Im prall gefüllten Fahrerlager des Misano World Circuits, in der Superbike-WM kann jeder Fan für einen überschaubaren Preis Paddock-Tickets erwerben, ließ sich am vergangenen Wochenende jede Menge Motorsport-Prominenz blicken. Wir trafen die hochrangigen Ducati-Manager Claudio Domenicali, Gigi Dall’Igna, Paolo Ciabatti und Davide Tardozzi, die Weltmeister Valentino Rossi, Max Biaggi und James Toseland, die aktuellen MotoGP-Piloten Pecco Bagnaia, Fabio Di Giannantonio und Andrea Dovizioso sowie ehemalige Fahrer wie Chaz Davies, James Whitham, Fabien Foret und Giancarlo Falappa, um nur einige zu nennen. "Ich wohne in der Nähe von Misano und kam mit Freunden auf dem Motorrad", erzählte Dovizioso. "Ich liebe jede Art von Motorradrennen. Ich drückte Yamaha die Daumen, aber auch meinem Kumpel Michael Rinaldi." Rinaldi, gebürtig aus dem nur wenige Kilometer entfernten Badeort Rimini, gelang in Misano das beste Saisonergebnis, der 26-Jährige brillierte in beiden Hauptrennen als Dritter und ist WM-Sechster. Besonders wichtig für den Italiener: Den zweiten Podestplatz hat er gegen Johnny Rea erkämpft, den im ersten Rennen hatte er nach dem Ausfall von Weltmeister Toprak Razgatlioglu (Yamaha) geerbt. "Ich musste von Startplatz 10 losfahren und keiner vor mir fiel aus", unterstrich der vierfache Laufsieger. "Ich war stärker als am Samstag. Das beweist, dass ich Schritt für Schritt dort ankomme, wo ich hinwill. Meine neue Arbeitsweise funktioniert und alle im Team unterstützen mich sehr." Dovizioso half Rinaldi vor allem als Freund, weniger mit Ratschlägen. "Dovi ist sehr klug", grinste Michael. "Er sagte zu mir, dass er weder die Reifen noch das Motorrad kenne und ich aufs Podium fuhr. Also gab er mir keine Ratschläge, weil diese womöglich nicht gut gewesen wären. Aber wenn ich strauchle, hilft er mir mit seiner Erfahrung. Das ist immer so. Wir telefonieren oft, bei jedem Rennen. Als ich ihn nach dem Rennen im Truck traf, war das ein sehr stolzer Moment."