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Ducati: Alvaro Bautista musste ein Machtwort sprechen

Von Ivo Schützbach
Alvaro Bautista in Assen

Alvaro Bautista in Assen

Obwohl die freien Trainings der Superbike-WM in Assen für Ducati-Star Alvaro Bautista desaströs liefen, fehlten dem WM-Führenden am Schluss nur 0,133 sec zur Bestzeit. Von Platz 6 sollte man sich nicht täuschen lassen.

0,140 sec trennten die Top-7 nach den ersten beiden freien Trainings auf dem TT Circuit in Assen. Unter diesem Gesichtspunkt relativiert sich der sechste Platz von Seriensieger Alvaro Bautista (+0,133 sec), der Spanier hat die ersten neun Rennen des Jahres gewonnen.

«Ein seltsamer Tag für uns», fasste Bautista den zwar sonnigen aber kalten Freitag zusammen. «Wir haben eine neue Abstimmung für die Vordergabel probiert, damit sich das Bike besser in Schräglage lenken lässt. In der Superbike-WM ist es schwieriger Sachen zu testen, weil wir nur ein Motorrad haben. In MotoGP haben sie zwei Bikes und können Veränderungen direkt vergleichen. Das Gefühl mit dem neuen Set-up war nicht fantastisch, nicht mal gut. Das hätte aber auch am Streckenlayout liegen können. Also entschieden wir uns, damit am Nachmittag weiterzumachen. In FP2 haben wir uns dann auf das Heck des Bikes konzentriert, die gemachten Änderungen erwiesen sich aber als ein Desaster. Dann gingen wir in die entgegengesetzte Richtung – und es war ein Desaster. Also sprach ich ein Machtwort und fragte, weshalb wir nicht zu unserer Grundabstimmung für die Gabel zurückkehren und schauen was passiert. Meine Mechaniker haben blitzartig gearbeitet, die letzten zehn Minuten konnte ich mit dem Basis-Set-up fahren. Das war viel besser, ich hatte augenblicklich das gute Gefühl zurück. Letztlich hatte ich nur zehn Minuten richtiges Training.»

Weshalb hast du eine Abstimmung verändert, mit der du neun Rennen in Folge gewonnen hast?

«Weil wir uns immer verbessern wollen», unterstrich der überragende WM-Leader. «Wir wollen mehr und mehr und uns nicht auf unseren Ergebnissen ausruhen. Das Motorrad ist neu, wir müssen Erfahrungen damit sammeln. Der leichte Weg wäre, alles zu lassen wie es ist und zu gewinnen. Aber wir wollen schneller werden, deshalb haben wir das in Assen gewagt. Vielleicht waren es nicht die richtigen Bedingungen. Manchmal findet man etwas, manchmal nicht. Dieses Mal wurde es schlechter.»

Im Gegensatz zu Phillip Island, Buriram und Aragon spielt die Motorleistung in Assen keine tragende Rolle, entsprechend geringer ist der Vorteil der schnellen Ducati V4R.

Bautista sieht das nicht in Schwarz und Weiß: «Wenn ein Motorrad auf drei unterschiedlichen Strecken funktioniert, dann tut es das auch in Assen. Am schwierigsten für mich ist, dass es so kalt ist. Hätten wir heute nicht mit der Abstimmung experimentiert, wären wir sicher konkurrenzfähiger. Klar, es ist immer so, dass ein Motorrad auf eine Strecke besser passt als auf eine andere. Ich gehe aber nicht davon aus, dass wir in Assen größere Probleme haben als andere. Die Zeiten liegen eng beisammen, unser Vorteil ist nicht so groß wie in den letzten Rennen.»

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