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Offiziell: Bimota fliegt aus der Superbike-WM!

Von Ivo Schützbach
Bimota packt zusammen – die Superbike-WM ist Geschichte

Bimota packt zusammen – die Superbike-WM ist Geschichte

Seit Wochen ist klar: Bimota kann die Homologationsauflagen für die Superbike-WM nicht erfüllen. Am morgigen Donnerstag wird das bekanntgegeben.

Als Bimota Mitte Januar 2014 den Einstieg in die Superbike-WM verkündete, rieben sich Fans wie Experten verwundert die Augen und fragten sich, wie ein Hersteller, der die letzten Jahre nur um die 100 Motorräder produzierte, die Homologationsauflagen für die Superbike-WM erfüllen will.

Obwohl die für eine Homologation notwendige Zahl produzierter Motorräder von 3000 auf inzwischen nur noch 1000 Stück gesenkt wurde, ist das für Bimota utopisch.

Bis zum 13. August hatte der Kleinstserienhersteller aus Rimini Zeit, um 125 Motorräder zu bauen. Schon dieses Vorhaben scheiterte, von 1000 Maschinen in zwei Jahren ganz zu schweigen.

Am morgigen Donnerstag wird es eine offizielle Mitteilung geben, dass Bimota die noch ausstehenden drei Events in Jerez, Magny-Cours und Doha nicht dabei sein wird.

Alstare-Teamchef Francis Batta, zuständig für die sportlichen Belange Bimotas, verhandelt längst mit Aprilia. Gut möglich, dass der geschäftstüchtige Belgier nächstes Jahr ein Aprilia-Satelliten-Team zum Einsatz bringt, wenn sich die Italiener verstärkt in der MotoGP-WM einbringen.

Auch die Fahrer Ayrton Badovini und Christian Iddon müssen sich nach einer neuen Aufgabe umsehen. Sie haben am Ende das Glück, dass sie bei Alstare und nicht Bimota unter Vertrag stehen.

Wackliges Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell von Bimota war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. «Wir bauen Motorräder und verkaufen sie, mit diesem Geld bauen wir weitere Motorräder», erklärte Bimota-Vizepräsident Daniele Longoni SPEEDWEEK.com im April. «Wir haben auch gar nicht die Lagerkapazitäten, um viele Motorräder im Werk zu haben. Bikes werden gebaut und verschifft. Von den ersten 125 Motorrädern haben wir bereits 30 Stück verkauft. Unser Problem ist nicht das Geld, wir verkaufen ja laufend Bikes. Klar, wir müssen insgesamt 1000 BB3 produzieren. In zwei Jahren sehe ich darin kein Problem. Wenn ich mir die ganzen Vorbestellungen anschaue...»

Jeder vernunftbegabte Mensch fragte sich, wo auf einmal 1000 Kunden für eine 40.000 Euro teure Bimota BB3 herkommen sollen. Zumal es kaum Importeure oder Händler gibt und die vorhandene Bimota-Kundschaft überaltert ist. Eine technisch hochwertigere BMW HP4 mit dem gleichen Motor und elektronischem Fahrwerk gibt es bereits um gut die Hälfte.

Exklusiv limitiert

Das Bimota-Management faselte davon, nach dem Vorbild Ducatis weltweit exklusive Bimota-Shops zu eröffnen. «Am Liebsten würden wir das Superbike-WM-Fahrerlager voller Bimota sehen», träumten die Italiener.

Mitte August trennte sich Bimota völlig unverständlich vom deutschen Importeur Bimota by Wilbers GmbH, der sich wie kein anderer Landesimporteur für die Marke stark gemacht hat. «Es wurde alles unternommen, um die Marke nach zehn Jahren Desaster wieder in die Spur zu bringen», teilten die Geschäftsführer Benny Wilbers und Burkhard Stember mit. «Bimota schien die Vertriebspläne und –politik der Wilbers-Gruppe nicht zu verstehen oder sie wollen diese nicht verstehen.»

«Wir bauen eine limitierte Anzahl von sehr exklusiven Motorrädern für Enthusiasten, die ein Bike nur für sich wollen, maßgefertigt auf ihren persönlichen Geschmack und, am wichtigsten, mit voller Unterstützung einer komplett neuen und wesentlich effizienteren Serviceabteilung. Kein Bimota-Kunde wird sich jemals wieder alleingelassen fühlen, während er auf Ersatzteile wartet», versprach Longoni bei der Firmenübernahme im Oktober 2013.

Zumindest ein Versprechen hat Bimota gehalten: Sie bauen eine limitierte Anzahl Motorräder – bei weitem nicht genug für die Superbike-WM.

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