmt sogar Österreich schwerkranke Corona-Patienten. Wie viele Menschen nach Österreich geflogen werden sollen, werde mit dem portugiesischen Gesundheitsministerium abgeklärt, ließ Bundeskanzler Sebastian Kurz wissen.

Nun setzt Portugal weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung von SARS-CoV-2, das Hochrisikogebiet riegelte sich ab: Seit dem heutigen Sonntag ist die Ein- und Ausreise ohne triftigen Grund untersagt. An der Grenze zu Spanien wurden wieder Kontrollen eingeführt, an Häfen und auf Flughäfen wurden diese verschärft. Ausnahmen gelten unter anderem für Menschen, die zur Arbeit fahren, an ihren Hauptwohnsitz zurückkehren oder beruflich unterwegs sind, für den Warentransport sowie für medizinische Notfälle oder humanitäre Hilfe.

Bereits seit dem 13. Januar 2021 mussten Einreisende aus Portugal in Deutschland den Nachweis eines negativen Covid-19-Tests mitführen. Seit Samstag gilt in Deutschland wegen der Verbreitung der höher ansteckenden Virusvariante aus Großbritannien eine Einreisesperre aus Hochrisikogebieten.

Zur Erinnerung: Im Oktober 2020 fuhr die Formel 1 in Portimão noch vor 27.500 Fans, die Premiere der Motorrad-WM auf dem «Autódromo Internacional do Algarve» fand dann am 22. November aber vor leeren Rängen statt.

Der aktualisierte MotoGP-Kalender 2021 (Stand 22.01.)

28. März: Doha/Q*
04. April: Doha/Q*
18. April: Portimão/P
02. Mai: Jerez/E
16. Mai. Le Mans/F
30. Mai: Mugello/I
06. Juni: Barcelona/E
20. Juni: Sachsenring/D
27. Juni Assen/NL
11. Juli: KymiRing/FIN**
15. August: Red Bull Ring/A
29. August: Silverstone/GB
12. September: Aragón/E
19. September: Misano/I
03. Oktober: Motegi/J
10. Oktober: Buriram/TH
24. Oktober: Phillip Island/AUS
31. Oktober: Sepang/MAL
14. November: Valencia/E

Ohne Datum:
Termas de Río Hondo/AR
Circuit of the Americas/USA

Reservestrecke:
Mandalika International Street Circuit/IDN**

* Nachtrennen
** Homologation der Strecke steht noch aus

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